Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville
Die Bahnstrecke Tarascon-Sète ist eine Hauptstrecke in Südfrankreich und ist Teil der Magistrale Lyon/Marseille – Narbonne – Port-Bou/Bordeaux, also der West-Ost-Achse in Südfrankreich. Neben Fernverkehrszügen der Gattungen TGV, Intercités und Intercités de nuit (Nachtzüge) wird sie auch von Nahverkehrszügen TER bedient.
Tarascon–Sète | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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2 TGV-Züge im Bahnhof Montpellier | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lage der Strecke | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (SNCF): | 810 000[1] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 106 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 1500 V = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | ja | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Der Anfang der Strecke ist auf das Jahr 1839 zurückzuführen, als die Teilstücke zwischen Sète und Montpellier beziehungsweise zwischen Nîmes und Beaucaire eröffnet wurden.[2] 1845 folgte der Abschnitt Nîmes–Montpellier. Für letztgenannte Strecke wurde in Montpellier ein zweiter Bahnhof errichtet, 300 Meter östlich desjenigen der Sète-Gesellschaft. An diesem Standort befindet sich der heutige Bahnhof Montpellier-Saint Roch. Im Jahr 1852 wurden die beiden ursprünglichen Bahnhöfe zusammengelegt, weil jetzt unter den Fittichen der Eisenbahngesellschaft PLM die Strecke zu einer durchgehenden Magistrale werden sollte. 1852 folgte die Eisenbahnbrücke Tarascon–Beaucaire als das letzte Teilstück zwischen Tarascon und Beaucaire. Damit wurde die gesamte Strecke durchgehend befahrbar.
1980 begann das Zeitalter des Hochgeschwindigkeitszuges TGV. Zunächst wurden nur Nîmes und Montpellier angefahren. Später folgten Verlängerungen in Richtung Süden und Westen, die auch den Bahnhof Sète an das Hochgeschwindigkeitsnetz anschlossen. Für die Hochgeschwindigkeitszüge waren diverse Baumaßnahmen nötig. So wurde der Bahnhof von Montpellier von Grund auf neu errichtet.
2001 hat der nördliche Abschnitt Tarascon–Nîmes durch die Eröffnung der Schnellfahrstrecke LGV Méditerranée einen großen Teil des Fernverkehrs an diese verloren. Um den Anschluss von Montpellier und Nîmes ans französische Hochgeschwindigkeitsnetz weiterhin zu gewährleisten, wurde zwischen den Bahnhöfen Valence TGV und Avignon TGV ein Gleisdreieck erstellt. Die Zweiglinie schließt dann in der Agglomeration Nîmes an die Regionalstrecke aus Givors an. Danach rollen die TGV-Züge auf dieser in den Bahnhof Nîmes, um dort zur Hauptstrecke zu gelangen.
Betrieb
Die Bahnstrecke dient sowohl dem Personen- als auch dem Güterverkehr.
Internationaler Fernverkehr
Im internationalen Fernverkehr wird die Strecke von den durch Elipsos betriebenen Zügen befahren. Es handelt sich um spanische und französische Hochgeschwindigkeitszüge, die unter dem Namen Renfe-SNCF en cooperación / en coopération verkehren. Die Züge halten in Nîmes und Montpellier:
- Marseille – Madrid
- Paris Gare de Lyon – Barcelona
- Lyon – Barcelona
Bis Ende 2013 gab es eine tägliche internationale Fernverkehrsverbindung mit Talgo-Zügen von Montpellier Saint-Roch über Barcelona Sants nach Cartagena. Einziger Halt auf der Strecke war der Anfangsbahnhof Montpellier.
Die Trenhotel- bzw. EuroNight-Züge des Unternehmens Elipsos von Paris/Mailand/Zürich nach Barcelona/Madrid befuhren jeweils bis zu ihrer Einstellung Ende 2012 und 2013 die Strecke ohne Zwischenhalt.
TGV
Im Fernverkehr nutzt der TGV mit diversen Relationen die Strecke. Einzelne Zugläufe werden bis nach Brüssel in Belgien verlängert.
- Montpellier – Paris Gare de Lyon/Genf/Metz/Mulhouse/Straßburg/Nantes: zwischen Montpellier und Nîmes
- Perpignan/Béziers – Montpellier – Nîmes – Paris Gare de Lyon: zwischen Sète und Nîmes
- Bruxelles – Lille – Montpellier – Perpignan/Toulouse: zwischen Sète und Nîmes
- Toulouse – Montpellier – Nîmes – Marseille: zwischen Sète und Nîmes
- Bordeaux – Montpellier – Nîmes – Dijon: zwischen Sète und Nîmes
TGV-Bahnhöfe sind Nîmes, Montpellier und Sète. In Sète halten nur einige der obengenannten Verbindungen.
Intercités
Zudem verkehren Intercités-Züge, die aus modernisierten Corail-Wagen gebildet sind. Sie nutzen mit folgender Verbindung die Strecke:
- Bordeaux – Montpellier – Marseille (– Nizza): zwischen Sète und Tarascon
Die Linie Clermont-Ferrand – Nîmes – Marseille nutzte die Strecke zwischen Nîmes und Tarascon. Inzwischen verkehrt sie nur noch zwischen Nîmes und Clermont-Ferrand.
Nachtzüge
Zwei Nachtzugverbindungen Intercités de nuit befahren die Strecke ebenfalls:
- Straßburg – Montpellier – Port Bou: zwischen Tarascon und Sète
- Luxemburg – Montpellier – Port Bou: zwischen Tarascon und Sète
Die Intercités- und Intercités de nuit-Züge halten in Sète, Montpellier, Nîmes und Tarascon.
Regionalverkehr
Im Regionalverkehr wird die Strecke von TER-Zügen der Netze TER Languedoc-Roussillon und TER Provence-Alpes-Côte d'Azur bedient. Verschiedene Linien ermöglichen unter anderem direkte Verbindungen nach Avignon, Narbonne, Arles oder Marseille.
Zukunft
Nachdem bereits Hochgeschwindigkeitslinien auf der westlichen Seite (Perpignan–Figueres) und auf der östlichen (Nîmes–Lyon/Avignon) bestehen, leidet die Strecke unter einer hohen Auslastung. Deshalb gibt es auch hier Bestrebungen einer Schnellfahrstrecke zwischen Perpignan und Montpellier, welche die Altstrecke zwischen Montpellier und Sète vom TGV-, aber auch vom Güterverkehr befreien würde. Die Strecke würde im Gegensatz zur Altstrecke im Landesinneren verlaufen, so dass in Sète kein Anschluss möglich ist. Perpignan bekäme einen neuen Bahnhof.[3] 2009 wurde noch ein Baubeginn nach 2020 ins Auge gefasst,[4] 2021 kündigt der Premierminister eine Untersuchung an, deren Ziel es ist, bis 2022 festzustellen, ob der Bau des Abschnitts Montpellier–Béziers im öffentlichen Interesse liegt.[5]
Ebenfalls geplant ist der Lückenschluss zwischen der LGV Méditerranée und der LGV nach Perpignan. Diese würde Montpellier und Nîmes südlich umfahren und hätte in beiden Städten neue TGV-Bahnhöfe zur Folge. Der Anschluss an die Strecke nach Perpignan wäre westlich Montpelliers vorgesehen. Hier war die Eröffnung auf 2016 terminiert,[6] das Projekt kommt aber seit Jahren nicht voran.
Einzelnachweise
- — (Memento des Originals vom 24. November 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- http://www.nemausensis.com/Nimes/CdeFER.htm
- http://www.railwaygazette.com/nc/news/single-view/view/rff-to-launch-perpignan-montpellier-study.html
- http://www.railwaygazette.com/nc/news/single-view/view/southern-lgv-projects-make-progress.html
- Le projet de ligne à grande vitesse Bordeaux-Toulouse va recevoir 4,1 milliards d’euros de l’Etat. In: Le Monde. 28. April 2021, abgerufen am 25. Oktober 2021 (französisch).
- http://www.railwaygazette.com/nc/news/single-view/view/nimes-montpellier-bypass-moves-closer.html