Bahnstrecke Günzburg–Mindelheim
Die Bahnstrecke Günzburg–Mindelheim ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn in Bayern. Sie zweigt in Günzburg von der Bahnstrecke Augsburg–Ulm ab und führt über Ichenhausen, Krumbach (Schwaben) und Pfaffenhausen nach Mindelheim, wo sie in die Bahnstrecke Buchloe–Memmingen einmündet. Entsprechend ihrem geographischen Verlauf wird die Strecke auch Kammeltalbahn, Mindeltalbahn oder Mittelschwabenbahn genannt.
Günzburg–Mindelheim | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | 5351 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 978 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 55,119 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | Günzburg–Breitenbrunn: CE Breitenbrunn–Mindelheim: C4 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 25 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 246 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zugbeeinflussung: | PZB | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Der Abschnitt Günzburg–Krumbach wurde 1892 eröffnet; es folgte 1909 der Abschnitt Mindelheim–Pfaffenhausen als Zuführung zur gleichzeitig eröffneten Bahnstrecke Pfaffenhausen–Kirchheim, der Lückenschluss von Krumbach nach Pfaffenhausen erfolgte 1910.
Die Strecke Pfaffenhausen–Kirchheim wurde 1966 abgetragen.
Mehrfach war die Bahnstrecke zwischen Günzburg und Mindelheim von der Stilllegung bedroht, was aber immer wieder abgewendet werden konnte. Zwischen 1963 und 1998 war für die Erhaltung der Bahnstrecke ein wichtiger Grund, dass auf dem südlichen Abschnitt zwischen Breitenbrunn und Mindelheim das bei Bedernau geförderte Erdöl in Kesselwagen auf der Schiene abtransportiert werden konnte.[4] Der allgemeine Güterverkehr ist seit 1997 eingestellt. Es finden nur noch bei Bedarf Übergabefahrten statt zur Ausweichanschlussstelle Kleinkötz Firma ALKO (Hersteller Garten- und Forstgeräte) und zur Ausweichanschlussstelle des Baugroßhandels Kleiner. Der Personenverkehr ist (Stand 2021) nicht mehr von der Einstellung bedroht, weil die Strecke modernisiert, die Fahrzeiten verkürzt und die Anschlüsse an die Hauptbahnen in Günzburg und Mindelheim verbessert wurden. Einige Züge sind nunmehr direkt bis Ulm durchgebunden. Die Stationen wurden 2013 alle mit digitalen Anzeigetafeln ausgerüstet.
Auf der Strecke verkehrten ab Oktober 2001 insgesamt sechs Triebwagen der Baureihe 642 der DB Regio Allgäu-Schwaben aus Augsburg. Seit Dezember 2002 verkehren die Züge beschleunigt und verdichtet, teilweise auch bis Ulm. Die Strecke ist mit moderner SZB-Technik vom Typ Alcatel SEL SigL90 ausgestattet. Kreuzungsbahnhöfe befinden sich in Ichenhausen, Krumbach und Pfaffenhausen, (früher auch noch Loppenhausen) und Anschlussstellen befinden sich noch in Kleinkötz und Mindelheim-Kleiner, Krumbach besitzt noch ein Abstellgleis, weitere wurden zurückgebaut. Übrig sind heute noch Reste von Ladegleisen, Anschlüssen und Ausweichen in Ichenhausen, Ellzee, Neuburg, Aletshausen und Nassenbeuren. Der Zugleitbetrieb wird vom Stellwerk Mindelheim gesteuert. Abgestellt werden die Züge über Nacht im Bahnhof Krumbach und in der FIBA Ulm.
Um den Betrieb zu beschleunigen, wurden alle Zwischenstationen bis auf Ichenhausen, Krumbach, Krumbach Schule und Pfaffenhausen 2002 zu Bedarfshalten umgewandelt. Seit Januar 2018 wird die Station Krumbach Schule am Wochenende ebenfalls nur bei Bedarf bedient.
Seit Dezember 2016 sind hier neun Fahrzeuge des Typs Regio-Shuttle der Baureihe 650 (319–327) im Einsatz. Sie wurden in den Jahren 2020 und 2021 modernisiert und erhielten unter anderem einen Fahrkartenautomaten im Einstiegsbereich, neue Gepäckablagen im Hochflurbereich und ein modernes Fahrgastinformationssystem (FIS). Außerdem wurden die Fahrzeuge mit neuer Lackierung und Piktogrammen versehen.
Seit Dezember 2020 verkehren die Züge als Linie RB 78.
Die Strecke soll optional in Zukunft als RS 81 der Regio-S-Bahn Donau Iller geführt werden. Folgende Schwerpunkte sind als Maßnahmen genannt:
- Bessere Ein- bzw. Durchbindung von Günzburg nach Ulm
- Überprüfung einer Durchbindung von Mindelheim nach Memmingen
- Durchgehender Stundentakt auf der gesamten Strecke auch am Wochenende[5]
Literatur
- Siegfried Baum: Schwäbische Eisenbahn. Die Verkehrsgeschichte der Lokalbahnen in Mittelschwaben. Verlag Wolfgang Zimmer, Eppstein im Taunus 1969.
Weblinks
- Streckenverlauf und Betriebsstellen. OpenRailwayMap
Einzelnachweise
- Infrastrukturregister. In: geovdbn.deutschebahn.com. DB Netz AG, abgerufen am 9. August 2021.
- Trassenportal – Stammdaten (XLSX). In: dbnetze.com. DB Netz AG, Dezember 2020, abgerufen am 9. August 2021.
- Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
- Seit 100 Jahren rollt die Eisenbahn durchs Mindeltal. In: Augsburger Allgemeine Zeitung, 16. Juni 2009, zum 100-jährigen Jubiläum dieser Bahnstrecke
- RS81: Günzburg–Mindelheim – Regio-S-Bahn. Abgerufen am 4. Februar 2022 (deutsch).