Bahnhof Akabane
Der Bahnhof Akabane (jap. 赤羽駅, Akabane-eki) ist ein Bahnhof der japanischen JR Higashi-Nihon (JR East) in Kita in Tokio. Als Endpunkt der Shinagawa-Linie (heute: Akabane-Linie) nach Shinagawa wurde er bereits 1885 eröffnet. Die Akabane-Linie wurde später eine Nebenstrecke der Tōhoku-Hauptlinie und zweigt südlich des Bahnhofs von ihr ab. Nördlich teilt sich die Hauptlinie in eine sechsgleisige Strecke nach Ōmiya und ein weiter westlich parallel zur Tōhoku-Shinkansen verlaufendes Teilstück, das von der Saikyō-Linie genutzt wird.
Bahnhof Akabane | |
---|---|
Luftbild des Bahnhofs Akabane von 1974 | |
Daten | |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 8 |
Abkürzung | アネ (A-Ne) |
Eröffnung | 1. März 1885 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Kita |
Präfektur | Tokio |
Staat | Japan |
Koordinaten | 35° 46′ 41″ N, 139° 43′ 15″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Liste der Bahnhöfe in Japan |
Geschichte
1883 eröffnete die erste private Eisenbahngesellschaft Japans, die Nippon Tetsudō (日本鉄道, wörtlich: „Japan-Eisenbahn“), ihre erste Bahnstrecke zwischen Ueno und Kumagaya. Zwei Jahre später stellte sie die abzweigende Verbindung nach Shinagawa fertig und eröffnete am Anschlusspunkt den am 1. März 1885 den Bahnhof Akabane. 1906 wurde er bei der Verstaatlichung der Nippon Tetsudō an die Staatsbahn übertragen, 1909 dann Teil der Tōhoku-Hauptlinie.
1985 entstand das Teilstück der Tōhoku-Shinkansen zwischen Ueno und Ōmiya, in diesem Bereich parallel zur Hauptlinie. Im selben Jahr wurde eine zusätzliche Strecke von Akabane über Musashi-Urawa nach Ōmiya eröffnet und seither zusammen mit der Akabane-Linie als Saikyō-Linie genutzt.
Während der Auseinandersetzungen zwischen der Kokutetsu und den Gewerkschaften im Shuntō von 1973, war der Bahnhof Akabane am 24. April 1973, gut einem Monat nach dem Ageo-Zwischenfall, Ausgangspunkt von gewaltsamen Ausschreitungen aufgebrachter Fahrgäste gegen die Streikmaßnahmen der Eisenbahnangestellten, die später auf andere Bahnhöfe übergriffen und zum Stillstand des gesamten staatlichen Eisenbahnnetzes im Großraum Tokio führten.
1987 fiel der Bahnhof bei der Aufteilung und Privatisierung der Staatsbahn an die JR Higashi-Nihon. Um die Behinderung des Straßenverkehrs an den umliegenden Bahnübergängen zu beenden, begannen 1990 Bauarbeiten zur Erhöhung der Bahnhofsgleise zur Hochbahn, die 1998 abgeschlossen wurden.
Bauart und Gleise
Der JR-Bahnhof ist in der Bauart eines Durchgangsbahnhofes gebaut. Er hat acht Gleise, die von vier Bahnsteigen in der Form von Inselbahnsteigen aus genutzt werden. Die Zugänge befinden sich unter den in diesem Bereich als Hochbahn angelegten Gleisen. Die Bahnsteige sind von Osten nach Westen nummeriert, auf der Westseite passieren die Gleise der Tōhoku-Shinkansen den Bahnhof.
1 | ▉ Keihin-Tōhoku-Linie | Ueno • Tokio • Kawasaki • Yokohama • Ōfuna |
2 | ▉ Keihin-Tōhoku-Linie | Kawaguchi • Urawa • Ōmiya |
3 | ▉ Utsunomiya- und Takasaki-Linien | Oku • Ueno |
4 | ▉ Utsunomiya-Linie | Urawa • Ōmiya • Oyama • Utsunomiya • Kuroiso |
▉ Takasaki-Linie | Urawa • Ōmiya • Kumagaya • Takasaki • Maebashi | |
5 | ▉ Shōnan-Shinjuku-Linie | Ikebukuro • Shinjuku • Shibuya • Yokohama • Odawara (Tōkaidō-Linie) |
▉ Shōnan-Shinjuku-Linie | Ikebukuro • Shinjuku • Shibuya • Yokohama • Zushi (Yokosuka-Linie) | |
6 | ▉ Shōnan-Shinjuku-Linie | Ōmiya • Oyama • Utsunomiya (Utsunomiya-Linie) |
▉ Shōnan-Shinjuku-Linie | Ōmiya • Kumagaya • Takasaki • Maebashi (Takasaki-Linie) | |
7 | ▉ Saikyō-Linie | Ikebukuro • Shinjuku • Shibuya • Ōzaki • Shin-Kiba |
8 | ▉ Saikyō-Linie | Musashi-Urawa • Ōmiya • Kawagoe |
Benachbarte Bahnhöfe
Mit Ausnahme einzelner aufpreispflichtiger Expresszüge (Ohayō/Hometown Tochigi: Shinjuku-Kuroiso, Akagi: Ueno-Maebashi, Kusatsu: Ueno-Minakami/Manza-Kazawaguchi) wird der Bahnhof Akabane nur im Regionalverkehr bedient, wobei die meisten Schnellzüge dort halten. Folgende Nachbarbahnhöfe sind mit ihm im Linienverkehr direkt verbunden:
← |
Linien | → | ||
---|---|---|---|---|
Higashi-Jūjō | Keihin-Tōhoku-Linie JR East |
Kawaguchi | ||
Ueno (Schnellzüge) Oku |
Utsunomiya- und Takasaki-Linien JR East |
Urawa | ||
Ikebukuro | Shōnan-Shinjuku-Linie JR East |
Urawa | ||
Jūjō | Saikyō-Linie JR East |
Musashi-Urawa („Pendler-Schnellzug“) Toda-Kōen (Schnellzug) Kita-Akabane |
Umgebung
Die unmittelbare Umgebung des Bahnhofs Akabane ist das Geschäftszentrum des Kita-ku. Auf der Ostseite befinden sich Supermärkte, Einkaufsstraßen, kleinere Bürogebäude sowie eine überdachte Einkaufsstraße, die für den normalen Straßenverkehr gesperrt ist. Direkt am Westeingang wurden drei größere Geschäftshäuser errichtet. Nördlich des Bahnhofs liegt die Seibi Gakuen Tanki Daigaku, eine Kurzhochschule der Salesianer, mit angeschlossener Grund-, Mittel- und Oberschule.
Nordwestlich des Bahnhofs liegt das öffentliche Wohnungsbauprojekt Akabanedai Danchi, in dem in den 1960er Jahren in 55 Gebäuden[1] über 3.000 Wohnungen entstanden. Im Rahmen des Regierungsprogramms „Urban Renaissance“ (UR toshi kikō) wurden dort inzwischen weitere Apartmenthäuser errichtet.[2]
Nutzung
Mit durchschnittlich 88.632 zusteigenden Fahrgästen pro Tag belegte Akabane 2007 unter den Bahnhöfen der JR Higashi-Nihon Rang 45.[3]
Einzelnachweise
- Übersichtskarte des Wohnungsbauprojekts
- UR toshi kikō: Übersichtskarte der Projekte in Kita (Memento des Originals vom 19. September 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- JR East: durchschnittliche tägliche Einstiege 2007 (ohne Umstiege)