Bad Santa
Bad Santa ist eine US-amerikanische Krimikomödie, bei der Terry Zwigoff Regie führte. Die Hauptrollen sind mit Billy Bob Thornton, Bernie Mac und Lauren Graham besetzt. Der Film entstand im Jahr 2003 und wurde am 18. November 2004 in Deutschland veröffentlicht.[4] 2016 kam die Fortsetzung Bad Santa 2 in die Kinos.[5]
Film | ||
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Titel | Bad Santa | |
Originaltitel | Bad Santa | |
Produktionsland | USA | |
Originalsprache | Englisch | |
Erscheinungsjahr | 2003 | |
Länge | Kino: 91 Minuten, Extendend: 95 Minuten | |
Altersfreigabe | FSK 12[1] FSK 16[2] JMK 14[3] | |
Stab | ||
Regie | Terry Zwigoff | |
Drehbuch | Glenn Ficarra, John Requa | |
Produktion | Bob Weinstein, John Cameron, Sarah Aubrey | |
Musik | David Kitay | |
Kamera | Jamie Anderson | |
Schnitt | Robert Hoffman | |
Besetzung | ||
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→ Synchronisation | ||
Chronologie | ||
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Handlung
Jedes Jahr arbeitet Willie T. Stokes als Kaufhaus-Weihnachtsmann, doch gut in seinem Job ist er ganz und gar nicht: Willie trinkt übermäßig viel Alkohol, flucht und beschimpft die Kinder, die sich auf seinen Schoß setzen. Doch nicht nur das: Gemeinsam mit seinem kleinwüchsigen Kumpel Marcus raubt er die Kaufhäuser aus, in denen er arbeitet. Willies Leben beginnt sich jedoch zu ändern, als er einen kleinen Jungen namens Thurman Merman kennenlernt, der alleine mit seiner senilen Großmutter lebt und geradezu verzweifelt an den Weihnachtsmann glaubt. Willie quartiert sich kurzerhand bei Thurman und seiner Oma ein. Außerdem sind da noch der verschlagene Kaufhausdetektiv Gin, der von einem geplanten Raubzug des Duos erfahren hat und die beiden Männer damit erpresst, sowie die attraktive Sue, die für den Weihnachtsmann schwärmt und sich in Willie verliebt.
Thurman lehrt Willie langsam die wahre Bedeutung des Weihnachtsfestes, während Willie ihm beibringt, wie man sich – im wahrsten Sinne des Wortes – durchs Leben schlägt. Willies Partner Marcus ist von diesem Wandel aber überhaupt nicht begeistert.
Der Kaufhausdetektiv Gin findet heraus, dass Willie und Marcus seit sieben Jahren an jedem Heiligabend ein Kaufhaus ausrauben, und erpresst sie um die Hälfte der Beute. Marcus schafft daraufhin Gin aus dem Weg und will auch noch Willie töten, wird daran jedoch von der eintreffenden Polizei gehindert. Willie gelingt zunächst die Flucht, vor Thurmans Haus wird er jedoch mit seinem Weihnachtsgeschenk in der Hand angeschossen und verhaftet. Trotz dieser widrigen Umstände erhält Thurman Willies Geschenk.
Einige Monate später erhält Thurman einen Brief von Willie, in dem dieser ihm mitteilt, dass es ihm gut gehe und er bald entlassen werde. Da Willie ein umfassendes Geständnis abgelegt und sich bereit erklärt hat, mit der Polizei zusammenzuarbeiten, fiel seine Strafe entsprechend milder aus.
Produktion
Produktionsnotizen, Hintergrund
Produziert wurde der Film von Dimension Films, Triptyh Pic. und Blixa Zweite Film Produktion.
Ursprünglich sollte Bill Murray die Rolle des Willie T. Stokes übernehmen, sagte jedoch ab, um in Lost in Translation mitspielen zu können. Auch Jack Nicholson war an der Rolle des Willie T. Stokes interessiert, hatte aber ebenfalls andere Verpflichtungen. So ging die Rolle an Billy Bob Thornton. Bad Santa war der letzte Film des Schauspielers John Ritter, der am 11. September 2003 verstarb. Ihm wurde der Film gewidmet.
Musik im Film (Auswahl)
- Nocturne Nr. 2 in Es-Moll, Op. 9 Nr. 2 von Frédéric Chopin, am Piano İdil Biret
- Die Dornröschen-Ballett-Suite, op. 66a (V Alsa) von Pjotr Iljitsch Tschaikowski
- Suite für Jazzorchester Nr. 2 von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch
- Ouvertüre aus "Der Barbier von Sevilla" von Gioachino Rossini
- Anvil Chorus II aus „Der Troubadour“ von Giuseppe Verdi
- Jingle Bell Rock von Joseph Beal, Jim Boothe – Vortrag: Bobby Sherman
- Papa loves Mambo – Papa loves Mamba von Al Hoffman, Dick Manning, Bickley Reichner –
Vortrag: Xavier Cugat und Orchester - Let It Snow! Let It Snow! Let It Snow! von Jule Styne, Sammy Cahn – Vortrag: Dean Martin
- Winter Wonderland von Felix Bernard, Dick Smith – Vortrag: Symphonette Society
- Up on the Housetop von Benjamin Russell Hanby – Vortrag: The Cherry Sisters, Eddy Arnold
- Please Come Home For Christmas von Charles Brown, Gene Redd – Vortrag: Sawyer Brown
- Holly Jolly Christmas von Johnny Marks – Vortrag: Burl Ives
- It’s The Most Wonderful Time of the Year von Edward Pola, George Wyle – Vortrag: Andy Williams
- Have Yourself a Merry Little Christmas von Ralph Blane, Hugh Martin – Vortrag: Bing Crosby
- Seasons Freaklings von und mit Bunnygrunt
- Christmas – Baby Please Come Home von Phil Spector, Ellie Greenwich, Jeff Barry –
Vortrag: Swag Music Group, Tom Chappell - Jingle Bells von James Lord Pierpont – Vortrag: Ricky Nelson
- Deck the Halls, traditionelle Weise von Thomas Oliphant – Vortrag: Boots Randolph
- It Came Upon the Midnight Clear von Richard Storrs Willis, Edmund Hamilton Sears –
Vortrag: The Symphonette Society - Habanera aus Carmen von Georges Bizet
- Silent Night, Holy Night von Franz Gruber, Joseph Mohr
Synchronsprecher
Die Synchronisation entstand unter der Leitung von Pierre Peters-Arnolds, der für das Dialogbuch und die Dialogregie verantwortlich war, bei der Synchronfirma PPA Film GmbH Pierre Peter Arnolds, München.
Schauspieler | Rolle | Synchronsprecher[6] |
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Billy Bob Thornton | Willie T. Stokes | Gudo Hoegel |
Bernie Mac | Gin | Oliver Stritzel |
Lauren Graham | Sue | Sandra Schwittau |
Tony Cox | Marcus | Tobias Lelle |
Brett Kelly | Thurman Merman | Moritz Günther |
Lauren Tom | Lois | Veronika Neugebauer |
John Ritter | Bob Chipeska | Pierre Peters-Arnolds |
Ethan Phillips | Roger Merman | Claus Brockmeyer |
Cloris Leachman | Großmutter | Margit Weinert |
Tom McGowan | Harrison | Dirk Galuba |
Matt Walsh | Herb | Ulrich Frank |
Billy Gardell | Wachmann in Milwaukee | Gerhard Jilka |
Veröffentlichung
Der Film wurde in drei verschiedenen Versionen veröffentlicht: Kinofassung (FSK 12) 91 Minuten, Extended Version (FSK 16) 98 Minuten und Director’s Cut 88 Minuten. Der Director’s Cut ist bisher in Deutschland nicht veröffentlicht worden.
Premiere hatte der Film am 18. November 2003 in Westwood in Kalifornien, am 26. November 2003 lief er dann allgemein in den USA an und am 28. November 2003 in Kanada. Am 19. Mai 2004 wurde der Film auf den Filmfestspielen in Cannes vorgestellt, am 14. September 2004 auf dem Film by the Sea Film Festival in den Niederlanden, am 18. September 2004 auf den Film Festival in Athen, am 24. Oktober 2004 auf dem Night Visions Film Festival in Finnland und am 24. November 2004 auf dem Brno Film Festival in der Tschechischen Republik. Veröffentlicht wurde er im Jahr 2004 zudem in folgenden Ländern: Neuseeland, Finnland, im Vereinigten Königreich, in Irland, Norwegen, Luxemburg, Frankreich, Dänemark, Island, Italien, Mexiko, in der Tschechischen Republik, in Australien, in den Niederlanden, in Polen, Belgien, Ungarn, Portugal, Schweden, Japan (Tokio), Spanien, Griechenland, auf den Philippinen, in Brasilien, Thailand, Estland, in der Metropole Hongkong, in Argentinien und Singapur sowie in Bulgarien, Kroatien, Irland, Rumänien, Serbien Russland, Slowenien, in der Türkei sowie in Uruguay.
In Deutschland wurde der Film am 18. November 2004 veröffentlicht, in Österreich am 19. November 2004, in der deutschsprachigen Schweiz am 25. November 2004, in der italienischsprachigen Schweiz am 26. November 2004 und in der französischsprachigen Schweiz am 8. Dezember 2004. Der englische Titel der längeren Version ist Badder Santa.
Sony Pictures Home Entertainment gab den Film am 7. Juni 2005 mit einer deutschen Tonspur auf DVD heraus.[7]
Kritik
Von der Kritik wurde Bad Santa insgesamt positiv aufgenommen. Filmkritik-Aggregator Rotten Tomatoes verzeichnet für den Film, basierend auf 217 Kritiken, eine positive Bewertung von 78 Prozent,[8] während Metacritic 70 von 100 möglichen Punkten vergab.[9]
Tyr Burr bedauerte in seiner Kritik für den Boston Globe zwar die zu kleinen Rollen von Bernie Mac und Lauren Graham, lobte jedoch ausdrücklich die Schauspielleistung von Billy Bob Thornton.
Roger Ebert pries den Film Bad Santa in seiner Kolumne für die Chicago Sun Times als „kompromisslos“ und „lustig“.
Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Was an der Oberfläche als rüder und zotiger Anti-Weihnachtsfilm erscheint, entwickelt sich dank hervorragender Darsteller und des pointierten Drehbuchs zu einer augenzwinkernden Anarcho-Komödie mit satirischen und melodramatischen Akzenten.“[10]
TV Spielfilm zeigte mit dem Daumen nach oben, gab für Anspruch, Action, Spannung und Erotik jeweils einen von drei möglichen Punkten und für Humor drei Punkte und meinte: „Ein derber und respektloser Spaß. Ein Fest für Weihnachtshasser“[11]
epd Film sprach von einem „der ‚schwärzesten‘ Weihnachtsfilme aller Zeiten – und das nicht nur, weil Weihnachtsmann Billy Bob Thornton, wie Experten gezählt haben 146-mal ‚fuck‘ und immerhin noch halb so oft ‚shit‘ sagt“. Weiter hieß es: „BAD SANTA ist eine Parodie auf all jene Filme, die das Fest als Erlösung und Läuterung gefeiert haben, eine Reise in das Herz weihnachtlicher Finsternis. Filme um Santa Claus sind, mehr noch als Weihnachtsfilme überhaupt, ein uramerikanisches Genre, eine Ikone der populären Kultur: Seit den dreißiger Jahren macht Coca-Cola mit dem knuffigen Herrn Reklame, und aus den Einkaufszentren ist er nicht mehr wegzudenken. […] BAD SANTA, produziert von Joel und Ethan Coen, verstößt gegen alles, was uns an Weihnachten heilig ist. Das bezieht selbst das Wetter ein – Let it snow, let it snow singt Dean Martin, während Willie und sein Assistent durch das heiße Phoenix/Arizona spazieren.“[12]
Kino.de führte aus: „Wem nach hartgesottenen Kontrastprogramm zur traditionellen Weihnachtsunterhaltung zu Mute ist, der liegt mit der pechschwarz-profanen Satire von Kultregisseur Terry Zwigoff […] richtig.“ „Interessant“ sei die Soundtrack-Zusammenstellung dieses bereits im Vorfeld heiß diskutierten Films, bei dem sich die Mutterfirma Disney nicht allzu begeistert von der Miramax-Produktion, die klassische Musik und bewährte Weihnachtslieder mischte, gezeigt habe. Zu Besetzung mit Thornton war man der Ansicht, er sei perfekt in der Rolle des „missmutigen Misanthropen“, man könne sich keinen besseren wünschen. „Dank der aggressiven Exzessivität [werde] sich allemal eine Kultnische für diese tabulose ‚Weihnachtskomödie‘ finden“, hieß es abschließend.[13]
Weblinks
- Bad Santa in der Internet Movie Database (englisch)
- Bad Santa bei Turner Classic Movies (englisch, derzeit von Deutschland aus nicht zugänglich)
- Vergleich der Schnittfassungen Kinofassung und Extended Cut von Bad Santa bei Schnittberichte.com
- Bad Santa Filmplakat auf t3.gstatic.com
- Bad Santa Official Trailer (englisch)
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Bad Santa. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Dezember 2004 (PDF; Kinofassung).
- Freigabebescheinigung für Bad Santa. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, März 2005 (PDF; Extended Version).
- Alterskennzeichnung für Bad Santa. Jugendmedienkommission.
- Bad Santa. Internet Movie Database, abgerufen am 23. August 2021 (englisch).
- Bad Santa 2. Internet Movie Database, abgerufen am 23. August 2021 (englisch).
- Bad Santa. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 15. Februar 2021.
- Bad Santa Extended Version: „Es ist ihm egal, ob du artig warst oder nicht.“
- Bad Santa. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 18. Dezember 2018 (englisch).
- Bad Santa. In: Metacritic. CBS, abgerufen am 18. Dezember 2018 (englisch).
- Bad Santa. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 18. Dezember 2017.
- Bad Santa. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 23. August 2021., mit 5 Filmbildern und Trailer
- Kritik zu „Bad Santa“ Epd-Film.de (mit Trailer). Abgerufen am 18. Dezember 2017.
- „Bad Santa“: Schwarze Weihnachtskomödie über zwei als Nikolaus und Elfe getarnte Ganoven, deren diebischer Plan von einem gewitzten Achtjährigen durchkreuzt wird. Kino.de (mit 19 Bildern + Trailer). Abgerufen am 18. Dezember 2017.