BBBank
Die BBBank eG (vormals: Badische Beamtenbank) ist eine deutsche Genossenschaftsbank mit Sitz in Karlsruhe (Baden-Württemberg). Sie ist eine bundesweit tätige Privatkundenbank. Mit einer Bilanzsumme von mehr als 14 Milliarden Euro und rund 480.000 Mitgliedern gehört sie zu den größten Genossenschaftsbanken Deutschlands.[4]
BBBank eG | |
---|---|
Hauptsitz der BBBank in Karlsruhe | |
Staat | Deutschland |
Sitz | Karlsruhe |
Rechtsform | eingetragene Genossenschaft |
Bankleitzahl | 660 908 00[1] |
BIC | GENO DE61 BBB[1] |
Gründung | 12. November 1921 |
Verband | Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband |
Website | www.bbbank.de |
Geschäftsdaten 2020[2] | |
Bilanzsumme | 14,181 Mrd. Euro |
Einlagen | 12,719 Mrd. Euro |
Kundenkredite | 7,915 Mrd. Euro |
Mitarbeiter | 1382 |
Geschäftsstellen | rund 140 Filialen inklusive SB-Filialen |
Mitglieder | 479.200 |
Leitung | |
Vorstand | Oliver Lüsch (Vorsitzender); Gabriele Kellermann (stellvertretende Vorsitzende); Wolfgang Müller[3] |
Aufsichtsrat | Matthias Eder, Vorsitzender |
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland |
Profil
Die BBBank steht in der Historie der deutschen Beamtenbanken. Seit Ende der 1960er-Jahre können Privatpersonen aller Berufsgruppen Mitglied werden. Als genossenschaftliches Institut sind ein Teil der Kunden zugleich Mitglieder und damit Eigentümer der Bank. Eine jährliche Gewinnausschüttung, wie bei den meisten Genossenschaftsbanken, gibt es nicht.
Die BBBank hat deutschlandweit etwa 140 Filialen und SB-Filialen, darunter in allen Landeshauptstädten. Sie ist Doppelmitglied des CashPools und des Bankcard-Servicenetzes und im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Die Bank vermittelt auch Versicherungsleistungen. Zu diesen zählt die seit 1925 bestehende eigene Hausratversicherung, die jedoch nur eigenen Mitgliedern offen steht.[5]
Geschichte
1921–1945
Am 12. November 1921 wurde die Badische Beamten-Genossenschaftsbank eGmbH als Selbsthilfeeinrichtung für den öffentlichen Dienst in Karlsruhe gegründet. Auslöser war ein Kollege des Postinspektors Gotthold Mayer, der ein Haus bauen wollte, von seiner Bank aber nicht den benötigten Kredit bekam, was damals bei Beamten nicht ungewöhnlich war: Zur damaligen Zeit galten Staatsdiener als wenig kreditwürdig. Gotthold Mayers Überlegungen zielten dahin, den Beamten die Möglichkeit zu geben, den Teil ihrer Bezüge, den sie nicht sofort verbrauchten, sicher und verzinslich anzulegen. Der gesamte Zahlungsverkehr sollte für die Mitglieder kostenfrei sein. Eine Neuerung lag darin, Kredite für Beamte mit Einlagen von Beamten zu finanzieren. Damit wurde eine Berufsgruppe kreditwürdig, die bis dahin wenige Möglichkeiten hatte, sich Darlehen zu beschaffen. Zudem sollten Gewinne der Mitgliedergemeinschaft zugutekommen.
Die Genossenschaftsbank nahm ihren Betrieb am 1. Januar 1922 mit 33 Gründungsmitgliedern in einem kleinen Raum des Hauses Nowackanlage 19 auf. Zwei Jahre später wurde ein Gebäude in der Waldstraße 1 erworben, das bis heute einen Teil des Stammsitzes der BBBank darstellt.
Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung im Januar 1933 musste auch die Beamtenbank infolge der Gleichschaltungspolitik Einbußen hinnehmen. Die genossenschaftliche Idee der „Hilfe zur Selbsthilfe“ wurde durch das neue Regime erheblich beschnitten und für seine Zwecke umgebogen. Gotthold Mayer musste im April 1933 seinen Vorstandposten niederlegen.
1946–2005
Zum Jahresbeginn 1946 konnte Gotthold Mayer die Leitung der Bank wieder übernehmen und das Institut über die Schwierigkeiten von Nachkriegszeit und Währungsreform hinweg führen. 1967 ging er im Alter von 80 Jahren in den Ruhestand. Er blieb bis zu seinem Tod 1970 Ehrenvorsitzender der Bank.
Die Beamtenbank hatte 1967 etwa 136.000 Mitglieder sowie 14 Zweigstellen und war damit die größte Kreditgenossenschaft in Europa. 1969 wurde der Mitgliederkreis erweitert: neben Beamten konnten nun auch Angestellte anderer Berufsgruppen in der BBBank Mitglieder werden. 1972 kamen die Hessische Beamtenbank (Darmstadt), die Südwestdeutsche Beamtenbank (Frankfurt) und die Beamtenbank zu Köln unter das Dach der Badischen Beamtenbank.[6] 1981, im Jahr des 60. Bankgeburtstags, zählte die Badische Beamtenbank mehr als 200.000 Mitglieder.
1990 überschritt die Bilanzsumme der Bank die 5-Milliarden-DM-Grenze. 1992 eröffnete das Bankhaus eine Filiale in Dresden und 1994 in Berlin, wo noch zwei weitere Filialen im Laufe des Jahres 1997 folgten. 1997 war die Bank die mitgliederstärkste Genossenschaftsbank in Europa mit einer Bilanzsumme von fast 9 Milliarden DM.
1999 erfolgte die Umfirmierung von der Badischen Beamtenbank in die heutige BBBank. Im gleichen Jahr kam die Bayerische Beamten Bank dazu, 2005 als letzte noch eigenständige Beamtenbank die SHB-Bank (Schleswig-Holsteinische Beamtenbank).[7]
Ab 2010
2011 wurde der Bank erstmals das Zertifikat „audit berufundfamilie“ der gemeinnützigen Hertie-Stiftung verliehen. Mit der Auditierung wurden die vorhandenen und geplanten Angebote der BBBank zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Rahmen einer familienbewussten Personalpolitik begutachtet. So bietet das Bankhaus Teilzeitstellen und flexible Arbeitszeiten an. Die Quote liegt in diesem Bereich bei rund 30 Prozent. Die Zertifizierung wurde seither regelmäßig, zuletzt 2020[8], bestätigt.
Seit 2017 ist die Bank in allen Landeshauptstädten vertreten.[9]
Im September 2020 führte die Bank ein Kontomodell ein,[10] dem zufolge Girokonto und Girokarte nur noch für Kunden unter 27 Jahren kostenlos sind.[11] In den Jahren zuvor waren bereits Gebühren für beleghafte Überweisungen und für Kreditkarten eingeführt worden.
Weblinks
Einzelnachweise
- Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- https://www.bbbank.de/wir-fuer-sie/ihre-bank/kennzahlen.html
- Die BBBank im Portrait | BBBank eG. Abgerufen am 20. Mai 2019.
- Die Feuer- und Einbruchschadenkasse | BBBank eG. Abgerufen am 2. Juli 2019.
- https://www.der-oeffentliche-sektor.de/rund-ums-geld/partner-des-oeffentlichen-sektors
- https://www.der-oeffentliche-sektor.de/rund-ums-geld/partner-des-oeffentlichen-sektors
- Der Zugriff wurde blockiert. Abgerufen am 10. Mai 2021.
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