Autoput A4

Der Autoput A4 i​st eine s​eit 2019 komplett fertiggestellte Autobahn i​n Serbien. Sie führt v​on der A1 b​ei Niš über Pirot z​ur bulgarischen Grenze b​ei Dimitrovgrad, w​o sie zukünftig i​n die bulgarische A6 übergehen soll, d​ie nach Sofia weiterführt. Bezugnehmend a​uf die Europastraßennummer w​ird die Autobahn v​on den serbischen Behörden a​uch als E–80 bezeichnet. Die Autobahn i​st ein Bestandteil d​es Paneuropäischen Verkehrskorridors X (Ast C).

Vorlage:Infobox hochrangige Straße/Wartung/RS-A
Autoput A4 in Serbien
 
Karte
Verlauf der A 4
Basisdaten
Betreiber: Koridori Srbije
Straßenbeginn: Niš
(43° 21′ 25″ N, 21° 49′ 32″ O)
Straßenende: Dimitrovgrad
(42° 59′ 51″ N, 22° 50′ 1″ O)
Gesamtlänge: 121,8 km
  davon in Betrieb: 121,8 km

Okrug (Bezirk):

Der Grenzübergang DimitrovgradDragoman
Straßenverlauf
Niš-Trupale  
Niš-Centar
Niš-Istok
Malča  
Tunel Bancarevo
Bela Palanka 223
Tunel Sopot (185 m)
Pirot-Zapad 259
Tunel Sarlah (477 m)
Pirot-Istok 259
Tunel Pržojna Padina (572/523 m)
Tunel Progon (1084/1066 m)
Putarina Dimitrovgrad
Dimitrovgrad 259
Gradina 259
BulgarienSerbien
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Bis z​ur Neunummerierung d​es serbischen Straßennetzes i​m Jahr 2013 w​urde der A4 a​ls M5 bezeichnet.[1][2]

Bedeutung

Bis Oktober 2019 verband n​ur eine zweispurige Fernverkehrsstraße d​ie Großstadt Niš m​it der Grenzstadt Dimitrovgrad. Diese Strecke stammt n​och aus d​en Zeiten Jugoslawiens u​nd wurde sporadisch ausgebaut. Heute i​st die Fernverkehrsstraße e​ine wichtige Verkehrsverbindung v​on Mitteleuropa z​um Nahen Osten, obwohl i​n letzter Zeit d​er Paneuropäische Verkehrskorridor IV d​urch Bulgarien u​nd Rumänien i​mmer mehr a​n Bedeutung gewinnt u​nd sich d​er Transitverkehr a​uf diese Route verlagert.[3] Deshalb w​ird der Bau d​er Autobahn v​on Niš b​is Dimitrovgrad seitens d​er Regierung vorangetrieben, u​m nicht n​och mehr Einnahmen, z. B. i​m Bereich d​er Maut, z​u verlieren.[3]

Baufortschritt

Die Autobahn i​st vom Autobahnkreuz m​it dem Autoput A1 b​ei Niš b​is zum Grenzübergang b​ei Dimitrovgrad fertiggestellt.

Mit dem Bau der 86,9 km langen Autobahn von Niš bis Dimitrovgrad sollte bereits im November 2009 begonnen werden.[4] Da die Autobahn durch gebirgiges Gebiet und dem engen Tal des Flusses Nišava verlaufen wird, sind die Baukosten entsprechend hoch: Geschätzte 450 Mio. Euro soll die Autobahn kosten. 388 Mio. Euro davon hat Serbien bereits von der Weltbank als Kredit erhalten.[4] Geplant war ursprünglich, dass Ende 2016 alle Teilstücke fertig sind (Stand 2015).

Der Abschnitt w​urde in s​echs Unterabschnitte unterteilt:[5]

  • Prosek – Crvena Reka (22,5 km)
    Dieser Unterabschnitt wurde nochmals in drei Teilstücke untergliedert. Der erste führt von Prosek bis zum Bancarevo-Tunnel (9,4 km), der zweite vom Bancarevo-Tunnel bis zur Ortschaft Crvena Reka (13,1 km) und der dritte besteht aus dem Bancarevo-Tunnel selbst (750 m). Das griechische Konsortium aus den Bauunternehmen Aktor S.A. und Terna S.A. gewann die Ausschreibungen für den Bau der ersten beiden Teilstücke, das tschechische Unternehmen Subterra a.s. für den Bau des Tunnels. Die Baukosten für die ersten beiden Teilstücke betragen 6,7 Milliarden RSD (ca. 59 Mio. Euro), für das dritte Teilstück 2,2 Mrd. RSD (ca. 38 Mio. EUR). Die Bauarbeiten begannen am 15. März 2012. Die Fertigstellung war für den März 2014 geplant, wurde jedoch später auf 2016 verschoben. Am 9. November 2019 wurde der Autobahnabschnitt eröffnet.
  • Crvena Reka – Čiflik (12,7 km)
    Der Bauvertrag wurde am 10. Oktober 2011 mit der griechischen Baufirma Aktor S.A. unterschrieben. Die Baukosten wurden auf 4,4 Mrd. RSD (ca. 38 Mio. Euro) festgelegt. Die Bauzeit sollte 18 Monate betragen. Die Fertigstellung war für April 2013 geplant.[6] Aufgrund von Bauverzögerungen wurde die Fertigstellung bis Oktober 2014, was ebenfalls nicht eingehalten werden konnte, verlängert. Der Abschnitt wurde schließlich am 30. Dezember 2015 für den Verkehr freigegeben.[7]
  • Čiflik – Staničenje (12,07 km)
    Der Vertrag für den Bau wurde am 20. Juni 2013 unterzeichnet. Das spanische Bauunternehmen Construcciones Rubau S.A. gewann die Ausschreibung. Die Baukosten betragen 3,75 Mrd. RSD (ca. 33 Mio. EUR). Die Fertigstellung war für den 25. Dezember 2016 geplant[8] und erfolgte schließlich im Juli 2017.
  • Staničenje – Pirot-istok (-Ost) (16,64 km)
    Der Vertrag für den Bau wurde am 20. Juni 2013 unterzeichnet. Das griechische Bauunternehmen Aktor S.A. gewann die Ausschreibung. Die Baukosten betragen 8,38 Mrd. RSD (ca. 73 Mio. EUR). Die Fertigstellung war für den 30. Dezember 2016 geplant,[8] erfolgte jedoch noch nicht (Stand: August 2017).[veraltet]
  • Pirot-istok (-Ost) – Dimitrovgrad (14,3 km)
    Die erste Ausschreibung fand im Jahr 2010 statt und wurde vom österreichischen Bauunternehmen Alpine Bau gewonnen. Am 24. November 2010 erfolgte die Vertragsunterzeichnung. Die Baukosten wurden auf 3,45 Mrd. RSD (ca. 30 Mio. EUR) beziffert. Die Fertigstellung sollte nach 18 Monaten im April 2012 erfolgen.[9] Aufgrund von Bauverzögerungen wurde dem Unternehmen eine Verlängerung der Frist bis Ende 2012 gewährt.[10] Nach der Insolvenz der Baufirma kündigte der Investor am 6. August 2013 den Bauvertrag.[11] Am 15. November 2013 wurde eine erneute Ausschreibung für die Fortsetzung der Bauarbeiten gestartet. Die Bauzeit sollte 15 Monate betragen.[12] Am 5. Mai 2014 wurde der Vertrag zur Fortsetzung der Bauarbeiten mit der bulgarischen Baufirma Trace Group Hold plc. unterzeichnet. Die Fertigstellung war für den 17. Juni 2016 geplant, erfolgte aber erst im September 2017.[veraltet]
  • Ortsumgehung Dimitrovgrad (8,6 km)
    Der Abschnitt wurde in drei Teilaufträge unterteilt. Die ersten beiden Teilaufträge umfassen den Bau von Fahrbahnen und Brücken, der dritte die Tunnel Progon und Pržojna Padina (zusammen 1,66 km).
    • Die Bauverträge für die ersten beiden Teilaufträge wurden am 14. April 2010 mit Alpine Bau unterzeichnet. Die Baukosten sollten 3,57 Mrd. RSD (ca. 31 Mio. EUR) betragen. Die Fertigstellung war für April 2012 geplant.[13] Aufgrund von Bauverzögerungen wurde die Fertigstellung bis Ende 2014 verlängert.[10] Am 6. August 2013 wurden beide Bauverträge nach der Insolvenz der Baufirma gekündigt.[11] Die Ausschreibung für die Fortsetzung der Bauarbeiten begann am 25. April 2014. Die beiden Abschnitte sind im September 2017 für den Verkehr geöffnet worden.
    • Für den dritten Teilauftrag erfolgte die Vertragsunterzeichnung mit der griechischen Baufirma Terna S.A. am 10. Oktober 2011 mit Baukosten in Höhe von 3,83 Mrd. RSD (ca. 33 Mio. EUR). Die Fertigstellung war nach einer zweijährigen Bauzeit bis Oktober 2013 geplant.[14] Aufgrund von Bauverzögerungen wurde die Fertigstellung zunächst bis Sommer 2014[15] dann bis Ende 2015 verlängert. Der Abschnitt wurde bisher im September 2017 eröffnet, letzte Teile wurden März 2018 fertiggestellt.

Einzelnachweise

  1. Uredba o kategorizaciji državnih puteva („Sl. glasnik RS“, br. 14/2012) (Memento vom 12. Januar 2016 im Internet Archive) (serbisch)
  2. Offizielle Karte mit neu nummerierten Straßen (Memento vom 24. Juni 2013 im Internet Archive) (serbisch)
  3. Trka sa Rumunijom i Bugarskom za Koridor 10 (serbisch)
  4. Autoput ka Dimitrovgradu u novembru (serbisch)
  5. Project East − Е80 Highway Niš-Dimitrovgrad, L=86.9 km (abgerufen am 24. Dezember 2013; englisch)
  6. Grčka kompanija "Actor" ponudila najnižu cenu za izgradnju deonice Crvena Reka-Čiflik na Koridoru 10 (serbisch)
  7. Počelo asfaltiranje autoputa Crvena reka – Čiflik (serbisch)
  8. RS-Belgrade: EIB – Construction of motorway (englisch)
  9. "Alpine" baut Autobahnabschnitt Pirot-Dimitrovgrad – Teil des Verkehrskorridors X im Wert von 30 Mio. Euro
  10. "Alpine" setzt Arbeiten an der Teilstrecke Pirot-Dimitrovgrad fort
  11. "Koridori Srbije" kündigen alle vier Verträge mit "Alpine"
  12. 19 Interessenten an der ehemaligen Teilstrecke von "Alpine"
  13. (SRB) Die günstigsten Angebote für den Bau eines Teiles der Autobahn E80 hat die Firma " Alpine" gegeben
  14. Griechisches Unternehmen "Terna S.A." baut zwei Tunnel bei Dimitrovgrad – Verkehrskorridor 10
  15. "Terna" vollendet Bau von zwei Tunneln bei Dimitrovgrad bis Sommer 2014
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