Serbischer Dinar
Der serbische Dinar (serbisch-kyrillisch динар) ist die Währung von Serbien. Ein Dinar ist in 100 Para unterteilt, wobei es keine gültigen Para-Münzen mehr gibt.
Dinar | |
---|---|
Staat: | Serbien |
Unterteilung: | 100 Para |
ISO-4217-Code: | RSD |
Abkürzung: | Din. |
Wechselkurs: (1. Mär 2022) |
1 EUR = 117,482 RSD 1 CHF = 116,827 RSD |
Geschichte
Ein serbischer Dinar wurde erstmals vom König Stefan Nemanjić ungefähr im Jahre 1214 eingeführt. Danach prägten serbische Könige und Fürsten bis zum Ende des mittelalterlichen Serbiens 1459 den Dinar. Neben dem Dinar gab es noch eine Unterwährung, den Perper. Der Perper war in der Regel eine Kupfermünze, der Dinar aus Silber. Eine eigene Münze war im Mittelalter an sich ein wichtiges Symbol der staatlichen Unabhängigkeit. Mit der osmanischen Eroberung wurden dann verschiedene Währungen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts verwendet. Die Osmanen betrieben mehrere Münzanstalten in Serbien, so z. B. in Novo Brdo im Kosovo, Kučajna und in Belgrad.
Das heutige Hundertstel eines serbischen Dinars ist die nach der letzten verbreiteten osmanischen Silbermünze benannte Para (vom arabischen bara für Silber).
Im 19. Jahrhundert waren im Fürstentum Serbien an die 43 verschiedene Währungen in Umlauf (so etwa 10 Goldwährungen, 28 Silber- und 5 Kupferwährungen). Mit dieser Vielzahl von Währungen konfrontiert ordnete Fürst Mihailo Obrenović an, dass eine nationale serbische Währung geprägt werden sollte. Die neuen Münzen aus Kupfer wurden als Para benannt und im Wert von 1, 5 und 10 Para ausgegeben. Die Vorderseite trug das Porträt des Fürsten und das Jahr 1868 als Prägung.
1875 wurde schließlich der silberne Dinar (wieder)eingeführt. Der silberne Dinar hatte einen Wert von 100 Para. Geprägt wurden 1875 Silbermünzen zu 50 Para, 1 Dinar und 2 Dinar.
Die ersten Goldmünzen wurden im Jahr 1879 im Wert von 20 Dinaren ausgegeben.
Mit der Krönung des Fürsten Milan II. Obrenović zum serbischen König wurde die Prägung von Goldmünzen 1882 neu reguliert, und es kam der Milandor (französisch, „goldener Milan“) im Wert von 10 Dinaren bzw. 2 Milandor im Wert von 20 Dinaren.
Der Milandor wurde später wieder aufgegeben, und die nationale Währung wurde rein auf den Dinar und die Para festgelegt. Diese blieben als nationale Währungen auch in Jugoslawien erhalten.
Bis 1999 verwendeten beide Teilrepubliken der Bundesrepublik Jugoslawien - Serbien und Montenegro - den jugoslawischen Dinar. Dieser wurde in Montenegro 1999 durch die D-Mark, 2002 durch den Euro ersetzt. Im Kosovo wurde wie in Montenegro von 1999 bis Ende 2001 die D-Mark und seit 2002 der Euro verwendet. Im Nordkosovo ist der serbische Dinar weiterhin Zahlungsmittel.
Münzen
Münzen existieren in den Werten 1, 2, 5, 10 und 20 Dinar jeweils in verschiedenen Metallen und mit verschiedenen Wappen sowie Staatsbezeichnungen (Republika Srbija, SR Jugoslavija). Die 50-Para-Münze ist seit dem 1. Januar 2008 kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr. Die Unterteilung in Para ist somit praktisch bedeutungslos geworden.
Seit dem 1. Januar 2010 sind auch die Münzen zu 1, 2 und 5 Dinar mit der Prägung „Jugoslawien“ nicht mehr gültig. Diese konnten jedoch bis Ende 2012 noch in den Filialen der Serbischen Nationalbank umgetauscht werden.[1]
Banknoten
Die erste Auflage der Banknoten (je nach Wertstufe 2000, 2001, 2002) trägt noch die Landesbezeichnung "Jugoslawien", ab 2003 gilt als ausgebende Autorität die Narodna Banka Srbije. Die Noten mit der alten Bezeichnung „Narodna Banka Jugoslavije“ sind seit dem 1. Januar 2007 ungültig.
Es gab mehrere Siegelvarianten auf der Rückseite im Wasserzeichenfeld befinden. Die „jugoslawischen“ Noten zeigen einen schlichten Doppeladler, die folgenden Auflagen ein stilisiertes „Doppel-Б“. Das derzeitige Siegel (Doppeladler vor einem gekrönten Hermelinmantel) wurde im Jahr 2005/6/7/10 eingeführt und ab 2011 überarbeitet.
Vorderseite | Hinterseite | Wert | Porträt | Jahr | Jahr |
---|---|---|---|---|---|
10 dinara | Vuk Stefanović Karadžić | 2000 | 2006, 2011, 2013 | ||
20 dinara | Petar II. Petrović-Njegoš | 2000 | 2006, 2011, 2013 | ||
50 dinara | Stevan Stojanović Mokranjac | 2000 | 2005, 2011, 2014 | ||
100 dinara | Nikola Tesla | 2000, 2003, 2004 | 2006, 2012, 2013 | ||
200 dinara | Nadežda Petrović | 2001, 2005 | 2011, 2013 | ||
500 dinara | Jovan Cvijić | 2004, 2007 | 2011, 2012 | ||
1000 dinara | Georg Weifert | 2001, 20031 | 2006, 2011 | ||
2000 dinara | Milutin Milanković | 2011 | 2011, 2012 | ||
5000 dinara | Slobodan Jovanović | 2002, 2003 | 2010 |
Der 5000-Dinar-Schein ist sehr selten zu sehen und wird in der Regel von Banken als auch Wechselstuben sehr selten ausgegeben. Eine Stückelung mit 2000-Dinar-Scheinen ist in Serbien weiter verbreitet.
Weblinks
Einzelnachweise
- Coins withdrawn from circulation. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. National Bank of Serbia