Obilaznica oko Beograda
Die Obilaznica oko Beograda / обилазница око Београда (deutsch: Umgehungsstraße um Belgrad bzw. Belgrader Ringautobahn) ist ein Teilstück der Autobahn A1 und des Paneuropäischen Verkehrskorridors X hauptsächlich auf dem Gebiet der serbischen Hauptstadt Belgrad. Die in Teilstücken fertiggestellte Autobahn wird auf insgesamt 78 km zwischen Batajnica und Pančevo die Stadt Belgrad umfahren und so den Durchgangsverkehr von der als Stadtautobahn ausgeführten Autobahn A3 auf die Ringautobahn verlegen. Außerdem wird im Südosten Belgrads ein Anschluss an die Schnellstraße 10 nach Rumänien geschaffen.
Obilaznica oko Beograda | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Karte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Basisdaten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betreiber: | Putevi Srbije | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
weiterer Betreiber: | Koridori Srbije | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesamtlänge: | 78,3 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
davon in Betrieb: | 29,45 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
davon in Planung: | 48,85 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Okrug (Bezirk): |
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Ausbauzustand: | 1×2 und 2×2 Fahrstreifen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenverlauf
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Geschichte
Die Idee einer Umfahrung Belgrads bestand bereits in den 1980er-Jahren, jedoch konnte das Projekt nicht realisiert werden, da kurz vor Baubeginn die Jugoslawienkriege begannen und Serbien unter wirtschaftlichem Embargo stand.
Planungen
Die Planung der Ringautobahn geht auf den Masterplan des Belgrader Instituts für Urbanistik (Urbanistički zavod) zurück. Die Bauarbeiten verliefen über 17 Jahre nur sporadisch, sind aber ab 2005 intensiviert worden.[1] Geplant war zunächst, dass der wichtige Sektor B der Ringautobahn als Autostraße bzw. Halbautobahn mit einer Fahrbahn und je einem Fahrstreifen pro Richtung gebaut werden sollte. Nach der Fertigstellung des Sektors B als Autostraße ist der Ausbau der ganzen Strecke als Autobahn mit je zwei Richtungsfahrbahnen in Planung.[2]
Kosten
Die Gesamtinvestitionen werden auf 543 Mio. Euro beziffert. Davon stehen mit Stand von Anfang 2009 noch 370 Mio. Euro aus. Von diesen werden 55 Mio. von der EBRD, 180 von der EIB und der Rest aus dem Nationalen Investitionsplan bereitgestellt.
Finanziert wird der Bau vom Nationalen Investitionsplan Serbiens, dem Budget der Stadt Belgrad sowie mit Krediten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und der Europäischen Investitionsbank[3].
Sektoren
Die Belgrader Umfahrung besteht aus drei Sektoren:
- Sektor A: Batajnica – Dobanovci (10,0 km)
- Sektor B: Dobanovci – Bubanj Potok (37,3 km); Abschnitt von Dobanovci − Beli Potok (29,9 km) teilweise fertiggestellt.
- Sektor C: Bubanj Potok – Vinča – Pančevo (31 km)
Sektor A
Der Sektor A, welcher von Batajnica bis Dobanovci führt und eine direkte Verbindung zwischen den Autobahnen A3 und A1 (Ringautobahn) herstellt, ist 10,0 km lang und wurde nochmals in zwei Teilstücke untergliedert: Das erste Teilstück umfasst von Batajnica aus eine Strecke von 3,9 Kilometern (km 184,738 bis km 188,680), das zweite eine 6,1 km lange Strecke bis zum Autobahnkreuz Dobanovci (km 188,680 bis km 194,782).
Nachdem die endgültige Trassenführung, die vom Unternehmen Koridor 10 d.o.o. geplant wurde, festgelegt wurde, nahm die serbische Regierung im September 2009 Verhandlungen mit den lokalen Grundstückseigentümer wegen der Expropriation ihrer Grundstücke auf. Insgesamt beträgt die Fläche für den Bau der Autobahn 147 ha[4]. Nach dem Abschluss der Verhandlungen und der Sicherung der Finanzierung wurde mit dem Bau der Autobahn begonnen.
Der Baubeginn für das erste Teilstück war der 21. Oktober 2010, für das zweite der 29. Dezember 2010 in Bau. Als Bauunternehmen führte Strabag die Bauarbeiten durch. Die Verträge wurden im Frühjahr 2010 unterzeichnet.[5] Die Baukosten für das erste Teilstück betrugen 60 Mio. Euro und wurden von der EIB bereitgestellt. Der zweite Teilstück kostete 55 Mio. Euro und wurde von der EBRD finanziert.[6] Die Fertigstellung erfolgte bis Mai 2012, die Verkehrsübergabe am 3. Mai.[7]
Sektor B
2005 erfolgte der Spatenstich für den Neubau eines Abschnittes von Dobanovci bis Bubanj Potok (Sektor B). Die 37,3 km lange Strecke enthält 5 Viadukte und 4 Tunnels, von denen der Tunnel Straževica, mit 730 Metern, der längste ist.
Die Realisierung dieses Abschnittes erfolgt in mehreren Etappen:
- Teilstück 1: Dobanovci − Surčin (7,8 km; als Halbautobahn fertiggestellt)
- Teilstück 2: Surčin − Brücke über die Save (4,9 km; als Halbautobahn fertiggestellt)
- Teilstück 3: Brücke über die Save − Ostružnica (4,1 km; als Halbautobahn fertiggestellt)
- Teilstück 4: Ostružnica − Orlovača (7,7 km; als Halbautobahn fertiggestellt)
- Teilstück 5: Orlovača − Beli Potok (5,4 km; als Halbautobahn fertiggestellt)
- Teilstück 6: Beli Potok − Bubanj Potok (7,4 km; in Planung)
Bis November 2008 wurde die 24,5 km lange Strecke zwischen Dobanovci und Orlovača mit einer Fahrbahn und je einem Fahrstreifen pro Richtung fertiggestellt und am 10. November für den Verkehr freigegeben werden.[8] Die Strecke enthält eine Anschlussstelle (Ostružnica), ein Autobahnkreuz in Kleeblatt-Form (Orlovača), sowie zwei Tunnel Lipak und Železnik, die beide schon mit zwei Röhren fertiggestellt sind. Der Bau der zweiten Fahrbahn auf der ganzen Strecke befindet sich in Planung.
Am 3. Mai 2012 wurde das 5,4 km lange Teilstück Orlovaca bis zum Tunnel Stazevica eröffnet. Das Teilstück wurde zunächst als Halbautobahn ausgeführt, wobei der Tunnel Stazevica schon mit zwei Röhren gebaut wurde. Das Teilstück kostete 56 Mio. Euro, wobei 25 Mio. Euro für den Tunnel ausgegeben wurden.[9][7]
Die Ausschreibung für das letzte Teilstück sollte zunächst 2012 beginnen. Der Beginn wurde jedoch aufgrund fehlender finanzieller Mittel verschoben. Im März 2013 wurde bekanntgegeben, dass der Bau mit Hilfe eines Darlehens der EIB in Höhe von 80 Mio. Euro finanziert werden soll. Die für Ende 2014 geplante Fertigstellung soll nochmals verschoben werden. Das Teilstück soll mit zwei Fahrbahnen und je drei Fahrstreifen pro Richtung realisiert werden.[10][11]
Sektor C
Der Sektor C ist die komplexeste Strecke der Ringautobahn. Seine Konstruktion beinhaltet den Aufbau einer 1190 m langen neuen Brücke über die Donau, 11 Viadukte sowie 2 Tunnels. Die 31 km lange Strecke soll eine bessere Verbindung zwischen den Vororten Belgrads und Pančevo ermöglichen ohne zuerst durch das Zentrum von Belgrad durchfahren zu müssen. Mit dem Bau des Sektors C soll auch das Verkehrsaufkommen über die Pančevački most, der zweitwichtigsten Brücke in Belgrad, verringert werden[12]. In Pančevo soll die Ringautobahn an die Schnellstraße 10 knüpfen und so eine durchgehende Schnellstraßenverbindung zwischen Šid (im Westen) und Vršac (im Osten) ermöglichen. Es wird von Baukosten in Höhe von 205 Mio. Euro ausgegangen.[13] Im Februar 2014 wurden erste Planungsdetails veröffentlicht.[14]
Zukunft
Bis heute ist noch ungewiss, ob nördlich von Belgrad ebenfalls eine Autobahn entstehen soll, welche die Autobahn A1 mit der Schnellstraße 10 verbinden würde und somit die Ringautobahn geschlossen um Belgrad verläuft. Ende Oktober 2009 wurde zusammen mit dem chinesischen Bauunternehmen China Road and Bridge Corporation (CRBC) ein Bauvertrag, welche einen Bau einer neuen, 1,5 km langen Brücke über die Donau nördlich von Zemun, mit je zwei Richtungsfahrbahnen und jeweils zwei Fahrstreifen, sowie Zufahrtsstraßen in einer Länge von 21,5 km vorsieht, unterzeichnet.[15] Der Bauvertrag ist 170 Mio. Euro wert, wobei 85 % dieser Summe durch ein Darlehen der chinesischen Exim Bank bereitgestellt wurden und der Rest vom Staat Serbien und der Stadt Belgrad getragen werden. Der Baubeginn erfolgte im Ende Oktober 2011. Die Fertigstellung ist für Ende Oktober 2014[veraltet] geplant.[16]
Weblinks
- Ministarstvo za Infrastrukturu – Informationen über die Ringautobahn auf der Seite des Ministeriums für Infrastruktur
- Homepage des öffentlichen Unternehmens „Putevi Srbije“ (Straßen Serbiens) (serbisch, englisch)
- Website über den Paneuropäischen Verkehrskorridor X in Serbien (serbisch, englisch)
Einzelnachweise
- Beogradske Novine, 10. April 2007 Kao Skadar na Bojani (Memento vom 23. März 2008 im Internet Archive)
- Sector 4 – done! 10. November 2008
- International financing and resettlement aspects of the Belgrade bypass project. CEE Bankwatch Network. 10. Juli 2007. Abgerufen am 11. November 2010.
- Država neće da pregovara s Buhom i Lazarevićem (Memento des Originals vom 26. Januar 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Strabag builds Batajnica-Dobanovci section of bypass around Belgrade (englisch; abgerufen am 2. März 2014)
- Supervision of Construction Works on Belgrade By-Pass, Section A, Batajnica-Dobanovci, Serbia (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch; abgerufen am 2. März 2014)
- Zwei Teilabschnitte der Belgrader Umfahrung eröffnet (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 2. März 2014)
- Belgrade ring road section opens (englisch; abgerufen am 2. März 2014)
- Tunnel Strazevica geöffnet (abgerufen am 2. März 2014)
- Obilaznica čeka kredite (serbisch; abgerufen am 2. März 2014)
- Kinezima obilaznica oko Beograda? (serbisch; abgerufen am 2. März 2014)
- Glas Javnosti – Pančevački most u očajnom stanju (Memento vom 22. Oktober 2014 im Internet Archive)
- Construction of bypass with bridge near Vinca to cost EUR 470 million (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch; abgerufen am 2. März 2014)
- Most od Vinče do Pančeva, nova železnička stanica u Boleču – Predstavljamo vam detalje buduće obilaznice oko Beograda (serbisch; abgerufen am 2. März 2014)
- Gradnja mosta Zemun-Borča od 2010. (serbisch; abgerufen am 2. März 2014)
- Brücke Zemun-Borča fertig bis Herbst 2014. In: voiceofserbia.org. Abgerufen am 2. März 2014.