Automatic for the People

Automatic for the People ist das achte Studioalbum der US-amerikanischen Rockband R.E.M. und gleichzeitig ihr erfolgreichstes. Es erschien im Oktober 1992 über das Majorlabel Warner Bros. Records. Das Album war 1993 für den Grammy Award in den Kategorien Album des Jahres und Bestes Alternative-Album nominiert.[1]

Das Album

Das Album wurde im Oktober 1992, nur gut ein Jahr nach dem Erfolgsalbum Out of Time, nach dessen Erscheinen die Band nicht auf Tournee, sondern direkt wieder ins Studio gegangen war, veröffentlicht. Es enthält Hits wie Drive, Everybody Hurts oder Man on the Moon, die alle zu festen Bestandteilen des Live-Repertoires wurden und bis heute zu den bekanntesten Songs der Band zählen, während Stücke wie Find the River und Nightswimming insbesondere bei Fans beliebt waren. Automatic for the People übertraf den Erfolg des Vorgängers noch, kletterte bis auf Platz 2 der US-amerikanischen Billboard-Charts und verkaufte sich bis heute über 18 Millionen Mal. Es wurde auch von der Kritik gelobt und gilt heute vielfach als der Höhepunkt des Schaffens der Band.

Die Songs entstanden aus Jamsessions der Band in deren Heimatstadt Athens. Ursprünglich hatte man geplant, nach dem vergleichsweise Popmusik-lastigen Out of Time, das den kommerziellen Durchbruch markiert hatte, ein raues Rockalbum zu produzieren, stellte aber während der Aufnahmen fest, dass die meisten Kompositionen melancholisch geraten waren und daher nach entsprechenden Arrangements verlangten. Der ehemalige Bassist von Led Zeppelin, der Multiinstrumentalist John Paul Jones, übernahm für orchestrierte Titel wie Drive daher die Streicherarrangements. Erst das 1994 erschienene Album Monster sollte dann tatsächlich erheblich rockiger ausfallen.

Für die Aufnahmen unternahmen R.E.M. eine Reise quer durch die USA. In New Orleans machten sie im Kingsway Studio halt, in New York City im Bearsville Studio, sowie in den Criteria Recording Studios, Miami und in den Bobby Brown Studios, Atlanta. Schließlich wurde alles in den Bad Animal Studios in Seattle abgemischt. Als letzter Song wurde Man on the Moon fertiggestellt.

Der Titel des Albums ist zudem das Motto von Weaver D’s Delicious Fine Foods im Clarke County, Georgia. Im Begleittext des Albums ist eine Danksagung für „Weaver D und seinen tollen Laden“ zu finden. Der Text von „The Sidewinder sleeps tonight“ schien selbst für Englischsprachige schwer verständlich zu sein. So schrieb im Sommer 2001 eine Musik-Journalistin in einer kanadischen Tageszeitung, dass sie glaubte, bei der Textzeile „Call me when you try to wake her up“ würde Michael Stipe „Call me Chet Baker“ singen.

Besetzung

Studiomusiker:

Rezeption

Quelle Bewertung
Allmusic [2]
Rolling Stone [3]
Laut.de [4]
Musikexpress [5]

Automatic for the People war sowohl Publikums- als auch Kritikererfolg und bekam durchwegs positive Resonanz. Die Musikzeitschrift Rolling Stone führt es auf Platz 249 der 500 besten Alben aller Zeiten und auf Platz 18 der 100 besten Alben der 1990er Jahre.[6][7] Der New Musical Express wählte es auf Platz 65 der 500 besten Alben aller Zeiten.[8] In der Auswahl der 100 besten Alben des Jahrzehnts von Pitchfork Media belegt Automatic for the People Platz 43.[9] The Guardian wählte es auf Platz 26 der 100 besten Alben.[10] Das Album gehört zu den 1001 Albums You Must Hear Before You Die.

Titelliste

Alle Songs stammen aus der Feder von Bill Berry, Peter Buck, Mike Mills (Musik) und Michael Stipe (Songtexte).

Seite 1
1. Drive – 4:31
2. Try Not to Breathe – 3:49
3. The Sidewinder Sleeps Tonite – 4:05
4. Everybody Hurts – 5:16
5. New Orleans Instrumental No.1 – 2:12
6. Sweetness Follows – 4:19
Seite 2
7. Monty Got a Raw Deal – 3:16
8. Ignoreland – 4:24
9. Star Me Kitten – 3:15
10. Man on the Moon – 5:12
11. Nightswimming – 4:15
12. Find the River – 3:49

25th Anniversary Edition

Quelle Bewertung
Rolling Stone [17]
The Guardian [18]
Pitchfork Media [19]
Musikexpress [20]

Anlässlich des 25. Jubiläums von Automatic for the People veröffentlichten Concord Music und Universal Music Group am 10. November 2017 erweiterte Sammlerausgaben, die neben dem Album als Remaster auch Bonusmaterial enthalten. Die „Deluxe Edition“ beinhaltet einen Konzertmitschnitt auf einer zweiten CD. Ein limitiertes Boxset umspannt 3 CDs mit dem Studioalbum, Live- und Demoaufnahmen sowie eine Blu-ray Disc, welche das Album als Dolby-Atmos-Abmischung (7.1 Surround), im hochauflösenden Audioformat (24bit/96Khz), acht Musikvideos und den Bonustrack Photograph enthält.

Die LP-Ausgabe bietet Automatic for the People lediglich als neues Remaster und kommt ohne Bonusmaterial daher.

Der Metascore der 25th Anniversary Deluxe Edition beträgt 96 von 100 möglichen Punkten.[21]

Titelliste

Disc 2 – Live At The 40 Watt Club (19. November 1992)
  1. Drive – 4:51
  2. Monty Got a Raw Deal – 3:21
  3. Everybody Hurts – 7:19
  4. Man on the Moon – 6:28
  5. Losing My Religion – 4:32
  6. Country Feedback – 4:53
  7. Begin the Begin – 3:28
  8. Fall On Me – 3:34
  9. Me in Honey – 4:07
  10. Finest Worksong – 5:28
  11. Love Is All Around – 3:23
  12. Fun Time – 2:16
  13. Radio Free Europe – 4:39
Disc 3 – Demoversionen
  1. Drive (Demo) – 4:44
  2. Wake Her Up (Demo) – 4:37
  3. Mike’s Pop Song (Demo) – 4:33
  4. C To D Slide 13 (Demo) – 5:35
  5. Cello Scud (Demo) – 4:20
  6. 10K Minimal (Demo) – 3:33
  7. Peter’s New Song (Demo) – 3:15
  8. Eastern 983111 (Demo) – 4:03
  9. Bill’s Acoustic (Demo) – 2:54
  10. Arabic Feedback (Demo) – 4:55
  11. Howler Monkey (Demo) – 4:39
  12. Pakiderm (Demo) – 3:34
  13. Afterthought (Demo) – 3:57
  14. Bozouki Song (Demo) – 3:04
  15. Photograph (Demo) – 3:32
  16. Michael’s Organ – 4:33
  17. Pete’s Acoustic Idea (Demo) – 1:06
  18. 6-8 Passion & Voc (Demo) – 3:46
  19. Hey Love (Demo) – 3:03
  20. Devil Rides Backwards (Demo) – 5:17

Verkaufszahlen und Auszeichnungen

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
 Argentinien (CAPIF)  Gold 20.000
 Australien (ARIA)   Platin 280.000
 Deutschland (BVMI)   Gold 1.250.000
 Frankreich (SNEP)  Platin 300.000
 Italien (FIMI)  Gold 25.000
 Kanada (MC)   Platin 700.000
 Neuseeland (RMNZ)  Platin 15.000
 Niederlande (NVPI)   Platin 240.000
 Österreich (IFPI)   Platin 100.000
 Schweden (IFPI)   Platin 200.000
 Schweiz (IFPI)   Platin 100.000
 Spanien (Promusicae)   Platin 200.000
 Vereinigte Staaten (RIAA)   Platin 4.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)[22]   Platin 2.270.000
Insgesamt 3× Gold
37× Platin
9.700.000

Hauptartikel: R.E.M./Auszeichnungen für Musikverkäufe

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1993 Grammy Awards auf awardsandwinners.com (abgerufen am 12. August 2018)
  2. Review von Stephen Thomas Erlewine auf AllMusic.com (abgerufen am 20. August 2015)
  3. Review von Rob Sheffield auf RollingStone.de (abgerufen am 20. August 2015)
  4. Review von Sven Kabelitz auf Laut.de (abgerufen am 20. August 2015)
  5. Arno Frank: ME-Helden: R.E.M., in: Musikexpress 02/2014, Heft 698, S. 67.
  6. 500 Greatest Albums of All Time auf rollingstone.com (abgerufen am 12. August 2018)
  7. 100 Best Albums of the ’90s auf rollingstone.com (abgerufen am 12. August 2018)
  8. The 500 Greatest Albums Of All Time auf nme.com (abgerufen am 12. August 2018)
  9. Top 100 Albums of the 1990s auf pitchfork.com (abgerufen am 12. August 2018)
  10. The Guardian 100 Best Albums Ever by The Guardian (1997) auf besteveralbums.com (abgerufen am 12. August 2018)
  11. Full Official Chart History auf officialcharts.com (abgerufen am 14. Oktober 2018)
  12. R.E.M. Chart History (Billboard 200) auf billboard.com (abgerufen am 14. Oktober 2018)
  13. Automatic For The People auf chartsurfer.de (abgerufen am 14. Oktober 2018)
  14. Full Official Chart History (Singles) auf officialcharts.com (abgerufen am 14. Oktober 2018)
  15. R.E.M. Chart History (Hot 100) auf officialcharts.com (abgerufen am 14. Oktober 2018)
  16. R.E.M. in den Singlecharts auf chartsurfer.de (abgerufen am 14. Oktober 2018)
  17. Review von Max Gösche (2017) auf rollingstone.de (abgerufen am 12. August 2018)
  18. Review von Michael Hann (2017) auf theguardian.com (abgerufen am 12. August 2018)
  19. Review von Stuart Berman (2017) auf pitchfork.com (abgerufen am 12. August 2018)
  20. Review von Jochen Overbeck (2017) auf musikexpress.de (abgerufen am 12. August 2018)
  21. Automatic for the People (25th Anniversary Deluxe Edition) auf metacritic.com (abgerufen am 12. August 2018)
  22. Bill Harris: Queen rules - in album sales. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Canoe. 17. November 2006, archiviert vom Original am 14. Juni 2015; abgerufen am 31. Dezember 2016 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/jam.canoe.com
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