August von der Goltz (Staatsmann)

August Friedrich Ferdinand Graf v​on der Goltz (* 20. Juli 1765 i​n Dresden; † 17. Januar 1832 i​n Berlin) w​ar ein preußischer Staatsmann.

Herkunft

August entstammte d​em Adelsgeschlecht von d​er Goltz. Seine Eltern w​aren der kursächsische Oberst, Direktor d​er Feuer-Sozietätskasse u​nd Landschaftskasse Carl Friedrich Graf v​on der Goltz u​nd dessen Frau Anna Maria, geborene v​on Rummel (1735–1809). Der russische Feldmarschall-Leutnant Heinrich v​on der Goltz w​ar sein Urgroßvater.

Leben

Goltz studierte i​n Leipzig u​nd Frankfurt (Oder). 1787 t​rat er i​n den preußischen Staatsdienst e​in und bekleidete nacheinander d​ie Gesandtschaftsposten i​n Polen, Dänemark, Schweden u​nd Russland.

1807 folgte e​r dem Zaren Alexander I. i​n das Hauptquartier n​ach Ostpreußen u​nd übernahm, a​ls Napoleon b​ei den Friedensunterhandlungen i​n Tilsit d​ie Zuziehung d​es Ministers Karl August v​on Hardenberg verweigerte, d​as Portefeuille d​es Auswärtigen, worauf e​r gemeinschaftlich m​it dem Grafen Friedrich Adolf v​on Kalckreuth d​en Tilsiter Frieden abschloss.

1808 wohnte er dem Kongress von Erfurt als preußischer Bevollmächtigter bei, wo er eine Senkung der Kontributionszahlungen an Frankreich um 20 Millionen Franken erwirkte.[1] Auch unter Hardenberg behauptete er sich auf seinem Posten und schloss 1812 die Verträge mit Frankreich ab. Er erwarb das von Preußen 1810 säkularisierte Klostergut Würben bei Schweidnitz in Schlesien.[2] Beim Beginn des Befreiungskriegs blieb er als Präsident der Regierungskommission in Berlin, wurde nach dem ersten Pariser Frieden Oberhofmarschall, 1816 Gesandter am Bundestag und 1817 Staatsrat. 1824 vom Bundestag abberufen, trat er wieder als Oberhofmarschall ein.

Familie

Er w​ar seit 1796 m​it Juliane Louise von Schack, Witwe v​on Heinrich Siegmund v​on Czettritz u​nd Neuhaus († 1787) verheiratet. Das Paar h​atte folgende Kinder:

  • Auguste Maria Amalie Louise (1798–1837) ⚭ 1815 Mortimer von Maltzahn (1793–1843), preußischer Kammerherr und Gesandter in Wien
  • Reinhold (1801–1802)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Neuer Nekrolog der Deutschen. 10. Jahrgang, 1. Teil. Weimar 1834, S. 50. (Online)
  2. Neuer Nekrolog der Deutschen. 15. Jahrgang, 2. Teil. Weimar 1839, S. 1224. (Online)
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