Atzelrode
Atzelrode ist ein Stadtteil von Rotenburg an der Fulda im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Zum Stadtteil gehören das Gut Alte Teich und die Siedlung Wüstefeld. Der Ort liegt, von Wald umgeben, an den Ausläufern des Knüllgebirges. Die Kernstadt Rotenburg liegt nordöstlich des Ortes.
Atzelrode Stadt Rotenburg an der Fulda | |
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Höhe: | 283 (282–303) m |
Fläche: | 3,26 km²[1] |
Einwohner: | 164[2] |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36199 |
Vorwahl: | 06623 |
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Atzelrode bekanntermaßen im 13. Jahrhundert. Die Endung des Ortsnamens -rode lässt auf eine Rodungssiedlung schließen. Der Wohnplatz Wüstefeld wurde schon 1266 erwähnt. Gut „Alte Teich“ war früher im Besitz derer von Riedesel.
Am 31. Dezember 1971 wurde, im Zuge der Gebietsreform in Hessen, die bis dahin selbständige Gemeinde Atzelrode auf freiwilliger Basis in die Stadt Rotenburg an der Fulda eingegliedert.[3][4] Für Atzelrode, wie für die übrigen Stadtteile von Rotenburg an der Fulda, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]
Das Gut Alte Teich wurde in den 1980er Jahren von einem Kölner Industriellen gekauft, der es in den 1990er Jahren an die Bebraer Gastronomenfamilie Luckhardt verkaufte. Diese verkaufte es wiederum Anfang 2001 an den Rotenburger Immobilienmakler Klaus Kanngiesser, der es zu einem Wohnhaus umbaute und dabei den ursprünglichen Charme des Gebäudes beibehielt.
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Atzelrode lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel
- ab 1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Rotenburg
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Rotenburg
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Rotenburg
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Rotenburg[7]
- ab 1821/22: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Rotenburg
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Bevölkereung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Atzelrode 159 Einwohner. Darunter waren 3 (1,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 27 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 33 zwischen 50 und 64 und 33 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 66 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 12 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 45 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[8]
Einwohnerzahlen
Atzelrode: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 184 | |||
1840 | 183 | |||
1846 | 91 | |||
1852 | 118 | |||
1858 | 128 | |||
1864 | 110 | |||
1871 | 98 | |||
1875 | 109 | |||
1885 | 89 | |||
1895 | 79 | |||
1905 | 69 | |||
1910 | 81 | |||
1925 | 85 | |||
1939 | 79 | |||
1946 | 151 | |||
1950 | 153 | |||
1956 | 121 | |||
1961 | 113 | |||
1967 | 106 | |||
1970 | 108 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2001 | 129 | |||
2011 | 159 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[8] |
Religion
- Atzelrode gehört zur evangelischen Gemeinde Braach und wird in den Kirchenbüchern seit 1658 erwähnt.
- Die Dorfkirche wurde 1956 neu aufgebaut.
- Historische Religionszugehörigkeit:
• 1885: | 65 evangelische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 84 evangelische (= 74,34 %), 22 katholische (= 19,47 %) Einwohner[1] |
Weblinks
- Stadtteil Atzelrode In: Webauftritt der Stadt Rotenburg an der Fulda.
- Atzelrode, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Atzelrode, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 2. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Atzelrode. In: Webauftritt. Stadt Rotenburg an der Fulda, abgerufen im Juni 2021.
- Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 12. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 406.
- Hauptsatzung. (PDF; 100 kB) § 7. In: Webauftritt. Stadt Rotenburg an der Fulda, abgerufen im Juni 2021.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 45 f. (online bei Google Books).
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 78 .