Arzo
Arzo war bis zum 4. April 2009 eine politische Gemeinde im Kreis Riva San Vitale des Bezirks Mendrisio im Schweizer Kanton Tessin.
Arzo | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Mendrisio |
Kreis: | Riva San Vitale |
Gemeinde: | Mendrisio |
Postleitzahl: | 6864 |
Koordinaten: | 716648 / 81612 |
Höhe: | 501 m ü. M. |
Fläche: | 2,82 km² |
Einwohner: | 1271 (31. Dezember 2016) |
Einwohnerdichte: | 451 Einw. pro km² |
Website: | mendrisio.ch/quartieri/arzo/ |
Arzo | |
Karte | |
Geographie
Arzo liegt auf 501 m ü. M. am Fusse des Poncione d’Arzo (1015 m ü. M.) im Tal des Flüsschens Gaggiolo, dessen Zuflüsse oberhalb von Arzo die Täler Valle d’Arzo sowie Valle Maggiore bilden. Das Dorf liegt rund 4 km westnordwestlich von Mendrisio und rund 8 km nordwestlich von Chiasso direkt an der Grenze zu Italien. Das Siedlungsgebiet ist fast vollständig mit dem von Besazio zusammengewachsen.
Geschichte
Das Dorf wurde 1335 als Arzio erstmal erwähnt. Arzo gehörte unter den Visconti, unter der schweizerischen Herrschaft und bis 1814 zum Bezirk Lugano. 1798 bildete es einen Teil der unabhängigen Republik Riva San Vitale. Der Ort war schon im Mittelalter für seine Marmorbrüche bekannt. Arzo-Marmor wurde beispielsweise für den Bau des Doms zu Como, 1435 für die Restauration der Fassade des Brolettos in Como, für den Altar der Kirche San Pietro in Astano sowie für das Relief an der Kathedrale San Lorenzo in Lugano verwendet. Das Dorf erhob eine Abgabe auf den in seinen Brüchen gewonnenen Marmor. In der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts musste Arzo den Herzögen von Mailand acht Wehrpflichtige stellen.[1]
In kirchlicher Hinsicht gehörte Arzo zur Pfarrei Riva San Vitale, von der es am 15. Oktober 1630 abgelöst und zur unabhängigen Pfarrei ausgestaltet wurde; im 18. Jahrhundert schuldete es der Mutterkirche von Riva San Vitale noch einen Zins von 415 Lire, der später abgelöst wurde.[2]
Gemeindefusion
Am 25. November 2007 wurde die Fusion der Gemeinden Arzo, Capolago, Genestrerio, Mendrisio, Rancate und Tremona von deren Stimmberechtigten gutgeheissen. Sie haben sich per 5. April 2009 zur neuen Gemeinde Mendrisio zusammengeschlossen.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||
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Jahr | 1591 | 1769 | 1801 | 1850 | 1900 | 1902[3] | 1950 | 2000[4] | 2016 | 2018[5] |
Einwohner | 260 | 610 | 418 | 634 | 743 | 735 | 653 | 1010 | 1271 | 1281 |
Verkehr
Arzo wird hauptsächlich durch die Hauptstrasse 393 erschlossen, die das Dorf mit der nur wenige Kilometer entfernten A2 sowie mit Saltrio in Italien verbindet. Die wichtigste Verbindungsstrasse für das weiter oben im Tal gelegene Dorf Meride zweigt in Arzo von der Hauptstrasse ab.
Sehenswürdigkeiten
Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[6]
Infrastrukturen
Sport
- Associazione Sportiva della Montagna Arzo – Besazio – Meride – Tremona[13]
Persönlichkeiten
Literatur
- Stefania Bianchi: Arzo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. Juni 2017.
- Tita Carloni, Claudio Origoni: Arzo. Memoria di pietre. Inventario dei portali del paese. Mendrisio 2007.
- Rinaldo Giambonini, Agostino Robertini, Silvano Toppi: Arzo. In: Il Comune. Edizioni Giornale del Popolo, Lugano 1971, S. 21–32.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 430–432.
- Giovanni Piffaretti: Pagliuzze di storia di Arzo. Mendrisio 1991; Idem: Strade e piazze di Arzo hanno un nome. Mendrisio 1997.
- Celestino Trezzini: Arzo. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 1, Ardutius – Basel, Attinger, Neuenburg 1921, S. 453 (Digitalisat).
Weblinks
- Webauftritt der Gemeinde Mendrisio
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Mendrisio
- Quartier Arzo auf der Website der Gemeinde Mendrisio (italienisch)
- Bundesinventar ISOS: Arzo (italienisch)
- Mendrisio-Arzo: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Arzo auf elexikon.ch
Einzelnachweise
- Stefania Bianchi: Arzo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. Juni 2017.
- Celestino Trezzini: Arzo. InArzo Seite 453 auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 24. Mai 2017).
- Arzo. In: Geographisches Lexikon der Schweiz, Erster Band, Aa - Emmengruppe, Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902
- Stefania Bianchi: Arzo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. Juni 2017.
- Bevölkerung Arzo Ende 2018
- Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 430–432.
- Pfarrkirche Santi Nazaro und Celso in portal.dnb.de (abgerufen am: 5. Juni 2016)
- Festungen Arzo-Monte Orsa-Meride auf forti.ch
- Museo dei boccalini e tazzini ticinesi auf lanostrastoria.ch/entries/
- Società di Mutuo Soccorso fra gli Operai della Lega dei Tre Castelli di Meride, Arzo e Tremona auf libreriauniversitaria.it
- Al Castello Produzioni Cinematografiche SA (italienisch) auf alcastello.tv
- Associazione sportiva della montagna