Artur Golke
Artur Golke (* 14. Oktober 1886 in Danzig; † 9. August 1938 in Moskau) war ein deutscher Politiker, Gründungsmitglied der KPD und Landtagsabgeordneter im Freistaat Preußen. Während des Großen Terrors in der Sowjetunion wurde er 1938 vom NKWD verhaftet und hingerichtet.
Leben
Golke absolvierte nach seinem Schulabschluss eine Ausbildung als Dreher. 1908 wurde er Mitglied der SPD. Während der Novemberrevolution 1918 engagierte er sich im Spartakusbund. Von 1922 bis 1925 war er der Kassenwart des KPD-Bezirks Berlin-Brandenburg. 1924 wurde er für die KPD in den Preußischen Landtag gewählt.
Zusammen mit Gustav Menzel gelang es Golke, den inhaftierten Max Hoelz und dessen Genossen zum Abbruch ihres Hungerstreiks zu bewegen.[1] 1925 wurde er Mitglied des ZK der KPD und war dann bis zu seiner Amtsenthebung im April 1933 der Hauptkassierer seiner Partei, Walter Beling wurde sein Nachfolger.[2]
Golke emigrierte 1933 in die Sowjetunion. Dort wurde er Wirtschaftsleiter des Erholungsheims der Komintern in Kunzewo. Am 13. März 1938 wurde er im Zuge der sogenannten „Deutschen Operation“ vom NKWD verhaftet und der „Spionage“ und „Diversionstätigkeit“ beschuldigt. Am 29. Juli 1938 wurde die Todesstrafe ausgesprochen, die am 9. August 1938 vollstreckt wurde.
Durch seinen Bruder Gustav Golke (1889–1937) war Artur Golke seit 1923 mit Ruth Fischer verschwägert. Der ab 1927 in Moskau lebende Bruder arbeitete bis zu seiner Erschießung im November 1937 für die Komintern.[3]
Literatur
- G. Bandur: Golke, Artur Friedrich Wilhelm. In: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Dietz Verlag, Berlin 1970, S. 159.
- Ulla Plener, Natalia Mussienko (Hrsg.): Verurteilt zur Höchststrafe: Tod durch Erschießen. Todesopfer aus Deutschland und deutscher Nationalität im Großen Terror in der Sowjetunion 1937/1938. Rosa-Luxemburg-Stiftung Band 27, Karl Dietz Verlag, Berlin 2006 (pdf; 1,6 MB), ISBN 3-320-02080-3.
- Golke, Arthur. In: Hermann Weber, Andreas Herbst (Hrsg.): Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- Max Hoelz - Vom »Weißen Kreuz« zur roten Fahne (1929) auf www.nemesis.marxists.org
- Walter Beling auf www.ddr-biografien.de
- Golke, Gustav. Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten