Artem Harutiunian
Artem Harutiunian (armenisch Արտեմ Հարությունյան Artem Harutjunjan, engl. Transkription Artem Harutyunyan; * 13. August 1990 in Jerewan, Armenische SSR, Sowjetunion) ist ein deutscher Boxer armenischer Herkunft.
Artem Harutiunian Medaillenspiegel | ||
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Deutschland | ||
Olympische Sommerspiele | ||
Bronze | 2016 | Halbweltergewicht |
Europameisterschaften | ||
Bronze | 2013 | Halbweltergewicht |
Karriere
Harutiunian erlernte das Boxen beim TH-Eilbeck. 2008 gewann er beim renommierten internationalen Juniorenturnier (U-19) Brandenburgcup die Bronzemedaille im Halbweltergewicht (bis 64 kg). 2009 gewann er die nationalen U-21-Meisterschaften und konnte diesen Titel auch 2010 verteidigen. Bei den nationalen Meisterschaften der Männer 2011 gewann er erstmals den Deutschen Meistertitel. 2012 nahm Harutiunian am europäischen Olympiaqualifikationsturnier in Trabzon teil, schied jedoch bereits im Viertelfinale gegen den Franzosen Chabane Fehim aus. Beim Chemiepokal im selben Jahr belegte er den dritten Platz.
Im Dezember 2012 nahm Harutiunian im an den erstmals ausgetragenen U-22-Europameisterschaften in Kaliningrad teil, schied jedoch bereits im ersten Kampf gegen den Olympiateilnehmer Heybatulla Hajialiyev, Aserbaidschan (17:11), aus. Bei seiner zweiten Teilnahme beim Chemiepokal in Halle erreichte Harutiunian 2013 das Finale, unterlag in diesem jedoch dem Kasachen Merey Ashkalov.
Seinen bis dahin größten Erfolg feierte Harutiunian bei den Europameisterschaften 2013. Nach Siegen über Clarence Goyeram, Schweden (3:0), Arturs Ahmetovs, Lettland (3:0), und Hüseyin Karslioglu, Türkei (2:1), erreichte er das Halbfinale, welches er jedoch äußerst knapp gegen Dmitri Galagot, Republik Moldau (2:1), verlor und damit eine Bronzemedaille im Halbweltergewicht (bis 64 kg) gewann. Kurz darauf nahm Harutiunian auch an den Weltmeisterschaften 2013 in Almaty teil, verlor jedoch nach zwei Vorrundensiegen im Achtelfinale knapp gegen den Brasilianer Éverton Lopes mit 2:1 Punktrichterstimmen.
In der Saison 2012/13 kämpfte Harutiunian für den Velberter BC 22 in der 1. Box-Bundesliga und hatte mit seinen vier Siegen in fünf Kämpfen großen Anteil am Titelgewinn seiner Mannschaft.
World Series of Boxing
In der Saison 2013/14 bestritt Harutiunian drei Kämpfe für das Team Germany in der World Series of Boxing, von denen er zwei gewann.
AIBA Pro Boxing (APB)
Seit dem Oktober 2014 startet Harutiunian in dem neugegründeten Profibereich „APB“ des vom IOC anerkannten Weltverbandes AIBA. Im ersten Zyklus konnte Harutiunian gegen Boris Georgiew und Abdelkader Chadi gewinnen, verlor jedoch gegen Armen Sakarjan. Im Kampf um den Weltmeistertitel der APB stand er am 31. Januar wiederum Sakarjan gegenüber, dem er mit 3:0 Punktrichterstimmen unterlag. Im zweiten Zyklus gewann Harutiunian gegen Evaldas Petrauskas und nochmals gegen Abdelkader Chadi, so dass er sich zum zweiten Mal für den Titelkampf der APB gegen Sakarjan und somit auch für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro qualifizierte. Dort gewann er im Halbweltergewicht eine Bronzemedaille, nachdem er zuvor im Halbfinale gegen Collazo Sotomayor ausgeschieden war. Er hatte zuvor Arthur Biyarslanov und Batuhan Gözgeç besiegt. Es war die erste olympische Medaille eines deutschen Boxers seit der Bronzemedaille von Vitali Tajbert 2004.
Für diesen Gewinn erhielt er am 1. November 2016 das Silberne Lorbeerblatt.[1]
Sonstiges
Harutiunian besitzt außerdem den 2. Dan (Schwarzgurt) im Taekwondo. Er war in dieser Sportart mehrfach Deutscher Meister im Jugend- und Juniorenbereich und errang eine Silbermedaille bei den U15-Europameisterschaften 2005.
Harutiunian trainiert im Olympiastützpunkt Schwerin. Er wurde im Jahr 2020 gemeinsam mit seinem ein Jahr älterem Bruder Robert in der Reihe Germania (YouTube) porträtiert.
Weblinks
Einzelnachweise
- Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes vom 1. November 2016: Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes. Abgerufen am 31. März 2017.