Arbeitssoldat
Arbeitssoldaten waren Angehörige der Arbeiterabteilungen genannten militärischen Formationen im Deutschen Reich.
Arbeitssoldaten waren typischerweise Mannschaften, die sich als unwürdig erwiesen hatten, in der regulären Truppe zu dienen. Dies konnten sein:
- taugliche Männer, die wegen des Verlustes der bürgerlichen Ehrenrechte nicht regulär dienen konnten,
- Personen, die wegen Selbstverstümmelung bestraft worden waren
- Gemeine der zweiten Klasse des Soldatenstandes, bei denen Disziplinarmaßnahmen nicht gefruchtet hatten.
Die aus Arbeitssoldaten gebildeten Arbeiterabteilungen befanden sich Anfang des 20. Jahrhunderts in Königsberg, Magdeburg, Koblenz-Ehrenbreitstein, Mainz, Dresden und Ingolstadt. Die preußischen Arbeiterabteilungen waren dem Inspekteur der militärischen Strafanstalten unterstellt. Nähere Bestimmungen fanden sich in der Dienstvorschrift für die Arbeiterabteilungen vom 31. August 1881.
In Frankreich wurden Arbeitssoldaten in Strafkompanien zusammengefasst, in Russland gab es die Besserungskompanien.
In der NVA der DDR gab es die in den Baueinheiten zusammengefassten Bausoldaten. Dies waren jedoch Wehrpflichtige, die den Dienst an der Waffe verweigerten. Ein Recht auf Kriegsdienstverweigerung gab es in der DDR nicht.