Anton von Cetto
Anton Freiherr von Cetto (* 7. März 1756 in Zweibrücken; † 23. März 1847 in München) war ein pfalz-zweibrückischer und bayerischer Verwaltungsjurist und Diplomat.
Leben
Anton von Cetto war ein Sohn des Kaufmanns und Bankiers Franz Anton Cetto. Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Würzburg und Göttingen trat er 1776 im Alter von 20 Jahren unter der Regierung von Karl II. August von Zweibrücken als Regierungsakzessist in den Staatsdienst ein. Cetto wurde in der Abteilung für Äußere Angelegenheiten eingesetzt und avancierte 1777 zum Regierungssekretär.
Er wurde Privatsekretär von Johann Christian von Hofenfels, dem im Zweibrücker Ministerium Verantwortlichen für Äußere Angelegenheiten. Cetto machte dort bald weitere Karriere. 1780 avancierte er zum Regierungsassessor, 1781 zum Regierungsrat, 1784 Legationsrat, 1785 Wirklicher Legationsrat und 1792 Regierungs- und Geheimer Legationsrat.
Nach dem Tode Hofenfels' im Jahre 1787 übernahm Cetto gemeinsam mit Maximilian Freiherr von Montgelas, der 1786 als Legationsrat in die Dienste Pfalz-Zweibrückens getreten war, die tatsächliche Führung der Außenpolitik Pfalz-Zweibrückens unter dem formell verantwortlichen Ludwig von Esebeck.
Im Sommer 1795 wurde Cetto von Max Joseph von Zweibrücken als Gesandter Pfalz-Zweibrückens zur Aufnahme von Sonderfriedensverhandlungen mit Frankreich nach Basel entsandt. Im September 1796 wurde Cetto als Sondergesandter Pfalz-Zweibrückens nach Paris entsandt. Ab 1808 war er bayerischer Gesandter am französischen Hof in Paris, wo er bis 1813 blieb. In München wurde er zum Staatsrat ernannt, nach der Entmachtung Montgelas' 1817 wurden er, Aretin und Graf Taxis außer Dienst gesetzt. Cetto zog sich kurz darauf ins Privatleben zurück.
1784 heiratete er in erster Ehe Marianne Cazin (1767–1811), eine Tochter des Pariser Bankdirektors Cazin. In zweiter Ehe war er ab 1813 mit der Wittelsbacherin Ariane Freiin von Zweybrücken (1785–1857), Tochter des Freiherrn Wilhelm von Zweybrücken, verheiratet. Anlässlich seiner Erhebung in den erblichen Freiherrenstand im Jahre 1812 kaufte er Schloss und Landgut Alteglofsheim.
August von Cetto (1794–1879), bayerischer Gesandter in London war sein Sohn, Anton Wilhelm von Cetto (1835–1906), bayerischer Gesandter beim Heiligen Stuhl, sein Enkel.
Literatur
- Karl Otmar von Aretin: Cetto, Anton Freiherr von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 185 f. (Digitalisat).
- Hans Ammerich: Anton Freiherr von Cetto (1756–1847). In: Kurt Baumann (Hrsg.): Pfälzer Lebensbilder, Dritter Band, 1977, S. 203–225
- Daniela Neri: Anton Freiherr von Cetto (1756–1847) ein bayerischer Diplomat der napoleonischen Zeit; eine politische Biographie. (Beihefte der Francia; 36). Thorbecke, Sigmaringen 1993, ISBN 3-7995-7335-6 (Online)
- Kurt Stuck: Verwaltungspersonal im Herzogtum Zweibrücken. Ludwigshafen am Rhein 1993, S. 14.
- Ernst Klitscher: Anton Freiherr von Cetto - Bürgersohn, Diplomat, Staatsmann. In: Saarpfalz. Blätter für Geschichte und Volkskunde. Band 2000,3, 2000, S. 5–14.