Angelika Express
Angelika Express ist der Name einer 2002 von dem Sänger, Gitarristen und Songschreiber Robert Drakogiannakis gegründeten Formation.
Angelika Express | |
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Angelika Express live beim WDR Rockpalast Crossroads Festival 2014 in der Harmonie Bonn | |
Allgemeine Informationen | |
Herkunft | Köln, Deutschland |
Genre(s) | Indie, Punk-Pop |
Gründung | 2002, 2008 |
Auflösung | 2005 |
Website | www.angelika-express.de |
Gründungsmitglieder | |
Robert Drakogiannakis | |
Bass, Gesang | Jens Bachmann |
Schlagzeug, Gesang | Alex Jezdinsky |
Aktuelle Besetzung | |
Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug | Robert Drakogiannakis |
Dani „das Bassmädchen“ Hilterhaus | |
Schlagzeug, Hintergrundgesang | Mirco „Caddy“ Cardeneo |
Schlagzeug, Hintergrundgesang | Valentin Mayr |
Gitarre, Gesang | Annick Manoukian |
Bandgeschichte
Das Trio bot 2002 einige Songs auf der eigenen Website an. Das Wuppertaler Musiklabel Paul veröffentlichte das Debüt-Album, das wie die Band Angelika Express hieß. Die Gruppe übernahm hierbei so viele Aufgaben wie möglich selbst, von der Produktion bis zur Gestaltung des Artworks. Das Album erhielt vor allem in der Independent-Szene einige Anerkennung und wurde in Musikzeitschriften zum Teil sehr positiv besprochen, erregte aber keine Aufmerksamkeit in der breiteren Öffentlichkeit.
Ihre Songs verbinden Melodien der Popmusik mit der harten und lauten Spielweise des Punk; die Texte der Anfangsjahre umreißen meist Alltagssituationen und Gefühlswelten im Leben junger Erwachsener.
Für die thematisch sehr politische EP Ich bin kein Amerikaner (2003) und das zweite Album Alltag für Alle (2004) holte sich die Gruppe Unterstützung von dem Musikproduzenten Jem und setzte auf ein professionelles Design. Auch diese Platten wurden von einem kleinen Publikum sehr positiv aufgenommen. Ende 2004 erschien noch eine EP (Titel Phantome), die sich stilistisch deutlich von den Vorgängern unterschied: Die Melodien sind langsamer, die Arrangements komplexer. 2005 folgte das Livealbum Pornographie, benannt nach einem Stück auf dem Debütalbum.
Im August 2005 gaben Angelika Express ihre vorläufige Auflösung bekannt. Sänger Robert Drakogiannakis setzte seine Karriere als eine Hälfte des Elektropop-Duos Planetakis fort, Jens Bachmann und Alex Jezdinsky machen als Overschmidt weiterhin gemeinsam Musik. Beide spielen auch in anderen Bands, Bachmann unter anderem kurzzeitig bei Neuser, Jezdinsky bei Klee.
2008 veröffentlichte Drakogiannakis neue Songs als Angelika Express zum freien Download. "Bassmädchen" Daniela Hilterhaus und Schlagzeuger Mirco Cardeneo schlossen sich der Band an.[1]
Zur Finanzierung des nächsten Albums Goldener Trash wurden (nach dem Vorbild von Aktiengesellschaften) 500 Anteile an dem Projekt an Fans verkauft, welche damit zu 80 Prozent an den Einnahmen beteiligt wurden. Die Anteile waren bereits nach einem Tag zu etwa 70 Prozent verkauft.[2] Dieses Crowdfunding weckte in Zeiten der Finanzkrise und des Niedergangs der Tonträgerindustrie breites mediales Interesse, bis hin zur Berichterstattung in den heute-Nachrichten.
Ende 2009 wurden 40 unveröffentlichte Aufnahmen aus der frühen Phase der Band unter dem Titel Hosen runter! Die Angelika Demos 2002–2005 als freier Download ins Netz gestellt.
Dem 2010 erschienenen Album Die dunkle Seite der Macht legte Drakogiannakis in der „Special Edition“ CD-Rohlinge und einen Freischalt-Code bei, mit dem die Käufer sich ab Januar 2011 einen „zweiten Teil“ des Albums in Form von acht zusätzlichen Songs herunterladen und selbst auf die CD brennen konnten.
Für das 2012 erschienene Album " Die feine englische Art" fertigte Drakogiannakis eine Sonderedition als "Angelika-Box" an, einer einzeln per Siebdruck bedruckten Kartonbox, die neben der CD eine Vinyl-LP "Die feine französische Art" als "Songwriter-Version" und eine MC "Die feine griechische Art" als "Adrenalin-Version" des Albums, zu jedem Song einen großformatigen Artprint eines eigens für die Box erstellten Drakogiannakis-Gemäldes und ein Booklet mit Songtexten, Gitarrenakkorden und Bandfotos im LP-Format enthielt.[3]
2013 wurde Annick Manoukian als Gitarristin und Sängerin festes Bandmitglied.[1]
2018 spielte die Band auf dem Kasseler Mind the Gap Festival.
Diskografie
Alben
- Angelika Express (LP/CD, 10. März 2003)
- Alltag für alle (LP/CD, 29. März 2004)
- Pornographie: Eine Nacht mit Angelika Express im Gleis 22 (Live-Album CD, 4. April 2005)
- Goldener Trash (Rohversion zum Download auf der Homepage, 29. August 2008)
- Goldener Trash (13. Februar 2009)
- Die dunkle Seite der Macht (26. November 2010, auch als limitierte Sonderedition mit Bonus-CD, Poster und T-Shirt)
- Die dunkle Seite der Macht (Zweiter Teil) (nur als Download, 1. Januar 2011)
- Die feine englische Art (12. Juli 2012, bereits im Juni 2012 als „Angelika Box“ mit dem Album als CD, Schallplatte, Compact Cassette, einem großformatigen Booklet und ArtPrints von Drakogiannakis nur auf Bestellung erschienen)
- Tantenmaschine (2014)
- Grösste Treffer II (2016)
- Alkohol (2016, Vinyl mit beiliegender CD + Downloadcode)
- Letzte Kraft Voraus (2017)
- Positiver Stress (2021)
EPs
- Ich bin kein Amerikaner (10"/CD, 2003)
- Phantome (CD, 2004)
- Was wollt ihr alle? (CD, 2008)
- Hände hoch (CD auf 100 Stück limitiert mit 10 Bonus-Tracks/ Download, 2010)
- Besoffen im Park (CD, 2014)
Singles
- Geh doch nach Berlin (Maxi-CD, 2003)
- Eigentlich, eigentlich (Maxi-CD, 2003)
- Nimm mich mit (7"-Single/Maxi-CD, 2004)
- Rock Fucker Rock (CD, 2004)
- Was wollt ihr alle (2008)
- Dich gibt's nicht (2009)
- CDU und du / Christin (Doppelsingle) (2011)
- 20 Jahre Intro – Damals Teil 8: Retro (7"-Single als Picture-Disc, limitiert auf 100 Stück, September 2011)
- Rekordversuch (Download-Single; 2012)
- Matt Damon (2013)
- Hangover Annelore (2015)
- Du bist kaputt (2015)
- Für Dich (2016)
- Kurze oder Longdrinks (2016)
Weblinks
- Offizielle Website
- Angelika Express bei MusicBrainz (englisch)
- Angelika Express bei laut.de
Einzelnachweise
- Angelika Express. In: Discogs. Abgerufen am 14. September 2021.
- Informationen zur „Angelika-Aktie“ im Bandblog
- Andrea Jaeckel-Dobschat: ANGELIKA EXPRESS: "DIE FEINE ENGLISCHE ART" UND DIE "ANGELIKA BOX". In: Venue Mag. 8. Mai 2012, abgerufen am 14. September 2021 (d).