Angela Frautschi

Angela Frautschi (* 5. Juni 1987 in Saanen) ist eine ehemalige Schweizer Eishockeynationalspielerin, die zwischen 2009 und 2016 für die ZSC Lions Frauen in der Swiss Women’s Hockey League A gespielt und mit diesem viermal den Schweizer Meistertitel gewonnen hat. Zudem gewann sie jeweils die Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen 2014 und bei der Weltmeisterschaft der Frauen 2012. Seit 2016 ist sie Assistenztrainerin des Frauenteams der ZSC Lions.[1]

Schweiz  Angela Frautschi
Geburtsdatum 5. Juni 1987
Geburtsort Saanen, Schweiz
Grösse 169 cm
Gewicht 73 kg
Position Verteidiger
Nummer #11
Schusshand Links
Karrierestationen
2003–2005 Fribourg-Gottéron junior
2005–2006 DHC Langenthal
2006–2007 EV Bomo Thun
2007–2008 DHC Langenthal
2008–2009 Calgary Oval X-Treme
2009–2016 ZSC Lions Frauen

Karriere

Angela Frautschi begann bei den Bambini des EHC Lenk-Zweisimmen mit dem Eishockeysport. Bis zu ihrem 16. Lebensjahr gehörte sie den (männlichen) Nachwuchsmannschaften des Klubs an: «Ich wusste damals gar nicht, dass es auch Frauenteams gibt, und meinte, ich müsse mit 16 aufhören.»[2] Im Rahmen eines Au-Pair-Aufenthaltes wurde sie auf ein Frauenteam aus Fribourg aufmerksam, bei dem sie zwei Jahre lang aktiv war.[3] In der Saison 2005/06 spielte sie beim DHC Langenthal und empfahl sich durch hervorragende Leistungen für die Nationalmannschaft.[4]

In der Saison 2007/08 spielte sie den EV Bomo Thun, ehe sie 2007 für eine Spielzeit nach Langenthal zurückkehrte. Am Ende der Saison 2007/08 gewann sie mit dem DHCL den Schweizer Meistertitel.[5]

Im Sommer 2008 zog Angela Frautschi nach Kanada, um bei einem der damals weltbesten Frauenteams Eishockey zu spielen: Bei den Calgary Oval X-Treme traf sie auf eine Reihe kanadischer Nationalspielerinnen.[6] Nach einem Jahr in Kanada kehrte sie in die Schweiz zurück und spielte bis 2016 für das Frauenteam der ZSC Lions, mit dem sie 2011, 2012, 2013 und 2016 die Schweizer Meisterschaft gewann. Zudem nahm sie mit den Lions-Frauen mehrfach am IIHF European Women Champions Cup, der Elite Women’s Hockey League und dem EWHL Super Cup teil.

2013 erlitt Frautschi eine Kopfverletzung und verpasste dadurch einen Großteil der Saison.[7]

Seit Herbst 2013 studiert Frautschi Bewegungswissenschaften und Sport am Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie (HEST) der ETH Zürich.[7]

International

Ab 2004 gehörte Frautschi der neu gegründeten U18-Juniorinnen-Nationalmannschaft an.[8] Zwei Jahre später wurde sie erstmals für die Schweizer Eishockeynationalmannschaft der Frauen nominiert und schaffte es überraschenderweise in den Kader für die Olympischen Winterspiele in Turin.

Bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver belegte sie mit der «Frauen-Nati» den fünften Platz. Bei der Weltmeisterschaft der Frauen 2012 gewann sie mit dem Nationalteam die Bronzemedaille und erreichte dabei den bis dato grössten Erfolg im Schweizer Fraueneishockey. 2014 folgte die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Sotschi, bei denen sie mit dem Nationalteam die Bronzemedaille gewannen und damit den WM-Erfolg von 2012 wiederholte.

Nach 114 Länderspielen für die Schweiz und zwei gewonnenen Bronzemedaillen beendete sie ihre Nationalmannschaftskarriere im Sommer 2014.[9]

Erfolge und Auszeichnungen

Karrierestatistik

Klub-Wettbewerbe

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2004/05Fribourg-GottéronLeistungsklasse B7101725
2005/06DHC LangenthalLeistungsklasse A
2006/07EV Bomo ThunLeistungsklasse A
2007/08DHC LangenthalLeistungsklasse A1723550503310
2007/08DHC Langenthal IILeistungsklasse B10000
2008/09Calgary Oval X-TremeWWHL2145912
2009/10ZSC Lions FrauenLeistungsklasse A17417211040110
2010/11ZSC Lions FrauenLeistungsklasse A841721633032
2011/12ZSC Lions FrauenLeistungsklasse A1839121661452
2012/13ZSC Lions FrauenLeistungsklasse A1471017683580
2013/14ZSC Lions FrauenLeistungsklasse A1811516821014
2014/15ZSC Lions FrauenSWHL A10033230000
2015/16ZSC Lions FrauenSWHL A132571071234

International

Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM +/−
2006SchweizOlympia50002−1
2008SchweizWM50006−4
2009SchweizWM40116−1
2010SchweizOlympia50008−2
2011SchweizWM50002−4
2012SchweizWM50228−1
2014SchweizOlympia60000−3

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

  1. Frautschi wird Assistenztrainerin bei den ZSC Lions Frauen. In: eishockeyticker.ch. 22. Juni 2016, abgerufen am 3. August 2016.
  2. Michael Hunkeler, Marina Stalder: Drei eiskalte Bernerinnen. In: derbund.ch. 22. Januar 2010, abgerufen am 3. August 2016.
  3. Mit 22 Jahren zum zweiten Mal anOlympia dabei. In: simmentalzeitung.ch. 8. März 2016, abgerufen am 3. August 2016.
  4. Sportmagazin, Januar 2006, Alexandra von Arx: Angela Frautschi ist jung und ambitioniert (PDF)
  5. Feierlicher Empfang für Olympia-Bronze-Medaillen-Gewinnerin Angela Frautschi. In: simmentalzeitung.ch. 4. März 2014, abgerufen am 3. August 2016.
  6. Heimspiele im olympischen Oval. In: bernerzeitung.ch. 25. November 2008, abgerufen am 3. August 2016.
  7. Pendeln zwischen Eishalle und Vorlesungssaal. In: ethz.ch. 13. März 2014, abgerufen am 3. August 2016.
  8. Frauennati.ch: Saison 2004/2005. In: frauennati.ch. 21. Juni 2004, abgerufen am 3. August 2016.
  9. A-Nati: Rücktritt von Spielerinnen. In: frauennati.ch. 10. Juli 2014, abgerufen am 3. August 2016.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.