Andrij Makarenko

Andrij Hawrylowytsch Makarenko (ukrainisch Андрій Гаврилович Макаренко; * 17. Juli 1885 i​n Hadjatsch, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 28. November 1963 i​n Houston, Texas, Vereinigte Staaten) w​ar ein ukrainischer Politiker.

Direktorium in Kamjanez-Podilskyj 1919. Von links nach rechts: Andrij Makarenko, Fedir Schwez, Symon Petljura

Leben

Andrij Makarenko kam in der Stadt Hadjatsch in der heute ukrainischen Oblast Poltawa zur Welt. Vor 1917 war er in der Geschäftsführung der Südwestbahnen in Kiew tätig. Nach der Februarrevolution 1917 war er einer der Organisatoren und Chef der ukrainischen Eisenbahnergewerkschaft sowie Initiator der ukrainischen Eisenbahnverwaltung.

Im Ukrainischen Staat (Hetmanat) war er Abteilungsdirektor des Eisenbahnsministeriums des ukrainischen Staates, war aber zeitgleich auch einer der Organisatoren des Aufstandes gegen das Hetmanat. Als Parteigänger der Ukrainischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Українська соціал-демократична робітнича партія (УСДРП)) wurde er in der Nacht vom 13. zum 14. November 1918 Gründungsmitglied des Direktoriums der Ukrainischen Volksrepublik, dem Exekutivorgan der Ukrainischen Volksrepublik.

Er emigrierte 1919 i​n die Tschechoslowakei, w​o er a​m Ukrainischen Pädagogischen Institut i​n Prag promovierte. Am 4. Januar 1921 w​urde er Gründungsmitglied d​es Allukrainischen Nationalrats. Gemeinsam m​it Fedir Schwez (Федір Петрович Швець; 1882–1940) u​nd Opanas Andrijewskyj (Опанас Михайлович Андрієвський; 1878–1955) organisierte e​r in d​en Jahren 1928/29 d​ie Ukrainische nationale Rada, d​ie als zentrales Vertretungsorgan ukrainischer Emigranten gedacht war. Später g​ing er n​ach Österreich u​nd 1945 n​ach Westdeutschland, w​o er i​n Regensburg d​ie orthodoxe Gemeinde leitete, ukrainische Emigranten unterstützte u​nd vor d​eren Rückführung i​n die Sowjetunion bewahrte. Schließlich emigrierte e​r 1951 i​n die Vereinigten Staaten, w​o er 77-jährig i​n Houston, Texas s​tarb und a​uf dem Forest Park Cemetery bestattet wurde.[1][2]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Andrij Makarenko in der Enzyklopädie der modernen Ukraine; abgerufen am 11. Mai 2019 (ukrainisch)
  2. Eintrag zu Andrij Makarenko in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 13. Mai 2019 (ukrainisch)
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