Andrea Caroni
Andrea Claudio Caroni (* 19. April 1980 in St. Gallen; heimatberechtigt in Grub und Mendrisio) ist ein Schweizer Rechtsanwalt und Politiker (FDP.Die Liberalen).
Beruf
Von 1986 bis 1992 besuchte er die Primarschule in Grub AR. Nach der Primarschule absolvierte er die Sekundarschule in Wolfhalden.[1] Nach dem Abschluss an der Kantonsschule Trogen studierte er Rechtswissenschaft an den Universitäten Zürich und Genf. Caroni war u. a. von 2003 bis 2008 Assistent an der Universität Zürich.[2] Er erlangte 2007 das Anwaltspatent und doktorierte 2008 im Staats- und Völkerrecht. In den Jahren 2008 bis 2010 war er persönlicher Mitarbeiter des damaligen Bundesrats Hans-Rudolf Merz[3][4] im eidgenössischen Finanzdepartement in Bern. Von 2010 bis 2012 absolvierte er einen Master in Public Administration (MPA) an der Harvard Kennedy School.[5] Seit 2012 ist er als Rechtsanwalt in der Anwaltskanzlei "ME Advocat Rechtsanwälte" in Herisau tätig. Im Jahr 2013 wurde er Lehrbeauftragter für öffentliches Recht an der Universität St. Gallen. Seit 2015 ist er zudem Mitglied des GLA am Institut für Rechtspraxis (IRP) - HSG.[1]
Politik
Im Alter von 19 Jahren trat Caroni der neugegründeten FDP Grub bei, 2005 ist er in den Gemeinderat der Gemeinde Grub gewählt worden. 2007 gründete Caroni die Jungfreisinnigen Ausserrhoden, die er bis 2010 präsidierte.[1] Am 23. Oktober 2011 ist er als Nachfolger von Marianne Kleiner in den Nationalrat gewählt worden. Er hatte damit das einzige Nationalratsmandat des Kantons Appenzell Ausserrhoden inne. Von 2011 bis 2015 war er Vorstandsmitglied der Jungfreisinnigen Schweiz.[1] Im Oktober 2015 wurde er in den Ständerat gewählt. 2016 wurde er von der Delegiertenversammlung zum Vizepräsidenten der FDP.Die Liberalen gewählt. Die Parteipräsidentenkonferenz wählte ihn anschliessend zum ersten Vizepräsidenten, der bei Bedarf offizieller Stellvertreter der Parteipräsidentin ist. Im Oktober 2019 wurde er mit 73,9 % im Amt als Ständerat bestätigt.
In den folgenden politischen Gremien wirkt Caroni ständig mit:
Parlament
- Staatspolitische Kommission (SPK-S)
- Rechtskommission (RK-S)
- Geschäftsprüfungskommission (GPK-S)
- Delegation bei der Inter-Parlamentarischen Union (IPU-Del); Vizepräsident der Schweizer Delegation, Mitglied des Menschenrechtskommittees der IPU
- Redaktionskommission (RedK)
- Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK-S), Ersatzmitglied
- Gerichtskommission (GK), Ersatzmitglied
- Parlamentarische Gruppe Ostschweiz (Co-Gründungspräsident)
- Parlamentarische Gruppe Sport (Vorstand; Captain TC Nationalrat)
Partei
- FDP Schweiz (Vorstandsmitglied, 1. Vizepräsident)
- FDP-Fraktion (Vorstandsmitglied)
- FDP-Ausserrhoden (Vorstandsmitglied)
- FDP Grub AR (Vizepräsident)
Persönlich
Caroni ist liiert und hat zwei Kinder.[6][7] Er wohnt in Herisau.
Andrea Caroni spielt Schlagzeug und gründete die Bundeshaus-Band, die am 28. November 2012 an der Nationalratspräsidentenfeier von Maya Graf ihr Début gab. Die Bundeshaus-Band ist eine parlamentarische Gruppe, welche er auch präsidiert[8]. Von 2000 bis 2006 war er Schlagzeuger der Militärmusik (RS/Inf Rgt 34 in Urnäsch und Herisau). Seit 2012 ist Caroni Captain des TC Bundeshaus.
Caroni spricht Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch.
Seit 2008 wirkt er in der Militärjustiz (z. Z. im Rang eines Majors als Justizoffizier im Stab des Oberauditors).[1]
Weblinks
- Andrea Caroni auf der Website der Bundesversammlung
- Andrea Caroni auf der Website der FDP
- Website von Andrea Caroni
- Sendung «Schawinski». Roger Schawinski im Gespräch mit Andrea Caroni. Video in: SRF 1 vom 3. März 2014 (Online, 26 Min.)
- Joel Weibel: Andrea Caroni. Er kniet sich rein. In: Die Zeit 28/2014 vom 3. Juli 2014
Einzelnachweise
- Persönlich. Abgerufen am 3. September 2018.
- Unser Nationalrat. Andrea Caroni. In: fdp-ar.ch. FDP.Die Liberalen Kanton Appenzell Ausserrhoden, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 2. November 2011.
- Philippe Reichen: «Ich bin ein Generalist». In: Tagblatt Online. St.Galler Tagblatt AG, 1. Oktober 2008, abgerufen am 2. November 2011.
- «Merz und Caroni» im Gespräch. (PDF; 717 kB) In: Appenzeller Freisinn Nr. 5/2011. FDP.Die Liberalen Kanton Appenzell Ausserrhoden, 13. Oktober 2011, S. 2, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 2. November 2011.
- Simona Marty: Anti-Pelli aus dem Appenzell. In: 20 Minuten Online. 20 Minuten AG, 31. Oktober 2011, abgerufen am 2. November 2011.
- Ruedi Studer: Andrea Caroni ist Papi! In: Blick.ch. 24. Februar 2014
- Andrea Caroni auf der Website der Bundesversammlung
- Gruppen der Bundesversammlung. (PDF) In: parlament.ch. Parlamentsdienste, 23. November 2020, abgerufen am 5. Januar 2021.