AnNa R.
AnNa R. (* 25. Dezember 1969 als Andrea Rosenbaum in Berlin-Friedrichshain; bürgerlich Andrea Neuenhofen) ist eine deutsche Sängerin und Texterin. Sie wurde als Mitglied des Duos Rosenstolz bekannt. Sie ist auch Sängerin bei den Bands Gleis 8 und Silly.
Leben und Karriere
AnNa R.[1][2] wuchs in Ost-Berlin auf. Zu DDR-Zeiten versuchte sie, im Musikleben Fuß zu fassen, stieß aber durch ihre kritischen Texte immer wieder auf Schwierigkeiten. Bei der Aufnahmeprüfung an der Musikschule Friedrichshain, zu der sie mit einem Song von Whitney Houston antrat, fiel sie durch. Im Anschluss machte sie eine Ausbildung als Chemielaborantin und versuchte sich neben diesem Beruf auch als ungelernte Musikhändlerin, nahm aber weiterhin Gesangsunterricht.[3]
Nach der deutschen Wiedervereinigung gründete sie 1991 gemeinsam mit Peter Plate die Gruppe Rosenstolz, deren Sängerin sie war. Neben ihrer Arbeit für Rosenstolz war sie auch für andere Kulturprojekte tätig. 1998 schrieb sie mit an der offiziellen Rosenstolz-Biographie Lieb mich, wenn du kannst, nimm mich, nimm mich ganz.[4] Sie las unter anderem in der Münchner Langen Nacht der Bücher 2002 Texte von Oscar Wilde.[5] 2005 war sie Gastsängerin bei der deutschen Band Silly.[6]
Im Dezember 2012 gab Rosenstolz bekannt, getrennte Wege zu gehen. Im Frühjahr 2013 meldete sich AnNa R. als Sängerin ihrer neuen Band Gleis 8 zurück.[7] Seit 2019 ist sie wieder Sängerin bei Silly, diesmal zusammen mit Julia Neigel, 2021 erschien das Album Instandbesetzt.[8]
Persönliches
2002 heiratete sie ihren langjährigen Partner, den MTV-Senior Producer und Regisseur Nilo Neuenhofen,[9] der auch in vielen Videos der Gruppe Rosenstolz die Regie führte (z. B. Ich will mich verlieben).
Im Juli 2013 berichtete sie in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung, der ihr von Wikipedia zugeschriebene zweite Vorname Natalie sei eine Erfindung. Das großgeschriebene „N“ in ihrem Künstlernamen stehe nicht für einen Vornamen. Die Schreibweise „AnNa“ sei von ihr 1992 lediglich gewählt worden, weil sie sie „sehr hübsch“ fand. Den Namen Natalie habe sich „jemand ausgedacht, der dem großen N offenbar eine Bedeutung geben wollte“.[10] Dessen ungeachtet wird sie auch im Handbuch Wer war wer in der DDR? unter dem Namen „Rosenbaum, Andrea Natalie“ geführt.[11] Im selben Interview erzählte sie, dass sie gemeinsam mit ihrem Partner den Boxsport ausübt und Schirmherrin der Boxabteilung eines Kreuzberger Vereins sei.[10]
Auszeichnungen
- 2011: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für ihre Bemühungen im Kampf gegen AIDS[12]
Hörbücher
- 2001: Die Nachtigall und die Rose
- 2002: Was denkst Du
Literatur
- Jan Wielgohs: Rosenbaum, Andrea Natalie (»AnNa R.«). In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Nur einmal noch. clipfish.de – AnNa R.s Durchbruch: Das Low-Budget-Video (zusammen mit Peter Plate als Bräutigam). Länge: 3:18 min
Einzelnachweise
- Deutsches Markenregister, Registernummer 39868413.8
- GEMA-Eintrag als ANNA R unter der CAI/IPI-Nummer 00242023616
- Rosenstolz. prater.at
- elixic.de
- muenchner.de (Memento des Originals vom 18. Juni 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Pressemitteilung meistersingerkonzerte.de
- Website der Band Gleis 8, abgerufen am 6. Mai 2013
- Matthias Jordan: Silly: „Instandbesetzt“, das neue Album, ist draußen. In: kulturnews.de. Kulturnews, 17. September 2021, abgerufen am 18. Dezember 2021.
- Victoria Berg: Rosenstolz – So sind wir privat. (Memento vom 7. Dezember 2008 im Internet Archive) Superillu.de, 14. März 2006.
- Ex-Rosenstolz-Sängerin heißt nicht Natalie. Neue Osnabrücker Zeitung Online; abgerufen am 2. Februar 2019
- Jan Wielgohs: Rosenbaum, Andrea Natalie (»AnNa R.«). In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Kester Schlenz, Tobias Schmitz: „Wir haben zu spät die Notbremse gezogen“. In: Stern.de, 24. August 2011. Abgerufen am 30. August 2011.