Amt Wachsenburg
Amt Wachsenburg ist eine Gemeinde im thüringischen Ilm-Kreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Ilm-Kreis | |
Höhe: | 394 m ü. NHN | |
Fläche: | 77,63 km2 | |
Einwohner: | 8007 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 103 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 99334 | |
Vorwahlen: | 03628, 036202 (Sülzenbrücken), 036200, 0361 (Bechstedt-Wagd, Rockhausen) | |
Kfz-Kennzeichen: | IK, ARN, IL | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 70 028 | |
Gemeindegliederung: | 13 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Erfurter Straße 42 99334 Amt Wachsenburg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Uwe Möller (CDU) | |
Lage der Gemeinde Amt Wachsenburg im Ilm-Kreis | ||
Geografie
Die Gemeinde liegt im äußersten Norden des Ilm-Kreises. Die nordwestliche Grenze ist zugleich die Grenze des Ilm-Kreises zum Landkreis Gotha und verläuft damit an Ohrdruf, Drei Gleichen und Nesse-Apfelstädt entlang. Im Norden verläuft eine lange Grenze an die kreisfreie Stadt Erfurt, im Osten grenzt die im Landkreis Weimarer Land gelegene Gemeinde Klettbach an Amt Wachsenburg sowie im Südosten und Süden die Gemeinden Elleben, Elxleben und Alkersleben. Im Süden und Südwesten wird das Gemeindegebiet durch die Kreisstadt Arnstadt und die Gemeinde Geratal begrenzt.
Die Gemeinde Amt Wachsenburg besteht aus den Ortsteilen Bechstedt-Wagd, Bittstädt, Eischleben, Haarhausen, Holzhausen, Ichtershausen, Kirchheim, Rehestädt, Rockhausen, Röhrensee, Sülzenbrücken, Thörey und Werningsleben. Verwaltungssitz der Gemeinde ist Ichtershausen.
Geschichte
Die Orte der Gemeinde hatten lange historische und wirtschaftliche Beziehungen miteinander. Im 19. Jahrhundert gehörten die Wachsenburggemeinde und die Gemeinde Ichtershausen zum Amt Ichtershausen und Wachsenburg des Herzogtums Sachsen-Gotha bzw. Sachsen-Coburg und Gotha. In der DDR gehörten sie dem Gemeindeverband Ichtershausen an. Diese Zusammenarbeit wurde nach der Wende nicht fortgesetzt. Stattdessen nahm die Stadt Arnstadt ab dem 18. Oktober 1996 die Aufgaben einer erfüllenden Gemeinde für die Wachsenburggemeinde wahr.
Am 10. November 2011 beschloss der Gemeinderat der Wachsenburggemeinde die Aufhebung der Vereinbarung der erfüllenden Gemeinde mit der Stadt Arnstadt. Der Arnstädter Stadtrat traf keinen gleichlautenden Beschluss. Bei Einwohnerbefragungen in Ichtershausen und der Wachsenburggemeinde befürwortete die Mehrheit der Einwohner beider Gemeinden den Zusammenschluss. In Ichtershausen stimmten bei einer Beteiligung von 57,2 Prozent etwa 95,2 Prozent der Befragten für die Gemeindefusion. In der Wachsenburggemeinde sprachen sich bei einer Beteiligung von 60,5 Prozent etwa 94,3 Prozent der Befragten für die Eingliederung aus. Daneben hatte die Stadt Arnstadt bis zum 1. November 2011 eine Bürgerbefragung durchgeführt. Bei einer Beteiligung von 39 Prozent sprachen sich 87 Prozent der Teilnehmer im Falle einer zukünftigen Gemeindegebietsreform in Thüringen für ein Zusammengehen der Stadt mit der Gemeinde Ichtershausen und der Wachsenburggemeinde aus.
Nach Zustimmung des Innenausschusses des Thüringer Landtags stimmte der Landtag am 22. November 2012 der Eingliederung zu.
Am 31. Dezember 2012 wurde die Wachsenburggemeinde in die Gemeinde Ichtershausen eingegliedert und die erweiterte Gemeinde in Amt Wachsenburg umbenannt.[2] Die Bezeichnung Amt beschreibt in Thüringen allerdings kein Amt im kommunalrechtlichen Sinne.
Am 1. Januar 2019 wurde die Gemeinden Kirchheim und Rockhausen aus der Verwaltungsgemeinschaft Riechheimer Berg ausgegliedert. Kirchheim wurde nach Amt Wachsenburg eingemeindet. Für Rockhausen wurde Amt Wachsenburg erfüllende Gemeinde,[3] bevor sich Rockhausen am 31. Dezember 2019 in diese eingemeinden ließ.[4]
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen der Ortsteile blieben über lange Zeit recht konstant, mit Ausnahme Ichtershausens, das sich Ende des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert zu einem Industrieort wandelte und deshalb ein relativ starkes Bevölkerungswachstum hatte. Nach 1990 erreichte eine starke Suburbanisierungswelle aus Erfurt und Arnstadt viele Ortsteile, sodass die Einwohnerzahlen anstiegen. Seit dem Abebben dieser Welle um 2000 ist die Bevölkerungszahl leicht rückläufig, wenngleich die demografische Entwicklung etwas weniger dramatisch verläuft als in vielen anderen ländlichen Gemeinden Thüringens.
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- Datenquelle ab 1995: Thüringer Landesamt für Statistik
- * ab 2019 vergrößerte Gemeinde Amt Wachsenburg
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 24 Mitgliedern. Nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergibt sich die folgende Zusammensetzung:[9]
Parteien und Wählergemeinschaften | Sitze | Stimmenanteil |
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Bürger-Aktiv Amt Wachsenburg e.V. | 7 | 29,1 % |
CDU | 6 | 23,7 % |
Straßen-Schulen-Bürger – Freie Wachsenburger | 5 | 22,5 % |
Freie Wählergemeinschaft | 3 | 10,9 % |
Die Linke | 2 | 9,8 % |
Grüne/Kirchheimer Bürgerwahlliste | 1 | 3,9 % |
Wahlbeteiligung: 68,1 % |
Bürgermeister
Der hauptamtliche Bürgermeister des Amtes Wachsenburg bzw. der Gemeinde Ichtershausen ist seit 2010 Uwe Möller (CDU). Er wurde zuletzt in einer Stichwahl am 19. Juni 2016 im Amt bestätigt.[10]
Wappen
Blasonierung: „Geteilt im Göbelschnitt; oben vorn in Rot ein silbern nimbrierter Ritter mit schwarzen Stiefeln, in der Rechten einen silbernen doppellätzigen Wimpel mit schwarzen Tatzenkreuz, mit der linken einen aufgestellten silbernen Schild mit rotem Kreuz haltend, hinten in grün eine silberne Ähre mit neun Körnern, unten in Silber auf einem grünen Berg eine silberne, rotbedachte Burg mit rechtsseitigem Turm.“ | |
Flagge
Die Flagge der Gemeinde Amt Wachsenburg ist weiß mit einer roten und einer grünen Flanke (1:2:1) und zeigt das Gemeindewappen.[11]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel trägt die Umschrift im oberen Halbbogen „THÜRINGEN“, im unteren Halbbogen „Gemeinde Amt Wachsenburg“ und zeigt das Gemeindewappen.[11]
Ortspartnerschaften
Seit 1990 hat die Gemeinde Ichtershausen Partnerbeziehungen zu Zierenberg in Hessen.
Verkehr
Die Ortsteile Haarhausen und Sülzenbrücken besitzen Haltepunkte an der Bahnstrecke Neudietendorf–Arnstadt, welche im Stundentakt von Regionalbahnen der Erfurter Bahn und Süd-Thüringen-Bahn bedient werden. Diese fahren umsteigefrei nach Neudietendorf und Erfurt im Norden sowie nach Arnstadt im Süden, wo die Züge getrennt werden. Der vordere Zugteil fährt nach Saalfeld, der hintere nach Ilmenau.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2012, Gesetzentwurf der Landesregierung, Drucksache 5/ 4714
- Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff., aufgerufen am 3. Januar 2019
- Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 11/2019 vom 18. Oktober 2019 S. 385 ff., aufgerufen am 1. Januar 2020
- Quelle für schwarzburgische und sächsische Orte: Johann Friedrich Kratzsch: Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten. Naumburg, 1843. Online abrufbar bei Google Books. Quelle für preußische Orte: Handbuch der Provinz Sachsen. Magdeburg, 1843. Online abrufbar bei Google Books
- gemeindeverzeichnis.de
- Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- TLUG: Umwelt regional
- Thüringer Landesamt für Statistik: Wahlen in Thüringen, Gemeinderatswahl 2019 in Thüringen, Amt Wachsenburg. Abgerufen am 19. Juli 2019.
- Thüringer Landesamt für Statistik: Wahlen in Thüringen, Bürgermeisterwahlen in Thüringen, Amt Wachsenburg. Abgerufen am 19. Juli 2019.
- § 2 der Hauptsatzung der Gemeinde Amt Wachsenburg (PDF; 461 kB).