Amt Pausa

Das Amt Pausa w​ar eine i​m Vogtländischen Kreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit d​es 1806 i​n ein Königreich umgewandelten Kurfürstentums Sachsen. Zwischen 1657 u​nd 1718 gehörte d​as Amt z​um albertinischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz.

Bis z​um Ende d​er sächsischen Ämterverfassung i​m Jahr 1856 bildete e​s als sächsisches Amt d​en räumlichen Bezugspunkt für d​ie Einforderung landesherrlicher Abgaben u​nd Frondienste, für Polizei, Rechtsprechung u​nd Heeresfolge.

Geographische Ausdehnung

Das Gebiet d​es kleinen Amts Pausa l​ag im Nordwesten d​es sächsischen Vogtlands. Es umfasste d​ie Stadt Pausa m​it fünf umliegenden Dörfern u​nd die Wüstung Reiboldsgrün, welche a​ls Ausbuchtung i​n das Fürstentum Reuß älterer Linie b​ei Zeulenroda hineinragte. Die Stadt l​iegt auf e​iner Höhe v​on ungefähr 450 Meter über NN i​n einem Talkessel a​m Fluss Weida a​m westlichen Rand d​es Kurfürstentums Sachsen.

Die Orte gehören h​eute zur Stadt Pausa-Mühltroff, n​ur Unterpirk gehörte z​ur Gemeinde Rosenbach/Vogtl., welche b​eide im sächsischen Vogtlandkreis liegen.

Angrenzende Verwaltungseinheiten

Fürstentum Reuß älterer Linie
Fürstentum Reuß jüngerer Linie Fürstentum Reuß älterer Linie
Amt Plauen

Geschichte

Das Amt Pausa war als Herrschaft Pausa Lehen der Mark Meißen und kam in der Mitte des 14. Jahrhunderts an die Herren von Plauen. Nach dem Ende des Vogtländischen Kriegs wurde es 1357 an das Haus Wettin verkauft, kam später aber zurück an die Herren von Plauen, die es 1402 erneut dann die Wettiner verkauften und wieder zurückerwarben. Erst 1466 kam das Amt endgültig an den Landesherren. Seit der Leipziger Teilung im Jahr 1485 gehörte das Amt zur ernestinischen Linie der Wettiner. 1529 wurde im Vogtland die Reformation eingeführt. Durch die Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg kamen die drei vogtländischen Ämter Pausa, Plauen und Voigtsberg im Jahr 1547 in Besitz der böhmischen Krone. 1549 kauften die Herren von Plauen das Amt Pausa als böhmisches Lehen zurück. 1569 erwarb es der albertinische Kurfürst von den hoch verschuldeten Vögten von Plauen und es wurde Teil des neu gegründeten Vogtländischen Kreises innerhalb des Kurfürstentums Sachsen. Von 1657 bis 1718 gehörten die drei Ämter des Vogtländischen Kreises zum albertinischen Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Zeitz. Nach 1764 wurde das Amt meist mit dem Amt Plauen gemeinsam erwähnt. 1856 wurde aus dem Amt der Gerichtsamtsbezirk Pausa gebildet, welcher 1875 in der Amtshauptmannschaft Plauen aufging.

Zugehörige Orte

Städte
Dörfer
Herrensitze
  • Rittergut Oberreichenau
  • Herrensitz Unterreichenau

Literatur

  • Leo Bönhoff: Die ältesten Ämter der Mark Meißen, Abschrift: Gert Süß
  • Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0
  • Curt von Raab: Das Amt Pausa bis zur Erwerbung durch Kurfürst August von Sachsen im Jahre 1569 und das Erbbuch vom Jahre 1506. In: Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen i.V. Jahresschrift 16, Beilage, Plauen 1903
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