Amt Fröndenberg
Das Amt Fröndenberg war bis zur Kommunalreform, die am 1. Januar 1968 in Kraft trat, ein Gemeindeverband (Amt) im Kreis Hamm, ab 1930 Kreis Unna. Es gehörte zur preußischen Provinz Westfalen und zum Land Nordrhein-Westfalen.
Geographie
Lage
Das Amt lag nördlich der Ruhr und bildete den Süden des Kreises/Landkreises Hamm bzw. Kreises Unna.
Nachbarn
Das Amt Fröndenberg grenzte, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an die amtsfreie Stadt Unna und das Amt Unna-Kamen sowie an die Kreise/Landkreise Soest, Iserlohn und Dortmund (während der Existenz des Kreises Hörde von 1887 bis 1929 an diesen; bei dessen Auflösung fielen die an das Amt Fröndenberg im Westen angrenzenden Gemeinden an das Amt Unna-Kamen).
Geschichte
Die preußische Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen von 1841 ersetzte die in der Franzosenzeit (1806 bis 1813) eingeführten Kantone mit Wirkung ab 1843 durch Ämter.[1] Das Amt Fröndenberg befand sich zunächst im Kreis Hamm. Anlässlich der Auskreisung der Stadt Hamm am 1. April 1901 wurde aus dem Kreis der Landkreis Hamm. Nach einer Gebietserweiterung im Jahr 1929 wurde dieser im Oktober 1930 in Kreis Unna umbenannt.[2]
Am 1. Januar 1968 wurde das Amt aufgelöst.[3]
Gemeinden
Gemeinden in der Mitte des 19. Jahrhunderts
Das Amt Fröndenberg wurde bei seiner Errichtung wie folgt eingeteilt[4]:
- A. Kirchspiel und Steuergemeinde Fröndenberg
- 1. Stift Fröndenberg
- 2. Dorf Fröndenberg
- 3. Westick
- B. Kirchspiel und Steuergemeinde Bausenhagen
- 1. Bausenhagen
- 2. Stentrop
- 3. Bentrop
- 4. Warmen
- 5. Frohnhausen
- 6. Neimen, auch Wasser-Neimen
- C. Kirchspiel und Steuergemeinde Frömern
- 1. Frömern
- 2. Ostbüren
- 3. Kessebüren
- D. Kirchspiel und Steuergemeinde Dellwig
- 1. Dellwig
- 2. Altendorf
- 3. Billmerich
- 4. Strickherdicke
- 5. Ardey, auch West-Ardey
- 6. Langschede
Gebietsänderungen
Datum | Gemeinde vor der Änderung | Maßnahme | Gemeinde nach der Änderung |
---|---|---|---|
01.04.1902 | Dorf Fröndenberg, Stift Fröndenberg, Westick bei Fröndenberg | Zusammenschluss | Fröndenberg |
01.08.1964 | Ardey, Dellwig | Eingliederung | Langschede |
Verbleib der Gemeinden
Ehemalige Gemeinde | Datum der Änderung | Neue Gemeinde | Anmerkungen |
---|---|---|---|
Altendorf | 01.01.1968 | Fröndenberg | |
Ardey | 01.08.1964 | Langschede | ab dem 01.01.1968 zu Fröndenberg |
Bausenhagen | 01.01.1968 | Fröndenberg | |
Bentrop | 01.07.1969 | Fröndenberg | Gut Scheda zu Wickede (Ruhr) |
Billmerich | 01.01.1968 | Unna | |
Dellwig | 01.08.1964 | Langschede | ab dem 01.01.1968 zu Fröndenberg |
Frohnhausen | 01.01.1968 | Fröndenberg | |
Frömern | 01.01.1968 | Fröndenberg | |
Fröndenberg | 01.01.1968 | Fröndenberg | ab dem 01.06.2003 Fröndenberg/Ruhr |
Kessebüren | 01.01.1968 | Unna | |
Langschede | 01.01.1968 | Fröndenberg | |
Neimen | 01.01.1968 | Fröndenberg | |
Ostbüren | 01.01.1968 | Fröndenberg | |
Stentrop | 01.01.1968 | Fröndenberg | |
Strickherdicke | 01.01.1968 | Fröndenberg | |
Warmen | 01.01.1968 | Fröndenberg |
Literatur
- Heinrich Klammer: Das Amt Fröndenberg. In: Der Landkreis Unna. Geschichte – Landschaft – Wirtschaft. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung. Gerhard Stalling AG / Wirtschaftsverlag, Oldenburg 1966, S. 250–255.
Einzelnachweise
- Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen 1841 (PDF-Datei; 1,6 MB)
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 196, 214, 317.
- Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 190.
- M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann GmbH & Co, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 183 ff.