Amt Rhynern

Das Amt Rhynern war bis zur Kommunalreform, die am 1. Januar 1968 in Kraft trat, ein Gemeindeverband (Amt) im Kreis Hamm, ab 1930 Kreis Unna. Es gehörte zur preußischen Provinz Westfalen und zum Land Nordrhein-Westfalen.

Geographie

Lage

Das Amt lag südlich der Lippe und bildete den Nordosten des Kreises/Landkreises Hamm bzw. Kreises Unna.

Nachbarn

Das Amt Rhynern grenzte, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an die Kreise Beckum und Soest, an die Ämter Unna-Kamen und Pelkum sowie an die (seit 1901 kreisfreie) Stadt Hamm.

Geschichte

Die preußische Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen von 1841 ersetzte die in der Franzosenzeit (1806 bis 1813) eingeführten Kantone mit Wirkung ab 1843 durch Ämter.[1] Das Amt Rhynern befand sich zunächst im Kreis Hamm. Anlässlich der Auskreisung der Stadt Hamm am 1. April 1901 wurde aus dem Kreis der Landkreis Hamm. Nach einer Gebietserweiterung im Jahr 1929 wurde dieser im Oktober 1930 in Kreis Unna umbenannt.[2]

Am 1. Januar 1968 wurde das Amt aufgelöst.[3]

Gemeinden

Gemeinden in der Mitte des 19. Jahrhunderts

Das Amt Rhynern wurde bei seiner Errichtung wie folgt eingeteilt:[4]

  • A. Kirchspiel Rhynern
    • 1. Rhynern (gehörte zur Steuergemeinde Rhynern)
    • 2. Freiske (gehörte zur Steuergemeinde Rhynern)
    • 3. Wambeln (gehörte zur Steuergemeinde Wambeln)
    • 4. Allen (gehörte zur Steuergemeinde Wambeln)
    • 5. Osttünnen (damals auch Ostünnen, gehörte zur Steuergemeinde Ost[t]ünnen)
    • 6. Süddinker (damals auch Suddinker, gehörte zur Steuergemeinde Ost[t]ünnen)
    • 7. Westtünnen (damals auch Westünnen, gehörte zur Steuergemeinde Berge)
  • B. Kirchspiel Berge
    • 1. Berge (gehörte zusammen mit West[t]ünnen zur Steuergemeinde Berge)
  • C. Kirchspiel Flierich
    • 1. Flierich (gehörte zur Steuergemeinde Flierich)
    • 2. Bramey (gehörte zur Steuergemeinde Flierich)
    • 3. Lenningsen (gehörte zur Steuergemeinde Flierich)
    • 4. Brügge (gehörte zur Steuergemeinde Flierich)
    • 5. Osterflierich (gehörte zur Steuergemeinde Osterflierich)
Diese Gemeinden gehörten zum Kirchspiel Dinker, Kreis Soest.

Gebietsänderungen

Datum Gemeinde vor der Änderung Maßnahme Gemeinde nach der Änderung
20.09.1928Gutsbezirk BrüggeEingliederungBramey-Lenningsen
01.04.1939Mark,
Gebietsteile,
Werries,
Gebietsteile
UmgliederungHamm
01.04.1939Mark,
Gebietsteile
UmgliederungBraam-Ostwennemar
01.04.1939Hamm,
Gebietsteile
UmgliederungWerries
01.04.1939Hamm,
Gebietsteile,
Mark,
Gebietsteile
UmgliederungWesttünnen

Verbleib der Gemeinden

Gemeinde Datum der Änderung Gemeinde bis 1974 Gemeinde ab 1975
Allen01.01.1968RhynernHamm
Berge01.01.1968HammHamm
Braam-Ostwennemar01.01.1968Uentrop, Gebietsteile zu HammHamm
Bramey-Lenningsen01.01.1968BönenBönen
Flierich01.01.1968BönenBönen
Freiske01.01.1968RhynernHamm
Frielinghausen01.01.1968UentropHamm
Haaren01.01.1968UentropHamm
Hilbeck01.01.1968RhynernWerl
Norddinker01.01.1968UentropHamm
Osterflierich01.01.1968RhynernHamm
Osttünnen01.01.1968RhynernHamm
RhynernRhynernHamm
Schmehausen01.01.1968UentropHamm
Sönnern01.07.1969WerlWerl
Süddinker01.01.1968RhynernHamm
Uentrop01.01.1968UentropHamm
Vöckinghausen01.01.1968UentropHamm
Wambeln01.01.1968RhynernHamm
Werries01.01.1968UentropHamm
Westtünnen01.01.1968Hamm, Gebietsteile zu RhynernHamm

Literatur

  • Walter Schüerhoff: Das Amt Rhynern. In: Der Landkreis Unna. Geschichte – Landschaft – Wirtschaft. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung. Gerhard Stalling AG / Wirtschaftsverlag, Oldenburg 1966, S. 274–278.

Einzelnachweise

  1. Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen 1841 (PDF-Datei; 1,6 MB)
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 196, 214, 317.
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 192.
  4. M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann GmbH & Co, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 126 ff.
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