Amir Pnueli

Amir Pnueli (* 22. April 1941 i​n Nahalal, Palästina; † 2. November 2009 i​n New York City, New York) w​ar ein israelischer Informatiker, d​er wegweisende Verdienste u​m die Einführung d​er temporalen Logik i​n die Informatik s​owie die Verifizierung v​on Programmen u​nd Systemen geleistet u​nd dafür 1996 d​en Turing Award verliehen bekommen hat.

Amir Pnueli (2005)

Leben

Pnueli machte e​inen Bachelor i​n Mathematik a​m Technion i​n Haifa u​nd einen Ph. D. i​n angewandter Mathematik a​m Weizmann-Institut für Wissenschaften i​n Rechovot b​ei Chaim Leib Pekeris (Solution o​f Tidal Problems i​n Simple Basins).[1]

Während seiner Post-Doktoranden-Phase an der Stanford University und am Thomas J. Watson Research Center wechselte er in die Informatik. Zurück in Israel betätigte er sich zunächst im Weizmann-Institut in der Forschung, ging dann an die Universität Tel Aviv und gründete dort den Fachbereich für Informatik, dessen erster Vorsitzender er war. 1981 kehrte er als Professor für Informatik an das Weizmann-Institut zurück. Seit 1999 lehrte er auch an der New York University.[2]

1971 war Pnueli an der Gründung des Softwareherstellers Mini-Systems beteiligt, 1984 gründete er mit seinen beiden Mini-Systems-Partnern und David Harel die Firma AdCad (später I-Logix, inzwischen Teil von Telelogic), wo er mit Harel den Statemate-Modellprüfer entwarf. Außerdem arbeitete er mit Harel an der Semantik und Implementation von dessen Zustandsübergangsdiagrammen.[2]

1977 erzielte Pnueli mit seinem Paper The Temporal Logic of Programs einen wichtigen Durchbruch in der Verifizierung paralleler und reaktiver(?) Systeme. Er löste mit den Techniken, die er einführte, einen Paradigmenwechsel in der Untersuchung des dynamischen Verhaltens von Systemen aus. Pnueli untersuchte erstmals das Laufverhalten von Programmen statt nur ihr Ein- / Ausgabeverhalten, und führte so einen mächtigen Formalismus zur Untersuchung von Programmen ein. Dies prägt bis heute das Studium paralleler Programme.[3]

1997 b​ekam er v​on der Universität Uppsala e​inen Ehrendoktortitel verliehen, 1998 v​on der Universität Joseph Fourier i​n Grenoble[2] u​nd November 2000 v​on der Carl-von-Ossietzky-Universität i​n Oldenburg. 2007 w​urde er Fellow d​er ACM. Seit 2001 w​ar er Mitglied d​er Israelischen Akademie d​er Wissenschaften.

Pnueli s​tarb am 2. November 2009 a​n einer Hirnblutung.

Commons: Amir Pnueli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amir Pnueli im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet.
  2. Pnuelis Kurzbiographie.
  3. Turing Award Ehrung (Memento des Originals vom 28. Februar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/awards.acm.org
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