Alvise Mocenigo III.
Alvise Sebastiano Mocenigo III. (* 29. August 1662 in Venedig; † 21. Mai 1732 ebenda) war der 112. Doge von Venedig. Er regierte von 1722 bis 1732.
Familie
Alvise Mocenigo III. stammte aus der verzweigten Familie Mocenigo, die insgesamt sieben Dogen stellte: Tommaso Mocenigo (1414–1423), Pietro Mocenigo (1574–1576), Giovanni Mocenigo (1478–1485), Alvise Mocenigo I., Alvise Mocenigo II., Alvise Mocenigo III. und Alvise Mocenigo IV. (1763–1778).
Die beiden letzten Mocenigo-Dogen stammten aus dem Zweig der Mocenigo von San Polo.
Leben
Alvise Sebastiano, Zwillingsbruder von Alvise IV. genannt Leonardo, war Sohn eines weiteren Alvise IV. Mocenigo, Prokurator von San Marco, und von Cecilia Michiel. Er hatte eine glanzvolle Karriere in der venezianischen Marine absolviert. Ausgestattet mit einer soliden literarischen Bildung, trat er als Jugendlicher in die Marine ein und stieg kontinuierlich bis zum Proveditore generale da mar auf. Er gehörte zum Gefolge Francesco Morosinis, des in Venedig hoch angesehenen Capitan general da mar, der in den letzten Rückzugskämpfen der Republik gegen die osmanische Vormacht nochmals erstaunliche Erfolge erzielt hatte. Morosini war es gelungen, einen großen Teil der an die Osmanen verlorenen Gebiete ein letztes Mal für Venedig zu erobern, und die Republik hatte ihm als Dank den Ehrentitel Peloponnesiacus verliehen. Beteiligt war er u. a. an der Eroberung von Callon, der Belagerung von Canea in Kreta und von Chios. Obwohl er in den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Osmanen in der Folge der Rückeroberung des Peloponnes weniger erfolgreich war, blieb er in Venedig hoch angesehen.
Nach Beendigung seiner Marinekarriere widmete sich Alvise Sebastiano der Politik und bekleidete mehrere hohe Ämter. Er war Podestà in Brescia und Mitglied im Consiglio dei Dieci. Er war Teilnehmer der venezianischen Delegation bei den Friedensverhandlungen von Passarowitz, bei dem die vorerst endgültigen Grenzen zwischen Venedig und dem Osmanischen Reich festgelegt wurden.
Alvise Sebastiano war nicht verheiratet und hinterließ keine Kinder.
Das Dogenamt
Als er am 24. August 1722 zum Dogen gewählt wurde – im ersten Wahlgang, wie es inzwischen fast zur Regel geworden war – war er wegen der großen Kosten seiner Militärkarriere, die er, wie es in Venedig nicht unüblich war, aus eigener Tasche zu zahlen hatte, hoch verschuldet. Die Schulden konnte jedoch nach seinem Tod durch den Verkauf seiner Wertsachen gedeckt werden.
Seine Regierungsperiode war für die Republik eine ereignisarme Zeit. Mocenigo ließ den Markusplatz pflastern und Markusdom und Campanile restaurieren Er veranlasste die Befestigungen von verschiedenen Festungen im Stato da Mar, förderte die Gründung einer Akademie der Künste und der Società letteraria universale.
Er starb am 21. Mai 1732. Bestattet wurde er in einem Bodengrab in San Zanipolo, im Bereich der kunsthistorisch bedeutenden Grabmonumente der Familie.
Literatur
- Andrea Da Mosto: I dogi di Venezia, Florenz 2003. ISBN 88-09-02881-3
- Claudio Rendina: I dogi. Storia e segreti. Roma 2003, ISBN 88-8289-656-0
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Giovanni II. Cornaro | Doge von Venedig 1722–1732 | Carlo Ruzzini |