Altium Designer
Altium Designer (bis 2005 unter dem Namen Protel vertrieben) ist ein EDA-Programm der Firma Altium Limited zur Entwicklung von Leiterplatten in der Elektronik.
Altium Designer | |
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Logo | |
Basisdaten | |
Entwickler | Altium Limited |
Aktuelle Version | 20.0[1] (2. Dezember 2019) |
Betriebssystem | Windows |
Programmiersprache | Embarcadero Delphi |
Kategorie | Computer-aided design |
Lizenz | proprietär |
altium.com |
Geschichte
Die heutige Firma Altium Limited veröffentlichte 1985 in Australien ihr erstes PCB-Layout-Programm Protel PCB. 1986 folgte der Export in die USA und Europa. Im Jahr 1987 kam Protel Schematic zur Erstellung von Schaltplänen dazu. Die Software erschien als erste E-CAD-Software überhaupt 1991 auf Windows. Mit Protel 98 wurden die einzelnen Programm-Komponenten in einer Oberfläche integriert. Seit 2005 wird die Software unter dem Namen Altium Designer vertrieben. Version 6.8 bot im Jahr 2007 weltweite erstmals eine dreidimensionale Leiterplatten-Visualisierung an. Im April 2011 verlegte Altium seinen Firmensitz von Australien nach Shanghai in China.[2] In der Folge wurden die meisten Mitarbeiter in Sydney entlassen.
P-CAD
Im Jahr 2000 wurde die Firma Accel Technologies aus San Diego, Kalifornien mit ihrem Programm P-CAD von Altium übernommen.[3] P-CAD hatte eine ähnliche Funktionalität wie Protel, der Gedanke war, das beste aus beiden Tools zu vereinen. 2000 war der Verkaufsstart von P-CAD, 2006 wurde es zugunsten von Altium Designer eingestellt. Für die Migration von P-CAD zu Altium steht ein Importassistent zur Verfügung.
Die Importfunktion arbeitet bei alten PCAD-Daten nur unzuverlässig. Beim Versuch, eine Leiterplatte zu importieren, kann Altium abstürzen oder (z. B. bei Kupferflächen) Eigenschaften falsch übernehmen.
Funktionen
Eines der Hauptziele von Altium ist es, eine integrierte Entwicklungslösung zur Elektronikentwicklung anzubieten.
Altium Designer beinhaltet die Schaltbildeingabe, einen PCB Layout Editor mit Integritätsanalyse sowie eine auf SPICE-Modellen gestützte Schaltungssimulation.
Eine wesentliche Funktion des Programmes ist die vollständige Implementierung von 3D-Modellen in das Leiterkartendesign. Flex-PCBs können gefaltet, die Platzierungen visualisiert und regelbasiert räumlich in Echtzeit auf Abstand überprüft werden. Der Austausch mit MCAD Programmen ist über den Import und Export von STEP Dateien möglich. Es gibt eine Schnittstelle zu SOLIDWORKS sowie eine Direktintegration zu 3DEXPERIENCE.
Mit der neuen Altium Designer 18 Version, die am 15. Dezember 2017 veröffentlicht wurde, arbeitet das Programm nun auch mit 64-Bit und unterstützt Multicore-Prozessoren, was die Performance deutlich zu den Vorgänger-Modellen, die 32-Bit-Programme waren, gesteigert hat.
Konkret bietet die Software Module für folgende Aufgaben:
- Schaltplan-Erfassung
- Leiterplatten-Layout
- FPGA-Programmierung (wird seit Altium 17 nicht mehr unterstützt)
- Embedded Software (wird seit Altium 17 nicht mehr unterstützt)
- Schaltungssimulation
- CAM (Computer Aided Manufacturing)
- Technische Zeichnungen erstellen (Draftsman ist seit Altium 16.1 als kostenlose Extension verfügbar)
Verbreitung
Altium wird nach wie vor in einigen Abteilungen der Firmen Bosch, Intel, Philips, Siemens und anderen eingesetzt[4][5] und hat zahlreiche Auszeichnungen in verschiedenen Ländern erhalten.[6][7] Die Main-Software der genannten Firmen ist jedoch Cadence-Mentor und Pulsonix.
Einzelnachweise
- Die Zukunft des PCB-Designs. Altium Press Release vom 2. Dezember 2019, abgerufen am 8. Januar 2020
- Altium to Relocate its Global Headquarters to Shanghai, China (Memento vom 28. September 2013 im Internet Archive) (PDF; 78 kB)
- Protel Shareholder News, January 2000 (PDF; 547 kB)
- altium.com
- altium.force.com
- altium.com
- Kundenprojekte (Memento vom 16. März 2010 im Internet Archive)