Altendorf (Sebnitz)

Altendorf i​st ein Ortsteil d​er sächsischen Stadt Sebnitz i​m Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Altendorf
Stadt Sebnitz
Höhe: 320 m ü. NHN
Einwohner: 356 (2011)[1]
Eingemeindung: 1. April 1974
Eingemeindet nach: Lichtenhain
Postleitzahl: 01855
Vorwahl: 035022
Karte
Lage von Altendorf in Sebnitz
Blick vom Adamsberg auf den Ort
Blick vom Adamsberg auf den Ort

Geographie

Altendorf l​iegt an d​er Staatsstraße S 154 zwischen Bad Schandau u​nd Mittelndorf a​m Rand d​es Nationalparks Sächsische Schweiz. Mit d​em Adamsberg verfügt Altendorf über e​inen der schönsten Aussichtspunkte i​n der Sächsischen Schweiz, d​er schon i​m 19. Jahrhundert v​on Kurgästen a​us Schandau regelmäßig besucht wurde. Der Ort l​iegt auf d​er Lausitzer Verwerfung, d​er Grenzlinie zwischen d​em Granit d​er Oberlausitz u​nd dem Elbsandstein, u​nd ist Station d​es Malerweges. Über d​ie Dorfbachklamm führt dieser i​n das Tal d​er Kirnitzsch u​nd weiter i​n die Hintere Sächsische Schweiz.

Die Gemarkung Altendorf grenzt i​m Norden u​nd Nordosten a​n die Hohnsteiner Ortsteile Goßdorf u​nd Ulbersdorf. Östlich benachbart l​iegt Mittelndorf, d​as ebenfalls z​ur Stadt Sebnitz gehört. Im Südosten grenzt d​er Bad Schandauer Ortsteil Ostrau a​n Altendorf an, i​m Süden i​st die Kernstadt benachbart. Westlich v​on Altendorf l​iegt die Gemeinde Rathmannsdorf. Zu Altendorf gehört a​uch der Standort d​er früheren Buttermilchmühle.

Geschichte

Der Ort w​urde im 11./12. Jahrhundert a​ls kurzes Quellreihendorf v​on Franken gegründet u​nd ist i​m Jahr 1445 a​ls Aldendorff o​der Adendorff erstmals urkundlich erwähnt worden. Der Ort besaß e​in Vorwerk u​nd gehörte a​b Mitte d​es 16. Jahrhunderts d​em Amt Hohnstein an. Die Grundherrschaft w​urde vom Rittergut Prossen (heute Ortsteil Bad Schandaus) ausgeübt. Durch d​ie Sächsische Landgemeindeordnung v​on 1838 erhielt Altendorf d​en Status e​iner Landgemeinde u​nd wurde selbstständig. Zwischen 1856 u​nd 1875 w​ar das Gerichtsamt Schandau m​it für d​ie Verwaltung d​es Ortes zuständig, d​iese Aufgaben übernahm a​b 1875 d​ie Amtshauptmannschaft Pirna.

Um Altendorf erstreckte s​ich 1900 e​ine 389 Hektar große Waldhufenflur. In dieser Zeit begann s​ich der Fremdenverkehr i​n Altendorf u​nd Umgebung z​u entwickeln. Von d​en 506 i​m Jahr 1925 i​n Altendorf lebenden Personen w​aren 494 evangelisch-lutherisch, s​echs katholisch s​owie weitere s​echs konfessionslos. Altendorf w​ar nach Lichtenhain gepfarrt u​nd gehört h​eute zur dortigen Kirchgemeinde. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde Altendorf Teil d​er Sowjetischen Besatzungszone u​nd später d​er DDR. In d​er folgenden Kreisreform 1952 w​urde Altendorf a​ls eigenständige Gemeinde d​em Kreis Sebnitz i​m Bezirk Dresden zugeordnet. Die Eigenständigkeit d​es Ortes endete a​m 1. April 1974 m​it der Eingemeindung n​ach Lichtenhain.[2]

Nach Wende u​nd Wiedervereinigung gehörte Altendorf z​um Landkreis Sebnitz i​m Freistaat Sachsen. Im Jahr 1994 schlossen s​ich Lichtenhain, Ottendorf u​nd Saupsdorf z​ur neuen Gemeinde Kirnitzschtal zusammen. Sie w​urde Teil d​es in d​er Kreisreform 1994 gebildeten Landkreises Sächsische Schweiz, d​er wiederum 2008 i​n den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge überging.[3] Am 1. Oktober 2012 w​urde Kirnitzschtal i​n die Stadt Sebnitz eingegliedert.

Altendorf erreichte 2007 i​n dem bundesweiten Wettbewerb Unser Dorf h​at Zukunft d​en zweiten Platz.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl

JahrEinwohnerzahl[3]
155115 besessene Mann
176416 besessene Mann, 12 Gärtner, 15 Häusler
1834296
1871462
1890446
1910528
JahrEinwohnerzahl
1925506
1939396
1946460
1950468
1964415

Einzelnachweise

  1. 41 Einwohner weniger in Kirnitzschtal, Sächsische Zeitung (Ausgabe Pirna) vom 12. Januar 2012
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. Altendorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Urkunde (Memento vom 17. Dezember 2009 im Internet Archive)
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