Alfred zu Stolberg-Stolberg
Graf Alfred zu Stolberg-Stolberg (* 18. November 1835 in Brauna; † 1. Oktober 1880 auf der Schifffahrt von Bordeaux nach Madeira) war ein deutscher Rittergutsbesitzer und Reichstagsabgeordneter.
Leben
Alfred war der Sohn von Johann Peter Cajus zu Stolberg-Stolberg. Er besuchte das Jesuitenkolleg in Tournay, die Rheinische Ritterakademie in Bedburg. Nach dem Abitur begann er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu studieren. 1856 wurde er im Corps Borussia Bonn aktiv.[1] Als Inaktiver wechselte er an die Universität Innsbruck und die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin.
Nach dem Studium war er Auskultator beim Appellationsgericht und Referendar bei der Regierung in Münster. Als Malteser-Ritter war er Teilnehmer an der freiwilligen Krankenpflege im Deutsch-Dänischen Krieg, im Deutschen Krieg und Deutsch-Französischen Krieg.
1872 bis 1876 war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, zunächst für den Wahlkreis Aachen 3 (Düren – Jülich, ab 1873 für den gleichen Wahlkreis, den er auch im Reichstag vertrat.[2] Im März 1873 wurde er durch Ersatzwahl für den verstorbenen Abgeordneten Eduard Böhmer) für den Wahlkreis Regierungsbezirk Koblenz 2 (Neuwied-Altenkirchen), diesen Wahlkreis vertrat er bis 1878, für das Zentrum Mitglied des Reichstags.[3]
Familie
Er heiratete 1866 Anna von Arco-Zinneberg, eine Tochter des Grafen Maximilian von Arco-Zinneberg. Das Paar hatte folgende Kinder:
- Friedrich Leopold (* 1. Juli 1868; † 4. September 1955) ∞ Gräfin Maria von Spee (* 23. Juni 1895; † 30. Oktober 1975)
- Maria Pia (* 21. August 1870; † 1. September 1913) ∞ Freiherr Moritz von und zu Franckenstein (* 18. März 1869; † 24. Januar 1931)
- Leopoldine (* 13. September 1872; † 2. Januar 1948)
- Sophie (* 31. Mai 1874; † 22. Januar 1945) ∞ Graf Johannes-Edgar Henckel von Donnersmarck (* 24. Juni 1861; † 17. Oktober 1911)
Literatur
- Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 3).
- G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928.
Weblinks
- Historisch-Politisches Jahrbuch von 1880
- Graf zu Stolberg-Stolberg, Alfred in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Alfred Graf-Comte zu Stolberg-Stolberg. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Alfred zu Stolberg-Stolberg bei geneall.net
Einzelnachweise
- Kösener Korps-Listen 1910, 19, 364.
- Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf: Droste Verlag, 1988, S. 377 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 3).
- Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 159; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 108.