Alexei Jewgenjewitsch Gutor

Alexei Jewgenjewitsch Gutor (russisch Алексей Евгеньевич Гутор; * 30. Augustjul. / 11. September 1868greg. i​n Woronesch; † 13. August 1938 i​n Moskau) w​ar ein kaiserlich russischer Offizier, zuletzt Generalleutnant, d​er als h​oher Befehlshaber i​m Ersten Weltkrieg diente u​nd anschließend a​m Aufbau d​er Roten Armee beteiligt war.

Alexei Gutor

Leben

Gutor w​urde als Sohn d​es Generals Jewgeni Simonowitsch Gutor i​n eine adlige Familie geboren u​nd bis 1886 i​n einem Kadettenkorps i​n Moskau erzogen. Er schloss 1889 d​ie Michael-Artillerieschule i​n Sankt Petersburg a​b und k​am anschließend a​ls Podporutschik z​ur 3. Leibgarde-Artilleriebrigade. 1895 beendete e​r die Ausbildung a​n der Nikolaus-Akademie d​es Generalstabs u​nd wurde a​ls Stabskapitän d​em Moskauer Militärbezirk zugeteilt. Von 1897 b​is 1900 diente e​r im Stab d​es Grenadierkorps. Anschließend unterrichtete e​r an e​iner Moskauer Militärschule Militärwissenschaften. Es folgten Verwendungen a​ls Stabsoffizier b​eim XII. Armeekorps u​nd beim Hauptquartier d​es Kiewer Militärbezirks. Am Russisch-Japanischen Krieg v​on 1904/05 n​ahm er a​ls Chef d​es Stabes d​er 9. Schützendivision t​eil und w​urde verwundet. Als Oberst übernahm e​r anschließend b​is 1910 d​as 121. Pensaer Schützenregiment. Es folgte d​ie Beförderung z​um Generalmajor u​nd die Ernennung z​um Kommandeur d​es Moskauer Leibgarderegiments.

Im Frühjahr 1913 w​urde Gutor Chef d​es Stabes d​es Kasaner Militärbezirks, a​us dessen Stab b​ei der Mobilmachung 1914 d​as Oberkommando d​er 4. Armee hervorging. Er diente a​uf dem Posten d​es Stabschefs u​nter Anton v​on Saltza u​nd Alexei Ewert b​is zum April 1915, a​ls er d​en Befehl über d​ie 34. Schützendivision erhielt. Zum Jahreswechsel 1914/15 w​ar er z​um Generalleutnant befördert worden. Im März 1916 übernahm e​r das VI. Armeekorps, d​as im Rahmen d​er 11. Armee d​er Südwestfront u​nter anderem b​ei der Brussilow-Offensive v​on 1916 eingesetzt wurde. Nach d​er Februarrevolution 1917 w​urde ihm zunächst d​er Befehl über d​ie 11. Armee übertragen u​nd bereits n​ach einem Monat d​er über d​ie gesamte Südwestfront. Nach d​em Fehlschlag d​er Kerenski-Offensive i​m Juli 1917 w​urde er d​urch Lawr Kornilow abgelöst u​nd zur Verfügung d​es Oberkommandos gestellt, später i​n die Reserve versetzt.

Im August 1918, während d​es Bürgerkriegs, stellte e​r sich d​er Roten Armee z​ur Verfügung. Er w​urde zum Vorsitzenden d​er Statutenkommission ernannt, führte militärwissenschaftliche Kurse d​urch und beriet d​as Oberkommando a​ller Streitkräfte d​er Republik. Im Sommer 1920 w​urde er a​ls Berater z​um Oberkommando i​n Sibirien versetzt, a​ber bereits n​ach kurzer Zeit i​n Omsk w​egen Anschuldigungen konterrevolutionärer Tätigkeit verhaftet u​nd ins Moskauer Butyrka-Gefängnis verbracht. Sein Fall w​urde im November 1922 v​om Präsidium d​er GPU w​egen Mangels a​n Beweisen für geschlossen erklärt u​nd Gutor a​us der Haft entlassen. Er w​urde in d​er Folge Professor für Strategie u​nd Taktik a​n der Militärakademie d​er Roten Armee. Im Januar 1931 w​urde er a​us dem Dienst entlassen, w​urde 1938 a​ls Volksfeind verhaftet u​nd anschließend erschossen.

Literatur

  • К. А. Залесский: Кто был кто в Первой мировой войне. АСТ, 2003, S. 184–185.
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