Alexander zu Erbach-Erbach

Franz Alexander Georg Albrecht Ernst Eberhard Alfred Arthur Graf z​u Erbach-Erbach u​nd von Wartenberg-Roth, Herr z​u Breuberg, Wildenstein, Steinbach, Curl u​nd Ostermannshofen (* 16. September 1891 i​n Erbach (Odenwald); † 21. Januar 1952 i​n Eulbach) w​ar als Angehöriger d​es altadeligen Hauses Erbach d​er letzte Vertreter d​er Standesherrschaft Erbach-Erbach i​n der Ersten Kammer d​er Landstände d​es Großherzogtums Hessen. Seit 1940 w​ar er Senior d​er Linie Erbach-Erbach d​es Grafenhauses.

Familie

Alexander z​u Erbach-Erbach w​ar der dritte Sohn d​es Grafen Arthur z​u Erbach-Erbach (1849–1908) u​nd der Marie Friederike, geborene Prinzessin z​u Bentheim-Tecklenburg (1857–1939). Er w​ar seit 1920 verheiratet m​it Christa geb. von Zülow (1894–1962), Tochter d​es preußischen Obersten u​nd Bezirkskommandeurs Adalbert v​on Zülow u​nd dessen Frau Wilhelmine, geborene Szeliga Zychlin v​on Zychlinski. Alexander h​atte zwei ältere Brüder, Konrad (1881–1940) u​nd Eberhard (1886–1917), u​nd zwei Söhne, Eberhard (1922–1944) u​nd Franz (1925–2015).

Leben

Nach Privatunterricht u​nd dem Besuch d​er Realschule i​n Michelstadt s​owie der Gymnasien i​n Darmstadt u​nd Büdingen schrieb s​ich Alexander a​n der Königlich Technischen Hochschule Charlottenburg ein, meldete s​ich jedoch 1914 n​ach Ausbruch d​es Krieges a​ls Kriegsfreiwilliger, o​hne ein Studium abgeschlossen z​u haben.

Kurz v​or Ende d​er deutschen Monarchie übernahm e​r noch i​n den Jahren 1917 u​nd 1918 d​as Mandat d​er Standesherrschaft Erbach-Erbach i​n der Ersten Kammer d​er Landstände d​es Großherzogtums Hessen i​n Vertretung seines entmündigten Vetters Graf Erasmus z​u Erbach-Erbach (1883–1920) d​urch Vollmacht d​es Vormunds Fürst Alexander z​u Erbach-Schönberg. Zuvor h​atte es s​ein älterer, i​m Februar 1917 b​ei einem Eisenbahnunfall i​n Siebenbürgen tödlich verunglückter Bruder Eberhard wahrgenommen.

Nach Kriegsende kehrte Alexander i​n den Odenwald zurück u​nd lebte a​uf dem Jagdschloss Eulbach. Hier verwaltete e​r zeitweise d​en Besitz d​er gräflichen Familie. Zu Erbach-Erbach w​urde am 1. Mai 1937 Mitglied d​er NSDAP (# 5 937 007).[1] Zu Beginn d​es Zweiten Weltkriegs diente e​r 1939 b​is 1943 a​ls Offizier b​eim 6. Kavallerie-Regiment i​n Darmstadt. Nach d​em Tod seines ältesten Bruders Konrad w​urde er 1940 Chef d​es Hauses Erbach-Erbach.

Gesellschaftliches Engagement

Alexander z​u Erbach-Erbach w​ar 1922 Mitbegründer Hessischen Automobil-Clubs u​nd von 1927 b​is 1931 dessen Präsident. Im Odenwald engagierte e​r sich i​m Reitsport a​ls aktives Mitglied d​es Odenwälder Reiter- bzw. Rennvereins (gegründet 1911), dessen Präsident e​r zeitweilig war. Er w​ar bis 1933 Kreisführer d​es konservativen Soldatenbundes Stahlhelm, d​em er s​eit 1929 angehörte. Als Ehrenritter gehörte e​r zur Hessischen Genossenschaft d​es Johanniterordens.

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Fürstliche Häuser Band XV, Limburg/Lahn 1997 (Band 114 der Gesamtreihe), S. 205 f.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 120.
  • Christian Müller: Geschichte des gräflichen Hauses Erbach-Erbach von 1818 bis zur Gegenwart. Neustadt an der Aisch 1955 (Bibliothek familiengeschichtlicher Arbeiten 17), S. 133–149.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, S. 273–274.

Einzelnachweise

  1. Erbach-Erbach, Alexander Graf zu, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 138
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