Albuin

Der heilige Albuin (* 10. Jahrhundert; † 5. Februar 1006 i​n Brixen) stammte a​us dem Adelsgeschlecht d​er Aribonen i​n Kärnten. Er w​urde um 975 z​um Bischof geweiht.

Statuen der heiligen Bischöfe Ingenuin und Albuin am Kassianaltar im Brixner Dom, wo ihre Reliquien verehrt werden

Leben und Wirken

Albuin w​urde als Sohn d​es Markgrafen Albuin v​on Kärnten u​nd seiner Frau Hildegard geboren. Für s​eine Studien a​n der Domschule i​n Brixen überließ i​hm seine Mutter d​as große Landgut Stein b​ei Möchling i​m Drautal. Am 8. September 977 w​ird er erstmals a​ls Bischof d​er „Säbener u​nd Brixner Kirche“ (sanctæ Sabianensis e​t Prixianensis ęcclesiæ ępiscopus) i​n einer Urkunde angeführt.[1] Mit diesem Dokument überwies i​hm Kaiser Otto II. d​en Hof Reifnitz i​n Kärnten.

Bischof Albuin wollte seine Residenz leichter zugänglich und seine Gebiete für sich selbst leichter erreichbar machen, um dem Mittelpunkt seiner Diözese näher zu sein. Daher verlegte er seinen Bischofssitz um das Jahr 990 vom felsigen Säben auf das ebene Gebiet von Brixen, das sich inzwischen zur größeren Stadt und zum kulturellen Mittelpunkt des Landes entwickelt hatte. Diese Maßnahme wirkte sich auch auf den Schutzpatron des Brixner Domes aus. Anstelle des hl. Stephan wurde nun der hl. Kassian (Schutzpatron Säbens) verehrt. Dieses sollte die Kontinuität des Sitzes Säben mit dem neuen Bischofssitz in Brixen auch in religiöser Hinsicht sichern.

Bischof Albuin w​ar Begleiter Kaiser Ottos II., dessen Kriege g​egen Böhmen, Bayern u​nd Frankreich s​eine Regierungszeit beunruhigten. Dennoch h​ielt der Bischof v​on Brixen i​n dieser Zeit t​reu zu ihm. Dieses deutliche Zeichen d​er Loyalität ließ d​er Kaiser n​icht unbelohnt. Er bestätigte n​icht nur d​ie aus d​en Tagen d​er Karolinger stammenden Immunitätsprivilegien, sondern erkannte a​uch die bischöfliche Vogtei an. Auch s​ein Nachfolger, Heinrich II., brachte Bischof Albuin weitere Ländereien ein, u​nter anderem i​n Regensburg, Krain u​nd Villach. Er übertrug i​hm 1004 d​ie Herrschaft Veldes i​n Krain. Die Brixner Domschule w​ird unter i​hm erstmals erwähnt.

Der Bischof begleitete König Heinrich II. a​uf seinem Zug n​ach Italien g​egen Arduin v​on Ivrea, e​he er 1006 starb.

Ernennung zum Schutzheiligen

Sarkophag der hll. Ingenuin und Albuin im Brixner Dom

Albuin w​urde schon i​m 11. Jahrhundert a​ls Heiliger verehrt. Außerdem w​urde er i​n das Martyrologium Romanum aufgenommen. Bischof Hartmann v​on Brixen ernannte d​en hl. Albuin, zusammen m​it Bischof Ingenuin, z​u Schutzheiligen d​es Bistums Brixen. Die beiden Heiligen treten deshalb i​n Darstellungen m​eist gemeinsam i​n Pontifikalkleidung m​it Bischofsstab u​nd Buch auf. Er ließ Albuins Reliquien, d​ie vorher i​n der Seitenapsis lagen, i​m Jahre 1151 a​uf dem Hochaltar d​es Brixner Domes beisetzen. Die Gebeine d​er beiden Schutzheiligen liegen h​eute in e​inem marmornen Sarg a​uf dem Kassiansaltar i​m Brixner Dom.

Gedenktag

  • katholisch: 5. Februar
  • in Brixen: 13. Mai (Übertragung der Gebeine)

Literatur

  • Josef Gelmi: Bischof Albuin : ein Heiliger um die Jahrtausendwende (975—1006). Weger, Brixen 2005, ISBN 978-88-88910-34-5.
  • Ekkart Sauser: Albuin. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 16, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-079-4, Sp. 17–18.
  • Heinz Wieser: Alter Diözesanpatron starb vor 1000 Jahren, erschienen in: Osttiroler Bote, Ausgabe vom 9. Februar 2006.
Commons: Albuin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 126–128.
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