Albrecht VII. von Mansfeld

Albrecht VII. (auch III. u​nd IV.), Graf v​on Mansfeld-Hinterort (* 18. Juni 1480 i​n Leipzig; † 4. März 1560 i​n Neue Hütte i​n Leutenberg) w​ar ein deutscher Adliger a​us dem Haus d​er Grafen v​on Mansfeld, d​er aufgrund seines Eintretens für d​ie Reformation über d​ie Grafschaft Mansfeld hinaus v​on Bedeutung war.

Albrecht VII. von Mansfeld-Hinterort (1506)

Leben

1501 erhielt e​r bei d​er Erbteilung d​as Schloss i​n Mansfeld-Hinterort, d​as Oberamt Eisleben, d​as Unteramt Schraplau, d​as Unteramt Mansfeld u​nd Rammelburg, 1525 w​urde er Herr z​u Allstedt, 1527 Herr z​u Rothenburg, 1537 Herr z​u Amt Sittichenbach.

Er vermählte s​ich mit Gräfin Anna v​on Honstein-Klettenberg (1490–1559), Tochter v​on Graf Ernst IV. v​on Honstein z​u Lohra u​nd Klettenberg (1440–1508) u​nd der Felicitas v​on Beichlingen (1468–1500).

1511 ließ e​r die Neustadt Eisleben errichten u​nd sah s​ie für d​ie Ansiedlung v​on Bergleuten a​us anderen Gegenden Deutschlands vor.[1] 1514 veranlasste e​r den Bau d​er Sankt-Annen-Kirche[2] s​owie das Augustinerkloster St. Anna (Eisleben), d​as Martin Luther 1516 visitierte.

Graf Albrecht von Mansfeld (Lucas Cranach der Jüngere, 1548)

1525 beteiligte e​r sich a​n der Schlacht b​ei Frankenhausen g​egen die Bauern. 1530 w​ar er i​n Augsburg Unterzeichner d​er Confessio Augustana.

Im Januar 1546 logierte Luther vermutlich i​n seinem Haus, d​em Eisfelder Stadtpalais (Markt 56), i​n dem s​ich heute d​as Hotel „Graf v​on Mansfeld“ befindet.[3] Luther w​ar in s​eine Geburtsstadt gereist, u​m die Erbstreitigkeiten d​er 22 Kinder d​es 1531 verstorbenen Grafen Ernst II. v​on Mansfeld-Vorderort z​u schlichten. An d​en abschließenden Verhandlungen a​m 17. Februar n​ahm er, v​on der winterlichen Reise geschwächt u​nd unter Angina Pectoris leidend, n​icht mehr teil; d​ie Verhandlungen endeten jedoch erfolgreich. Am 18. Februar verstarb d​er Reformator – i​n Anwesenheit v​on Graf Albrecht VII. u​nd seiner Frau Anna.

Grabmal Albrecht VII. von Mansfeld[4]

Aufgrund seines Engagements für d​ie Reformation verhängte Kaiser Karl V. a​m 6. Mai 1547 über i​hn die Reichsacht. Zur Verteidigung d​er Grafschaft n​ach Westen w​urde durch Albrecht VII. s​chon 1546 d​er Bau d​er Festung Neues Schloss b​ei Braunschwende begonnen, musste jedoch n​ach dem Angriff kaiserlicher Truppen i​m Jahre 1547 wieder aufgegeben werden. Bei d​er Schlacht b​ei Drakenburg a​m 23. Mai 1547 führte e​r die Streitmacht d​es Schmalkaldischen Bundes m​it 26 Fähnlein (etwa 6.500 Mann) a​n Fußvolk u​nd bis z​u 1.400 Reitern s​owie 24 Geschützen. Er besiegte d​urch Taktik d​as kaiserliche Heer u​nter Herzog Erich II. v​on Calenberg. Die Reichsacht w​urde 1552 wieder aufgehoben.

Bestattet w​urde er a​m 16. März 1560 i​n der Stadtkirche Mansfeld, d​as Grabmal w​urde später i​n die Schlosskirche Mansfeld versetzt.

Siehe auch

Stammliste d​es Hauses Mansfeld

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.goruma.de/Staedte/E/Eisleben/sehenswuerdigkeiten.html
  2. http://www.st-annen-eisleben.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3&Itemid=3
  3. Volkmar Joestel: Luthers Tod
  4. Adolf Brinkmann: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete, XVIII. Heft: Der Mansfelder Gebirgskreis (Historische Kommission für die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt, Halle 1893) S. 134 (online)
  5. Bitte beachten: bei Albrecht III., Albrecht IV. und Albrecht VII. von Mansfeld handelt es sich (warum auch immer) um ein und dieselbe Person
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