Airlenbach
Airlenbach ist ein Ortsteil der Stadt Oberzent im südhessischen Odenwaldkreis.
Airlenbach Stadt Oberzent | |
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Höhe: | 363 (335–417) m ü. NHN |
Fläche: | 8,97 km²[1] |
Einwohner: | 322 (31. Dez. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Eingemeindet nach: | Beerfelden |
Postleitzahl: | 64760 |
Vorwahl: | 06068 |
Geographische Lage
Airlenbach liegt im Odenwald etwa 4 km nordwestlich von Beerfelden. Im nördlichen Ortsbereich entsteht der hier noch Airlenbach genannte Falkengesäßerbach, der über den Finkenbach südwärts in Richtung zum Neckar entwässert. Der Ort ist ein Straßendorf entlang der Landesstraße 3120. Zu Airlenbach gehört auch der kleine Weiler Liedenbach etwas abwärts im Bachtal.[3]
Geschichte
Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Airlenbacherfolgte unter dem Namen Erlebach im Jahr 1366.[1] Schon seit 773 gehörte das Gebiet zum Kloster Lorsch. Es wird zwar als Waldhufendorf bezeichnet, jedoch ist das für diese Siedlungsform typische Streifenmuster der Flurstücke nicht mehr erkennbar. Im Jahre 1939 hatte Airlenbach 163 Einwohner und gehörte zum Landkreis Erbach.[4] Der Ort gehört zum Kirchspiel Beerfelden.
Gebietsreform
Zum 1. Juli 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Airlenbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Beerfelden eingegliedert,[5][6] die wiederum am 1. Januar 2018 mit weiteren Gemeinden die Stadt Oberzent bildete. Dabei wurde Airlenbach eigener Stadtteil der neuen Stadt Oberzent. Für Airlenbach wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Airlenbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][8]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Freienstein
- ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Amt Freienstein (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- ab 1822: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Beerfelden) und Verwaltung)
- ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1866: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- am 1. Juli 1971 als Stadtteil nach Beerfelden
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
- am 1. Januar 2018 als Ortsteil zur Stadt Oberzent
Einwohnerzahlen
- 1545: 17 wehrfähige Männer[1]
- 1650: wüst[1]
- 1961: 224 evangelische (= 86,15 %), 29 katholische (= 11,15 %) Einwohner[1]
Airlenbach: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1829 | 256 | |||
1834 | 273 | |||
1840 | 299 | |||
1846 | 331 | |||
1852 | 321 | |||
1858 | 291 | |||
1864 | 315 | |||
1871 | 346 | |||
1875 | 343 | |||
1885 | 315 | |||
1895 | 310 | |||
1905 | 331 | |||
1910 | 323 | |||
1925 | 307 | |||
1939 | 363 | |||
1946 | 370 | |||
1950 | 350 | |||
1956 | 373 | |||
1961 | 260 | |||
1967 | 262 | |||
1970 | 260 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 333 | |||
2018 | 316 | |||
2020 | 322 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][9]; Zensus 2011[10] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Airlenbach 333 Einwohner. Darunter waren 6 (1,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 54 Einwohner unter 18 Jahren, 117 zwischen 18 und 49, 54 zwischen 50 und 64 und 78 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 138 Haushalten. Davon waren 33 Singlehaushalte, 42 Paare ohne Kinder und 54 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 78 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Naturdenkmal
Am Ortseingang befindet sich der Überrest der etwa 800 Jahre alten Dicken Eiche.[11]
Vereine
Der SV 1969 Airlenbach bietet die Sportarten Tischtennis und Turnen an. Neben den sportlichen Aktivitäten veranstaltet der Verein auch regelmäßig Theateraufführungen und jedes Jahr die Kerwe in Airlenbach welche abwechselnd vom Sportverein und der Feuerwehr organisiert wird. Diese findet seit einigen Jahren auf dem Sportplatz statt, der durch Vereinsmittel um einen Beach-Volleyballplatz erweitert wurde und außerdem einen Spielplatz beinhaltet.
Persönlichkeiten
- Johann Peter Kredel (1856–1920) war Bürgermeister von Airlenbach im Odenwald und Landtagsabgeordneter
- R. Sriram (* 1954) ist ein aus Indien stammender Yoga-Lehrer, der unter anderem von Airlenbach aus lehrt
- Daniel Knop (* 1957), Sachbuchautor, Fachjournalist und Naturfotograf, wohnhaft in Airlenbach
Einzelnachweise
- Airlenbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Zahlen und Daten. In: Webauftritt. Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2021.
- Liedenbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 9. Februar 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 25. Februar 2018.
- Geschichte von Airlenbach auf Webseite der Stadt Beerfelden (Memento vom 12. Juli 2016 im Internet Archive), aufgerufen am 9. November 2016
- Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 14. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 358.
- Hauptsatzung § 4. (PDF; 197 kB) Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Einwohnerzahlen aus dem Webarchiv
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 88 .
- Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.
Weblinks
- Airlenbach. In: Webauftritt. Stadt Oberzent
- Airlenbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Airlenbach nach Stichwort In: Hessische Bibliographie