Ahlum (Rohrberg)
Ahlum ist ein Ortsteil der Gemeinde Rohrberg im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Ahlum Gemeinde Rohrberg | ||
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Höhe: | 46 m | |
Fläche: | 16,38 km²[1] | |
Einwohner: | 202 (31. Dez. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 12 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2009 | |
Postleitzahl: | 38489 | |
Vorwahl: | 039007 | |
Lage von Ahlum in Sachsen-Anhalt | ||
Der Ahlumer See |
Geografie
Das altmärkische Dorf Ahlum liegt südlich der Kreisstadt Salzwedel in einem Niederungsgebiet an der Hartau, einem Nebenfluss der Jeetze. Am westlichen Ortsrand des Haufendorfes liegt der Ahlumer See, der als Naherholungsgebiet dient.[3]
Geschichte
Das Dorf Ahlum wurde erstmals im Jahre 1112 urkundlich als Elem genannt. Dem Kloster Hamersleben gehörten dort 7 Höfe.[4]
Im Jahr 1233 wird Hinrico de Alim ein Bürger in Salzwedel genannt.[5] Weitere Namensnennungen des Dorfes sind 1348 Alem, 1687 Ahlumb[1] und schließlich 1804 Ahlum, Alem.[6]
Zur früheren Gemeinde Ahlum gehörten die Ortsteile Nieps und Stöckheim.
Gut Ahlum
Das landtagsfähige Rittergut Ahlum lag früher im Dorf. 1824 wurden die Gebäude bei der Flurneuordnung abgebrochen und zwei Kilometer westlich des Dorfes wieder aufgebaut.[7]
Eingemeindungen
Am 17. Oktober 1928 wurde der landwirtschaftliche Teil des Gutsbezirks Ahlum das Gut Ahlum mit der Landgemeinde Ahlum vereinigt. Der forstwirtschaftliche Teil, der Forst Nieps (mit dem Forsthaus Nieps), wurde mit der Landgemeinde Lüdelsen vereinigt.[8]
Die Gemeinde Ahlum wurde am 25. Juli 1952 aus dem Landkreis Salzwedel in den neuen Kreis Klötze umgegliedert.[9]
Am 1. April 1974 wurde die Gemeinde Stöckheim aus dem Kreis Klötze in die Gemeinde Ahlum eingemeindet.[9] Bereits im Jahre 1957 wird ein Stöckheimer Ortsteil Nieps im amtlichen Ortsverzeichnis aufgeführt.[1] Ein Vergleich der Koordinaten des Ortsteils mit dem Messtischblatt von 1902[10] zeigt, dass das frühere Gut Ahlum dem Ortsteil Nieps entspricht.
Mit der Auflösung des Landkreises Klötze zum 1. Juli 1994 wurde die Gemeinde Ahlum in den Altmarkkreis Salzwedel umgegliedert.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Ahlum (am 6. Mai 2008), Bierstedt (am 14. Mai 2008) und Rohrberg (am 23. April 2008), dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Rohrberg vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2009 in Kraft.[11]
Gemeinde/Dorf
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Gutsbezirk/Gut/Vorwerk
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Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Ahlum gehörte früher zur Pfarrei Ahlum.[13] Im Jahre 2003 wurden die Kirchengemeinden Rohrberg, Groß- und Klein Bierstedt, Mellin, Stöckheim, Tangeln und Püggen zum Kirchspiel Rohrberg vereinigt,[1] das heute betreut wird vom Pfarrbereich Rohrberg im KirchenkreisSalzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Uwe Mania.
Wappen
Das Wappen wurde am 1. April 1997 vom Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt und unter der Nr. 20/1997 im Landesarchiv Sachsen-Anhalt registriert.
Blasonierung: „Geteilt in Grün über Silber mit Spitze in verwechselten Farben; die Spitze oben begleitet von je einem aufrechten silbernen Eichenzweig mit drei Blättern und zwei gestielten steigenden Früchten; im unteren Teil der Spitze ein silbernes Großsteingrab, überhöht von einer silbernen Kette.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Ahlum wird noch Nordwestaltmärkisch gesprochen, eine märkische Mundart in der Altmark in der Gegend westlich von Salzwedel.
Bauwerke
- Die Dorfkirche Ahlum ist eine im Kern romanische Feldsteinkirche.
- Die ehemalige Wassermühle nahe dem Ahlumer See ist Bestandteil des Altmärkischen Mühlenweges.
- In der Straße Im Winkel in Ahlum steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, aufgetürmte Findlinge im Stil eines Großsteingrabes.[15]
Naturdenkmäler
Die Hartauniederung zwischen Lüdelsen und Ahlum ist ein teilweise geschützter Biotop (FFH) mit Erlen- und Eschenwäldern und Weichholzauenwäldern, an waldfreien Standorten durch Bodenfeuchte geprägte Flutrasen mit Flutendem Hahnenfuß (Ranunculion fluitantis). Geschützte Tierarten sind Bachneunauge (Lampetra planeri) und Bitterling (Rhodeus sericeus).
Verkehr
Ahlum liegt an der Bundesstraße 248.
Literatur
- Hartmut Bock, Silke Pieper, Ilona Sens: In Ahlen ist wenig tho halen. 900 Jahre Altmarkgemeinde Ahlum mit einem Beitrag von Wolfgang Meibeyer. Herausgegeben von den Museen des Altmarkkreises Salzwedel. In: Schriften zur Regionalgeschichte der Museen des Altmarkkreises Salzwedel. Band 10. Dr. Ziethen, Oschersleben 2012, ISBN 978-3-86289-039-2.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 157.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 324, 2. Ahlum (Digitalisat).
Weblinks
- Sprachbeispiele für Nordwestaltmärkisch
- Ahlum im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 9–13, doi:10.35998/9783830522355.
- Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- 900-Jahre-Jubiläum in Ahlum. In: Volksstimme vom 3. Juni 2012, abgerufen am 24. August 2012.
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 393 (Digitalisat).
- Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 133, Nr. 609 (uni-potsdam.de).
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Berlin 1804, S. 366 (Digitalisat).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 157.
- Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 232.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 357, 362.
- Messtischblatt 1750: Brome. Reichsamt für Landesaufnahme, 1902, abgerufen am 7. April 2018.
- StBA: Gebietsänderungen am 01.01.2009
- Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 23 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Rohrberg. Abgerufen am 8. April 2018.
- Rohrberg-Ahlum. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 14. Juni 2019.