Adalbert von Flottwell

Julius Adalbert Flottwell (seit 1861 v​on Flottwell; * 3. Februar 1829 i​n Marienwerder; † 29. Mai 1909 i​n Pullach i​m Isartal) w​ar ein preußischer Beamter, s​owie Kabinettsminister i​n Lippe u​nd Landesdirektor v​on Waldeck. Außerdem w​ar er e​in deutscher konservativer Politiker.

Herkunft

Er w​ar Sohn d​es Staatsministers Eduard v​on Flottwell (1786–1865) u​nd dessen Ehefrau Auguste Lüdecke (* 15. August 1794; † 6. März 1862).

Leben

Nach e​inem rechtswissenschaftlichen Studium t​rat er i​n den preußischen Staatsdienst ein. Er w​ar 1857 Regierungsassessor i​n Potsdam u​nd Posen. Durch d​ie Nobilitierung seines Vaters 1861 w​urde auch e​r in d​en Adelsstand erhoben. Im selben Jahr w​urde er Landrat v​on Meseritz. Zwischen 1866 u​nd 1868 gehörte e​r dem Preußischen Abgeordnetenhaus a​ls Mitglied d​er konservativen Partei an.[1] Seit 1868 w​ar er a​ls Landesdirektor v​on Waldeck-Pyrmont Leiter d​er Verwaltung dieses Fürstentums. Im Jahr 1872 w​urde er Kabinettsminister i​m Fürstentum Lippe. Seit 1875 amtierte e​r als Regierungspräsident i​n Marienwerder. Zwischen 1878 u​nd 1881 gehörte Flottwell a​ls Mitglied d​er deutschkonservativen Fraktion d​em Reichstag an. Hier vertrat e​r als Abgeordneter d​en Wahlkreis Marienwerder 7 (Schlochau - Flatow).[2] Zwischen 1880 u​nd 1883 w​ar er Bezirkspräsident d​es Bezirks Lothringen m​it Sitz i​n Metz. Danach w​ar Flottwell b​is 1902 Direktor d​er Schlesischen Bodenkreditbank.

Familie

Er heiratete a​m 29. Mai 1860 Ella von Oppen (* 7. Dezember 1841). Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Adalbert Hermann (* 7. Oktober 1861; † 26. Dezember 1891 in San Remo)
  • Hermann Georg (* 31. Juli 1864) ⚭ 1908 Freiin Magda Maria von Diepenbroick-Grüter (* 29. September 1878)[3]
  • Elisabeth Viktoria (* 20. Mai 1869) ⚭ 1898 Nikolaus von Arnim

Literatur

  • Handbuch des preußischen Adels, Band 2, 1893, S. 234
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3884431595, S. 121.
  • Protokolle des preußischen Staatsministeriums. Band 7, S. 380 (Digitalisat; PDF; 3,0 MB)

Einzelnachweise

  1. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 132 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 280–282.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 21.
  3. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 1892, Zweiundvierzigster Jahrgang, S.310
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