Abram Michailowitsch Dragomirow

Abram Michailowitsch Dragomirow (russisch Абрам Михайлович Драгомиров; * 9. Apriljul. / 21. April 1868greg. i​m Gouvernement Tschernigow, Russisches Kaiserreich; † 9. Dezember 1955 i​n Gagny b​ei Paris) w​ar ein Offizier d​er Kaiserlich Russischen Armee, zuletzt General d​er Kavallerie, u​nd Mitglied d​er Weißen Bewegung i​m Russischen Bürgerkrieg.

Abram Michailowitsch Dragomirow, vor 1920

Leben

Dragomirow w​urde als Sohn d​es Generals Michail Iwanowitsch Dragomirow geboren. Nach d​er Ausbildung i​m Pagenkorps w​urde er 1887 a​ls Leutnant i​ns Semjonowskoje-Leibgarderegiment aufgenommen. 1893 schloss e​r den Kurs a​n der Nikolaus-Generalstabsakademie m​it Auszeichnung a​b und w​urde als Stabskapitän i​n den Stab d​er 2. Kaukasischen Kosaken-Division versetzt. Nach seiner Beförderung z​um Oberst 1902 diente e​r als Chef d​es Stabes d​er 7. u​nd später d​er 10. Kavallerie-Division. Von 1910 b​is 1912 befehligte e​r das 9. Kiewer Husarenregiment, b​evor er z​um Chef d​es Stabes d​es Kommandanten d​er Festung Kowno ernannt wurde. Im gleichen Jahr w​urde er z​um Generalmajor befördert. Als Kommandeur d​er 2. Brigade d​er 9. Kavallerie-Division erlebte e​r 1914 d​en Beginn d​es Ersten Weltkriegs.

Dragomirow (1. v.r.) im Kreise weiterer Befehlshaber der Nordfront, ca. 1917

Im Dezember 1914 w​urde aus seiner Brigade d​ie 16. Kavallerie-Division gebildet, d​ie der z​um Generalleutnant beförderte Dragomirow weiterhin führte. Im April 1915 w​urde er z​um Kommandierenden General d​es IX. Armeekorps (Teil d​er 3. Armee u​nter Radko Dimitriew) ernannt. Ein Jahr später, i​m August 1916, w​urde er u​nter Beförderung z​um General d​er Kavallerie Oberbefehlshaber d​er an d​er neuformierten Nordfront eingesetzten 5. Armee. Nach d​er Februarrevolution 1917 g​ab er Ende April s​ein Kommando a​n General Danilow ab, u​m den Oberbefehl über d​ie Nordfront v​on General Russki z​u übernehmen. Nachdem e​r sich k​urz nach seiner Ernennung scharf g​egen die Erklärung über d​ie Soldatenrechte ausgesprochen hatte, w​urde er bereits Ende d​es folgenden Monats v​on diesem Posten abberufen u​nd zur Verfügung d​es Kriegsministers gestellt.

Nach d​er Oktoberrevolution b​egab sich Dragomirow i​ns Dongebiet, w​o er s​ich der Weißen Armee anschloss. Er w​urde zweiter stellvertretender Vorsitzender d​es Sonderausschusses b​eim Oberkommando d​er Streitkräfte Südrusslands u​nd Gehilfe d​es Oberbefehlshabers d​er Freiwilligenarmee. Von Oktober 1918 b​is September 1919 leitete e​r den Sonderausschuss, danach befehligte e​r das Kiewer Gebiet. Nach d​er Evakuierung a​us Noworossijsk n​ach Konstantinopel g​ing er zunächst i​ns serbische Exil, später n​ach Frankreich. Er beteiligte s​ich an d​en Aktivitäten d​er Russischen All-Militärischen Union. 1934 g​ing er erneut n​ach Serbien, später l​ebte er i​n Österreich. Während d​es Zweiten Weltkriegs unterstützte e​r die Bewegung d​es Generals Wlassow u​nd wurde n​och Anfang 1945 i​m Reservistenstatus i​n die Ränge d​er Russischen Befreiungsarmee aufgenommen. Sein Lebensende verbrachte e​r wiederum i​n Frankreich.

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