Zunftgesellschaft zum Affen
Die Zunftgesellschaft zum Affen ist eine der 13 alten Handwerker-Gesellschaften und Zünfte (Zunftgesellschaft der Steinmetze und Steinhauer) in der Stadt Bern und durch die Verfassung des Kantons Bern[1] garantierte öffentlich-rechtliche Körperschaft. Sie ist eine burgerliche Korporation im Sinn der bernischen Gemeindegesetzgebung[2] und untersteht der Aufsicht der kantonalen Behörden. Als Personengemeinde hat sie kein eigenes Territorium und kein Steuerprivileg. Sie umfasst alle Burgerinnen und Burger von Bern, die zusätzlich das Gesellschaftsrecht (genannt «Stubenrecht») zu Affen besitzen. Die Zunftgesellschaft zum Affen ist verantwortlich für sozialfürsorgerische Aufgaben gegenüber ihren im Kanton Bern lebenden Zunftmitglieder und ist gegenüber dem Kanton steuerpflichtig. Die dafür notwendigen finanziellen Mittel gewinnt die Zunft aus der Bewirtschaftung ihres Vermögens, welches vor allem aus Liegenschaften in der Stadt Bern besteht.
Zunftgesellschaft zum Affen | |
---|---|
Zweck: | Burgerliche Korporation |
Vorsitz: | Silvia Büchler (Präsidentin des Vorgesetztenkollegiums) |
Gründungsdatum: | vor 1321 |
Mitgliederzahl: | 875 |
Sitz: | Zunfthaus zum Affen Kramgasse 5 3011 Bern Schweiz |
Website: | www.affen.ch |
Das Zunfthaus befindet sich an der Kramgasse 5 in der Berner Altstadt und ist gut erkennbar am roten Affen an der Fassade.
Die Zunftgesellschaft zu Affen erscheint in den Quellen erstmals als Bruderschaft der Steinmetzen im Jahr 1321 und ist damit eine der ältesten Zunftgesellschaften der Stadt Bern und der Schweiz.
Personen
Nicht abschliessende Liste mit Angehörigen der Gesellschaft zum Affen, über welche ein deutschsprachiger Wikipedia-Artikel existiert.
- Emil Dick, Ingenieur und Erfinder
- Abraham Dünz (I.), Architekt
- Samuel Jenner, Architekt, Mitglied des Grossen Rats
- Abraham Dünz (II.), Architekt, Mitglied des Grossen Rats, Stiftschaffner zu Zofingen
- Carl Ahasver von Sinner, Architekt
- Niklaus Sprüngli, Architekt
- Albrecht Stürler, Architekt
- Ludwig Samuel Stürler, Architekt
- Hélène Adèle Cécile von Stürler (1873–1908), Feministin und Bohème
- Friedrich Traffelet, Kunstmaler[3]
- Adrian Vatter (* 1965), Politikwissenschaftler, Hochschullehrer
- Ben Vatter, Musiker
Literatur
- Ulrich Gisiger: Die Berner Zunftgesellschaft zum Affen. Ein Zunftbuch zum Münsterjahr. Benteli-Verlag, Bern u. a. 1993, ISBN 3-7165-0865-9.
Weblinks
- Offizielle Website Zunftgesellschaft zum Affen
- Zunftgesellschaft zum Affen auf der Website der Burgergemeinde Bern
- Archiv Zunftgesellschaft zum Affen im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- Literatur über die Zunftgesellschaft zum Affen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelreferenzen
- Staatskanzlei des Kantons Bern: Verfassung des Kantons Bern. SR 131.212. In: Systematische Rechtssammlung SR. Stimmvolk des Kantons Bern, 6. Juni 1993, abgerufen am 14. Juni 2018 (Artikel 107 in Abschnitt 7 Gemeinden; Stand am 11. März 2015).
- Staatskanzlei des Kantons Bern: Gemeindegesetz des Kantons Bern. BSG 170.11. In: Systematische Rechtssammlung des Kantons Bern BSG. Grosser Rat des Kantons Bern, 16. März 1998, abgerufen am 14. Juni 2018 (Artikel 117 in Abschnitt 2.2 Burgergemeinden und burgerliche Korporationen; Stand am 1. Januar 2014).
- Barbara Büttner (babü): Annäherung an den Berner Maler Friedrich Traffelet (1897–1954). In: BrunneZytig. Vereinigte Altstadtleiste Bern, 24. November 2017, S. 28; Seite 7, abgerufen am 14. Mai 2019: „Die Familie war und ist stubengenössig in der Zunftgesellschaft zum Affen.“