Zum Göttlichen Erlöser (Uelzen)
Zum Göttlichen Erlöser ist die katholische Kirche in Uelzen, einer Kreisstadt in Niedersachsen. Sie ist heute die älteste Kirche im Dekanat Lüneburg. Ihre gleichnamige Pfarrgemeinde, die sämtliche katholischen Kirchen im Landkreis Uelzen umfasst, gehört zum Bistum Hildesheim. Die Kirche trägt das Patrozinium Christus Erlöser und befindet sich in der Alewinstraße 29.
Geschichte
Ab 1866 fanden katholische Gottesdienste in der evangelischen Gertrudenkapelle statt, die zunächst vorwiegend von in Uelzen stationierten katholischen Soldaten besucht wurden. Die wenigen Katholiken in Uelzen gehörten damals zur 1850 gegründeten Pfarrgemeinde St. Marien mit Sitz in Lüneburg. 1899 bekam Uelzen einen eigenen katholischen Seelsorger, zuvor hielten ein Militärpfarrer oder der Lüneburger Pfarrer die Gottesdienste.
Da die etwa 140 Personen fassende Gertrudenkapelle zu klein geworden war, erwarb man 1902 ein Kirchbaugrundstück. Am 17. Juli 1904 erfolgte die Grundsteinlegung, am 14. Mai 1905 durch Domkapitular Konrad Steinmann die Benediktion. Sie war nach St. Ludwig in Celle und St. Marien in Lüneburg die dritte katholische Kirche in der Lüneburger Heide nach der Reformation. 1904 wurde das Pfarrhaus erbaut. Am 1. August 1913 wurde die Pfarrei Uelzen eingerichtet, sie umfasste zunächst den ganzen Landkreis. 1944/45 wurde die Kirche durch Luftangriffe erheblich beschädigt. Nachdem sich in Folge des Zweiten Weltkriegs katholische Flüchtlinge und Heimatvertriebene auch im Landkreis Uelzen niedergelassen hatten, wurden in Bevensen (1959), Bodenteich (1963) und Ebstorf (1987) selbstständige Kirchengemeinden errichtet. 1958 wurde die neuerbaute Filialkirche Maria Rast in Holxen eingeweiht, sie wurde bis 1997 von der Pfarrgemeinde genutzt. 1972 wurde in der Uelzener Kirche ein neuer Volksaltar von Bischof Heinrich Maria Janssen geweiht, 1974 neben der Kirche ein neues Pfarrheim errichtet.
Am 1. Juli 1991 übernahmen Franziskaner-Minoriten aus Polen (Warschauer Provinz) die Seelsorge, dafür wurde neben der Kirche ein kleines Kloster mit eigener Hauskapelle erbaut. Am 1. November 2006 kamen die Kirchen St. Joseph in Bad Bevensen, St. Bonifatius in Bad Bodenteich und Mariä Heimsuchung in Ebstorf als Filialkirchen zur Pfarrgemeinde Zum göttlichen Erlöser zurück.
Architektur und Ausstattung
Die in rund 37 Meter Höhe über dem Meeresspiegel gelegene Kirche wurde als neugotischer Backsteinbau nach den Plänen von Richard Herzig erbaut.
Literatur
- Kirchengemeinde Zum Göttlichen Erlöser (Hrsg.): 1905 – 2005, 100 Jahre katholische Kirche "Zum Göttlichen Erlöser" in Uelzen. Uelzen 2005.
- Willi Stoffers: Bistum Hildesheim heute. Hildesheim 1987, ISBN 3-87065-418-X, S. 128
Weblinks
- Uelzener Franziskaner auf Internetpräsenz des Bistums
- Zum Göttlichen Erlöser (Uelzen) im Denkmalatlas Niedersachsen