Zinkamid

Zinkamid i​st eine anorganische chemische Verbindung d​es Zinks a​us der Gruppe d​er Amide.

Kristallstruktur
_ Zn2+ 0 _ N3−0 _ H+
Allgemeines
Name Zinkamid
Andere Namen
  • Diaminozink
  • Zinkdiazanid
Verhältnisformel Zn(NH2)2
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13470-41-2
PubChem 23629652
Wikidata Q4064287
Eigenschaften
Molare Masse 97,4 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

2,13 g·cm−3[1]

Löslichkeit

nahezu unlöslich i​n Ammoniak[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Amorphes Zinkamid k​ann durch Reaktion v​on Zinkdiethyl m​it Ammoniak b​ei 150 °C gewonnen werden.[1]

Zinkamid k​ann auch d​urch Reaktion v​on Zinknitrat m​it Kaliumamid i​n Ammoniak gewonnen werden, w​obei sich b​ei Überschuss v​on Kaliumamid a​uch die Komplexverbindung Kaliumtetraamidozinkat bildet.[4]

Eigenschaften

Zinkamid i​st ein farbloser Feststoff, d​er sich a​n Luft langsam zersetzt. Kristallines Zinkamid entsteht a​us dem amorphen Produkt d​urch Erhitzen u​nter ammonothermalen Bedingungen i​m Autoklaven.[1] Die kristalline Form besitzt e​ine Kristallstruktur m​it der Raumgruppe I41/acd (Raumgruppen-Nr. 142)Vorlage:Raumgruppe/142 u​nd ist isotyp z​u der v​on Magnesiumamid u​nd Berylliumamid.[5] Die Verbindung verhält s​ich in Ammoniak amphoter.[2] Bei 350 °C zersetzt s​ie sich u​nter Bildung v​on Zinknitrid.[6]

Einzelnachweise

  1. Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 1030.
  2. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 653.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Gopalan, R.: Inorganic Chemistry for Undergraduates. Universities Press, 2009, ISBN 81-7371-660-9, S. 139 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. B. Fröhling, G. Kreiner, H. Jacobs: Synthese und Kristallstruktur von Mangan(II)- und Zinkamid, Mn(NH2)2 und Zn(NH2)2. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 625, 1999, S. 211–216, doi:10.1002/(SICI)1521-3749(199902)625:2<211::AID-ZAAC211>3.0.CO;2-1.
  6. Mary Eagleson: Concise Encyclopedia Chemistry. Walter de Gruyter, 1994, ISBN 3-11-011451-8, S. 1197 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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