Yavuz (Schiff)
Die Yavuz ist ein türkisches Tiefsee-Bohrschiff. Eigentümer und Betreiber ist der staatliche Gas- und Ölkonzern Türkiye Petrolleri Anonim Ortaklığı (TPAO).
| ||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||
|
Breitere Beachtung fand das Schiff wegen der Territorial- und Einflussstreitigkeiten zwischen der Republik Zypern, der Türkei und der EU um die Erdgasförderung im Seegebiet um die Insel Zypern.[3]
Geschichte
Das Schiff wurde vom niederländischen Unternehmen GustoMSC entworfen. Es gehört zum P10.000-Typ,[4] von dem 16 Einheiten gebaut wurden.[5][6] Gebaut wurde es unter der Baunummer 2228 auf der Werft von Hyundai Heavy Industries in Ulsan in Südkorea. Die Kiellegung fand am 19. April 2010, der Stapellauf am 27. August 2010 statt. Die Fertigstellung des Schiffes erfolgte am 22. Juni 2011. Es kam als Deepsea Metro I in Fahrt.
Die Deepsea Metro I gehörte der Golden Close Maritime Corp und wurde von der norwegischen Odfjell Drilling betrieben. Von 2011 bis 2018 war das Schiff ins Schiffsregister von Bermuda eingetragen, von 2018 bis 2019 in das der Marshallinseln.[7]
Die Deepsea Metro I wurde vor Tansania (2012 und 2014) und vor Kenia (2014) eingesetzt.[8] Danach bohrte sie vor Vietnam (2015) und den Philippinen (2017). Danach erfüllte sie keine weiteren Explorationsaufträge und lag ohne Beschäftigung in Malaysia auf.[9]
2018 kaufte die türkische TPAO das Schiff für 262,5 Millionen USD.[9] Es wurde in die Türkei überführt und im Hafen von Yalova bei Istanbul neu ausgerüstet. Das Schiff wurde in Yavuz umbenannt.
Technische Daten und Ausstattung
Der Antrieb des Schiffes erfolgt dieselelektrisch. Für die Propulsion stehen zwei Propellergondeln mit jeweils 5.000 kW Leistung zur Verfügung. Damit werden 12 kn erreicht. Das Schiff verfügt neben den Propellergondeln für den Vortrieb noch über vier weitere Propellergondeln mit ebenfalls jeweils 5.000 kW Leistung als Positionierungssystem, die individuell einziehbar sind.
Für die Stromerzeugung stehen acht MAN-Dieselgeneratoren zur Verfügung: Sechs werden von MAN-Dieselmotoren des Typs 9L32/40CD mit jeweils 4.300 kW Leistung, zwei von MAN-Dieselmotoren des Typs 18V32/40CD mit jeweils 8.700 kW Leistung angetrieben. Darüber hinaus wurde ein Notgenerator mit 1.500 kW Leistung verbaut.
Aufgabe des Schiffe ist es, Tiefseebohrungen vorzunehmen. Dazu befindet sich ein 39 Meter hoher Bohrturm in der Schiffsmitte. Das Schiff kann Bohrungen bei Wassertiefen von bis zu 3600 Metern vornehmen.[5]
Weblinks
- Datenblatt der P10.000-Klasse, GustoMSC (PDF, 961 kB)
Fußnoten
- Two GustoMSC P10,000 drillships ordered by Rowan. 6. Juni 2011, abgerufen am 16. Februar 2022 (englisch).
- New order from GlobalSantaFe for GustoMSC P10,000 drill ship. 21. September 2007, abgerufen am 16. Februar 2022 (englisch).
- Helena Smith; Turkey rejects claims it is drilling illegally for gas off Cyprus, The Guardian, 11. Juli 2019, abgerufen am 16. Juli 2019.
- Deepsee Metro I, GustoMSC, abgerufen am 16. Juli 2019.
- P10.000, GustoMSC.
- Reference list Units, GustoMSC, abgerufen am 16. Juli 2019.
- Schiffsinformationen auf MarineTraffic
- Rig: Yavuz, InfieldRigs – Offshore Rig Data Portal, abgerufen am 16. Juli 2019.
- David Carter Shinn: Bassoe: Ultra deepwater drillship Deepsea Metro I sold for $262.5 M, Offshore Energy Today, 24. Oktober 2018, abgerufen am 16. Juli 2019.