Wolodymyr Sabolotnyj

Wolodymyr Hnatowytsch Sabolotnyj (ukrainisch Володимир Гнатович Заболотний, russisch Владимир Игнатьевич Заболотный Wladimir Ignatjewitsch Sabolotnyj; * 1. Augustjul. / 13. August 1898greg. i​n Karan, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 3. August 1962 i​n Kiew, Ukrainische SSR) w​ar ein ukrainisch-sowjetischer Architekt, Gründer u​nd von 1945 b​is 1956 Präsident d​er Akademie d​er Architektur d​er Ukraine, e​iner der Designer d​es Gebäudesprojektes d​er Werchowna Rada d​er Ukraine s​owie Abgeordneter d​es Obersten Sowjets d​er Ukrainischen SSR.

Leben

Wolodymyr Sabolotnyj kam im Dorf Karan (Карань), das heute Teil ein der Stadt Perejaslaw in der ukrainischen Oblast Kiew ist, zur Welt.[1] Er machte 1919, mitten im Russischen Bürgerkrieg in Perejaslaw sein Abitur und studierte ab 1921 bei Dmitri Djatschenko (Дмитрий Михайлович Дяченко, 1887–1942) am ukrainischen Architekturinstitut in Kiew, das 1924 mit dem Institut für bildende Künste zum Kiewer Kunstinstitut fusionierte. Außerdem studierte er Design bei Pawlo Aljoschyn (Павло Федотович Альошин, 1881–1961), einem Anhänger des Klassizismus und Schüler der Sankt Petersburger Kunstakademie. Während seiner Studienzeit nahm er außerdem an Architekturwettbewerben für den Kulturpalast in Rostow am Don (1925) und die Kiewer Filmstudios (1926) teil. Er schloss sein Studium 1927 erfolgreich ab, erhielt den Titel eines Architekten und wurde Dozent am Kiewer Kunstinstitut. Gleichzeitig begann er selbständig zu arbeiten. Seine erste Arbeiten waren wettbewerbsfähige Projekte für den Regierungspalast der UdSSR (5. Preis) und ein Wohngebiet in Charkiw.[1]

Am Ende d​er 1920er Jahre u​nd dem Anfang d​er 1930er Jahre lehrte e​r Architekturdesign sowohl a​m Kiewer Kunstinstitut a​ls auch a​m Kiewer Ingenieur- u​nd Konstruktionsinstitut, d​er heutigen Nationalen Universität für Bauwesen u​nd Architektur i​n Kiew. Parallel w​ar er d​er Hauptarchitekt d​es Staatlichen Instituts für Städtebau DIPROMIST (ДІПРОМІСТ), a​n dem d​as Konzept e​iner sozialistischen Stadt entwickelt wurde. Seine zweite Schaffensphase l​ag in d​er zweiten Hälfte d​er 1930er Jahre b​is zur ersten Hälfte d​er 1940er Jahre. Seine Beste Arbeit i​n dieser Zeit w​ar die Kiewer Werchowna Rada, für d​eren erfolgreich abgeschlossene Errichtung e​r das Ehrendiplom d​es Präsidiums d​es Obersten Rates d​er Ukrainischen SSR s​owie einen Geldpreis erhielt. Zwischen 1939 u​nd 1941 arbeitete e​r als Chefarchitekt d​er Stadt Kiew.[1]

Während des Deutsch-Sowjetischen Krieges wurde er evakuiert. Kurz nach der Befreiung Kiews von der deutschen Besatzung kehrte er in die Ukraine zurück und es begann die dritte Phase seiner schöpferischen Tätigkeit. Große Teile Kiews waren zerstört und die ukrainischen Architekten stand vor der Aufgabe des Wiederaufbaus. 1945 wurde auf seine Initiative hin und unter seiner Leitung die Akademie der Architektur der Ukrainischen SSR in Kiew gegründet[1], deren Präsident er von 1945 bis 1956 war.[2] 1956 wurde die Architektur-Akademie zur Akademie für Architektur und Bauwesen der USSR reorganisiert, deren Vollmitglied er wurde[3]. Außerdem war Sabolotnyj Mitglied der 1925 gegründeten Vereinigung der Revolutionären Künstler der Ukraine sowie der Vereinigung moderner Architekten. Von 1957 an leitete er die, auf seine Initiative hin gegründete Abteilung für ukrainische Kunstgeschichte an der Akademie.

Grab von Wolodymyr Sabolotnyj auf dem Kiewer Baikowe-Friedhof

Sabolotnyj starb 63-jährig in Kiew und wurde dort auf dem Baikowe-Friedhof bestattet. Auf seinem Grab wurde ein monumentales Denkmal errichtet und in seiner Heimatstadt Perejaslaw wurde in seinem Vaterhaus das Museum des Akademikers W. Sabolotnyj gegründet.[1] Wolodymyr Sabolotnyj war Verfasser einiger Werke zur Architektur, so des Buches „Denkmäler für die Architektur der Ukraine“ von 1954.

Ehrungen

Wolodymyr Sabolotnyj erhielt zahlreiche Ehrungen u​nd Auszeichnungen: Darunter[4]:

Commons: Wolodymyr Sabolotnyj – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Wolodymyr Sabolotnyj in der Kiew-Enzyklopädie; abgerufen am 5. April 2018 (ukrainisch)
  2. Eintrag zu Wolodymyr Sabolotnyj in der Enzyklopädie der modernen Ukraine; abgerufen am 5. April 2018 (ukrainisch)
  3. Eintrag zu Wolodymyr Sabolotnyj in der Ukrainischen Sowjetenzyklopädie; abgerufen am 5. April 2018 (ukrainisch)
  4. Eintrag zu Wolodymyr Sabolotnyj in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 5. April 2018 (ukrainisch)
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