Wolfgang Hicks
Wolfgang Hicks (* 22. September 1909 in Hamburg; † 23. März 1983 in Bonn) war ein deutscher Karikaturist und Illustrator.
Leben
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Hicks war als Künstler Autodidakt. Über die Arbeit als Werbegrafiker und Bühnendekorateur entwickelte er sich zum politischen Karikaturisten. Als seine Vorbilder bezeichnete Hicks neben Wilhelm Busch die Simplicissimus-Zeichner Karl Arnold, Olaf Gulbransson und Thomas Theodor Heine.[2] 1928 debütierte er im traditionsreichen „Hamburger Fremdenblatt“.[3]
Ab 1932 arbeitete Hicks für das sozialdemokratische „Echo der Woche“. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er zunächst mit einem Zeichenverbot belegt. In dieser Zeit verdiente Hicks vorübergehend als Mode-Conférencier sowie als Plakat- und Schildermaler sein Geld. Nach der Aufhebung des Berufsverbotes zeichnete er für die Berliner Illustrierte, den Hamburger Anzeiger und die Zeitschrift Die Koralle sowie für die Frontzeitung der Marine-Kriegsberichtsabteilung West und vereinzelt für Das Reich.[4]
Nach 1945 begleitete er mit prägnantem Strich und reduziert in Schwarzweiß gehaltener Linie für den Stern und Die Zeit das aktuelle politische Geschehen. 1957 wurde Hicks der „Hauskarikaturist“ der „Welt“.[5] Er illustrierte verschiedene Bücher.[6] 1966 wurde Hicks zum Professor an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg ernannt.[7] Hicks starb 1983 in Bonn. Sein zeichnerischer Nachlass befindet sich bei der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Stefan Brant: Der Bundesdeutsche lacht. Steingrüben Verlag, Stuttgart 1955, DNB 451836065.
- Walther Freisburger (Hrsg.): Konrad, sprach die Frau Mama. Adenauer in der Karikatur. Stalling, Oldenburg 1955, DNB 452530326.
- Hermann Otto Bolesch, Ernst Goyke, Günter Müggenburg: Verbonnt in alle Ewigkeit. Bad Godesberg 1956.
- Eckart Hachfeld: Amadeus geht durchs Land. Dunkle Weltbegebenheiten heiter ausgeleuchtet. Stalling, Oldenburg 1956, DNB 451750969.
- Georg Ramseger: Ohne Putz und Tünche. Deutsche Karikaturisten und die Kultur. Stalling, Oldenburg 1956, DNB 453910408.
- Die Karikatur war mein Schicksal. In: Bertelsmann drei in einem Heft. Die farbigen Monatshefte 12/1957, S. 38–40.
- Bundes-Pressekonferenz (Hrsg.): Bonn plus ultra. 1951 bis 1961. Zehn Jahre Almanach der Bundes-Pressekonferenz, Bonn 1962, DNB 458754773.
- Bonner Patiencen. (zusammen mit Lisette Mullère/Christian Ferber) Rowohlt, Reinbek b. Hamburg 1963, DNB 451235924.
- Heinz Pentzlin: Der Mann an der Spitze. Unternehmer im Zeitalter der Elektronik. Stalling, Oldenburg 1964, DNB 453731465.
- Das war´s. Ein Bilderbuch der jüngsten Geschichte mit Marginalien verziert von Christian Ferber. Boldt Verlag, Boppard 1965 DNB 456986286.
- Die kleine Stadt und Potterratt. (zusammen mit Dieter Kaergel) Stalling, Oldenburg 1965, DNB 452285720.
- Elisabeth Hachtel: Die politische Witwe. 3. Auflage. Boldt Verlag, Boppard 1973, ISBN 3-7646-1565-6.
- Wilhelm Emanuel Süskind: Der nicht ganz eiserne Kanzler. Jünglingsjahre der Bundesrepublik Deutschland. Boldt Verlag, Boppard 1965, DNB 452309905.
- Werner Finck: Werner Finck in Amerika. Scherz Verlag, München/Bern/Wien 1966, DNB 456617671.
- Drüben. Boldt Verlag, Boppard 1967, DNB 750139196.
- Dietrich Schulz-Köhn: Kunst zwischen Show und Poesie. Gütersloh 1969.
- Hannes Reinhardt (Hrsg.): Das bin ich. Ernst Deutsch, Tilla Durieux, Willy Haas, Daniel-Henry Kahnweiler, Joseph Keilberth, Oskar Kokoschka, Heinz Tietjen, Carl Zuckmayer erzählen ihr Leben. Piper, München 1972, ISBN 3-492-01838-6.
- Georg von Turmitz (Hrsg.): Weisheit der Pointe. Aphorismen - Bonmots - Epigramme. Heyne, München 1977, ISBN 3-453-42036-5.
- Karikaturen sind nicht immer zum Lachen. Vom Thema bis zur Reinzeichnung ist der Weg oft weit. In: Die Zeitung 10/1981, S. 3.
Literatur
- Matthias Kretschmer: Der Bildpublizist Mirko Szewczuk. Eine kommunikationshistorische Studie über Leben und Werk. Münster 2001, ISBN 3-8258-4806-X.
- Günter Zehm: In memoriam Wolfram Hicks, in: Die Welt, 24. März 1983.
- Ulrike Martens: Deutsche Karikaturisten über die Teilung Deutschlands, die Friedliche Revolution und die Wiedervereinigung. Ein Beitrag zur politischen Bildung. Berlin 2016, ISBN 978-3-7329-0233-0.
- Jürgen Scheurer: Karikaturen und Kontext (1878-2015). Berlin 2016, ISBN 978-3-86460-416-4.
Einzelnachweise
- Institut für Zeitgeschichte München-Berlin: Das Verhältnis der Bundesrepublik zu seinen Nachbarn: Karikaturen von Wolfgang Hicks, https://pdf-ins-internet.de/dateien/org_Das-Verhaeltnis-der-Bundesrepublik-zu-seinen-Nachbarn-1.pdf abgerufen am 17. März 2021.
- Kurt Flemig: Karikaturisten-Lexikon. De Gruyter, Berlin, Boston 1993, ISBN 978-3-11-097771-4, doi:10.1515/9783110977714.
- Wolfgang Hicks. In: lambiek.net. 28. Juni 2016, abgerufen am 26. März 2020 (englisch).
- Alexander Kratochvil: Mykola Chvyl'ovyj. Eine Studie zu Leben und Werk. Peter Lang D, 1999, ISBN 978-3-95479-056-2, doi:10.3726/b12616.
- Autorenbiografien. In: Beethoven visuell. Hollitzer Verlag, 2020, ISBN 978-3-99012-791-9, S. 252–252, doi:10.2307/j.ctvwh8cjv.12.
- A. In: Karikaturisten-Lexikon. De Gruyter, Berlin, Boston 1993, ISBN 978-3-11-097771-4, S. 1–7, doi:10.1515/9783110977714-004.
- Kretschmer, Matthias: Der Bildpublizist Mirko Szewczuk. Lit, Münster/Hamburg/London 2001, ISBN 3-8258-4806-X, S. 553.