Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ist eine Stiftung des Bundes mit Sitz in Bonn. Präsident ist derzeit Hans Walter Hütter.
Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland | |
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Rechtsform: | Stiftung öffentlichen Rechts |
Zweck: | Dokumentation und Information über die Geschichte Deutschlands nach 1945 |
Vorsitz: | Hans Walter Hütter |
Bestehen: | seit 1986 |
Stifter: | Bundesrepublik Deutschland |
Mitarbeiterzahl: | 140 |
Sitz: | Bonn |
Website: | www.hdg.de/stiftung |
Geschichte
In einer Regierungserklärung am 13. Oktober 1982 schlug der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl vor, eine Sammlung zur Deutschen Geschichte seit 1945 aufzubauen. Ein 1983 von einer Sachverständigenkommission erstelltes Gutachten wurde nach breiter gesellschaftlicher Diskussion im Juli 1984 dem Deutschen Bundestag vorgelegt. 1986 wurde eine unselbständige Stiftung gegründet, die 1990 in eine selbständige Stiftung umgewandelt wurde.[1] Bereits seit 1986 arbeitete ein Aufbaustab an der Vorbereitung einer Dauerausstellung. Gleichzeitig wurde eine eigene Sammlung historischer Objekte angelegt.[2]
Der Bau des Hauses der Geschichte in Bonn begann im September 1989. 1994 eröffnete Bundeskanzler Helmut Kohl Haus und Dauerausstellung. 2001 und 2011 wurde die Dauerausstellung umfassend aktualisiert.[2]
Auf Empfehlung der Unabhängigen Föderalismuskommission an den Deutschen Bundestag wurde die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 1992 beauftragt, ein „Archiv der Deutschen Einheit“ in Leipzig aufzubauen. Dort entstand das Ausstellungs-, Dokumentations- und Informationszentrum Zeitgeschichtliches Forum Leipzig. Es wurde am 9. Oktober 1999, dem 10. Jahrestag der Leipziger Großdemonstration, durch Bundeskanzler Gerhard Schröder eröffnet. Im Mittelpunkt der 2000 m² großen Dauerausstellung stehen Widerstand und Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR.[2]
Seit 2005 hat die Stiftung mit der Übernahme der Sammlung Industrielle Gestaltung auch einen Standort in Berlin. Die Sammlung verwahrt einen Bestand von Alltagsgegenständen aus der DDR und fand in der Kulturbrauerei ihren Platz. Am 15. November 2013 wurde die neue Dauerausstellung „Alltag in der DDR“ im Museum in der Kulturbrauerei eröffnet.[3] 2011 wurde auch der Tränenpalast, eine ehemalige Ausreisehalle der Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße, der Stiftung angegliedert und dort die Dauerausstellung „GrenzErfahrungen. Alltag der deutschen Teilung“ gezeigt.[2]
Museen
Die Stiftung umfasst:
- das Haus der Geschichte in Bonn
- das Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
- den Tränenpalast am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin
- das Museum in der Kulturbrauerei in Berlin.
Lebendiges Museum Online
Die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ist Kooperationspartner des Online-Portals Lebendiges Museum Online.
Organisation
Präsident der Stiftung ist der Historiker Hans Walter Hütter. Das Kuratorium der Stiftung setzt sich aus Mitgliedern der Bundesregierung, des Bundestages und des Bundesrates zusammen. Der Leitung zur Seite gestellt ist ein wissenschaftlicher Beirat, der von Joachim Scholtyseck geleitet wird, sowie ein Arbeitskreis gesellschaftlicher Gruppen.[4]
Mosaik und Johannes Hegenbarth
Der Mosaik-Schöpfer Johannes Hegenbarth (alias Hannes Hegen) war nach dem Tod seiner Ehefrau Edith Hegenbarth geb. Szafranski (* 19. Januar 1924; † 7. Mai 2008) entschlossen, dass das künstlerische Werk seiner Frau und sein eigenes in der Obhut eines Museums dauerhaft vereint bleiben sollen. Nach erfolgloser Suche in Berlin wurde er auf das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig in Leipzig aufmerksam. Dessen damaligen Mitarbeitern Bernd Lindner und Rainer Eckert – beide aufgewachsen mit dem Mosaik – gelang es, nachhaltig das Vertrauen der zurückhaltenden Künstlerpersönlichkeit zu gewinnen. So unterzeichnete Hegenbarth am 14. Juli 2009 in seinem Haus die Schenkungsurkunde des Œuvre des Künstler-Ehepaares Edith und Johannes Hegenbarth an die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (zu der auch das Museum in Leipzig gehört).[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- § 1 Abs. 1 HdGStiftG
- Die Geschichte der Stiftung. Stiftung HdG, abgerufen am 29. Januar 2019.
- Dauerausstellung Alltag in der DDR. Museum in der Kulturbrauerei, abgerufen am 29. Januar 2019.
- Unsere Geschichte. Deutschland seit 1945. (PDF; 7,0 MB) Bericht 2009–2010. Stiftung HdG, archiviert vom Original am 6. Juli 2015; abgerufen am 29. Januar 2019.
- Bernd Lindner: Eine Schenkung und vier Ausstellungen 2009–2014/15 (S. 283 ff); Irene Kahlau: Ein sehr persönliches Nachwort (S. 293 ff) in: Die drei Leben des Zeichners JoHANNES HEGENbarth. Nürnberg 2017, durchgesehene und erweiterte Taschenbuch-Ausgabe, ISBN 978-3-7302-2021-4