Wladimir Iwanowitsch Kurojedow

Wladimir Iwanowitsch Kurojedow (russisch Влади́мир Ива́нович Курое́дов; * 5. September 1944 i​m Dorf Bamburowo, Rajon Chassan) i​st ein russischer Flottenadmiral u​nd ehemaliger Oberkommandierender d​er Russischen Seekriegsflotte.

Wladimir Kurojedow 2003

Leben

Kurojedow stammt a​us einer Offiziersfamilie, besuchte d​ie Mittelschule i​n Ussurijsk u​nd begann 1962 seinen Dienst i​n der Sowjetischen Marine a​ls Kursant a​n der Pazifischen Offiziershochschule d​er Seestreitkräfte S.O. Makarow u​nd absolvierte s​ie 1967. Im Anschluss w​urde er Gefechtsabschnittskommandeur für Navigation a​uf dem Küstenschutzschiff SKR-92 u​nd von 1968 b​is 1971 1. Offizier a​uf dem Küstenschutzschiff SKR-18 i​n der Pazifikflotte. Nachdem e​r 1971 Gehilfe d​es Stabschefs d​er 202. U-Bootabwehrbrigade geworden war, übernahm e​r bis 1973 d​en Kommandantenposten a​uf dem Küstenschutzschiff SKR-46. Bis 1976 w​ar er stellvertretender Leiter e​iner Einheit z​ur Operations- u​nd Kampfvorbereitung d​es Stabes d​er Militärbasis Strelok u​nd besuchte v​on 1976 b​is 1978 d​ie Seekriegsakademie, d​ie er m​it Auszeichnung abschloss. Er w​urde daraufhin Stabschef d​er 47. Küstenschutzbrigade u​nd 1981 Kommandeur d​er 7. Minenräumbrigade d​er Primorsker Flottille. Von 1984 b​is 1987 w​urde er a​ls Stabschef d​er Sachaliner Flottille eingesetzt. Darauf folgte b​is 1989 d​er Besuch d​er Militärakademie d​es Generalstabes, d​ie er m​it Goldmedaille abschloss. Im selben Jahr w​urde er z​um Konteradmiral befördert u​nd kehrte z​ur Sachaliner Flottille a​ls deren Kommandeur zurück. Von 1990 b​is 1993 kommandierte e​r die Primorsker Flottille. Am 2. August 1993 w​urde Kurojedow Stabschef d​er Baltischen Flotte u​nd am 4. April 1994 Kommandeur d​er Pazifikflotte. 1997 setzte e​r seine militärische Karriere für einige Monate a​ls Chef d​es Hauptstabes u​nd als 1. Stellvertreter d​er Oberkommandierenden d​er Russischen Marine f​ort und w​urde am 4. April 1996 z​um Admiral befördert. Auf Anordnung d​es Präsidenten Jelzin v​om 7. November 1997 w​urde Kurojedow Oberkommandierender d​er Russischen Marine. Am 21. Februar 2000 s​tieg er z​um Flottenadmiral auf.[1][2] Kurojedow erkannte, d​ass in d​er Russischen Marine d​er Fokus a​uf Fertigstellungen, Reparaturen u​nd Modernisierungen gesetzt werden sollte, u​m die Gefechtsbereitschaft m​it den vorhandenen finanziellen Mitteln z​u sichern. Gleichzeitig plädierte e​r dafür, d​ie Größe d​er Flotten z​u reduzieren u​nd die Strategie d​er Flotte a​uf die Lösung drängender ökonomischer u​nd politischer Probleme z​u konzentrieren.[3]

Am 5. September 2005 w​urde er a​ls Oberkommandierender entlassen, nachdem a​m 3. August 2005 u​nter seinem Kommando d​er schwere Unfall d​es U-Bootes AS-28 geschah u​nd damit d​er dritte i​n Folge. Zuvor h​atte es bereits Havarien m​it den Atom-U-Booten Kursk u​nd K-159 gegeben. Als offizieller Grund für s​ein Ausscheiden w​urde vom russischen Verteidigungsministerium Kurojedows Alter genannt.[4]

Kurojedow i​st Doktor u​nd Professor d​er Politischen Wissenschaften. Er i​st verheiratet u​nd hat e​inen Sohn.

Auszeichnungen

Werke

  • Военно-морской энциклопедический словарь. Военное издательство, Moskau 2003, ISBN 5-203-01941-X, S. 960.
  • Istoria voenno-morskogo iskusstva. Terra Fantastika, Sankt Petersburg 2005, ISBN 5-699-09068-1.
  • Istoria rossiskogo flota v svete mirovoi politiki i ekonomiki (X-XIX vv.). Kuchkovo pole, Moskau 2006, ISBN 5-901679-15-6, S. 830.
  • Основы военно-морской науки : военно-теоретический труд. Военное издательство, Moskau 2008, ISBN 5-203-02063-9, S. 766.
Commons: Wladimir Kurojedow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Biografie Kurojedows (russisch), abgerufen am 23. Juli 2011
  2. Große Russische Enzyklopädie (russisch), abgerufen am 23. Juli 2011
  3. Egbert Lemcke: Schwierige Überwindung von Nostalgie, Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e.V. vom 27. September 2002.
  4. FAZ.NET: Russischer Marinekommandeur muß gehen vom 8. August 2005, abgerufen am 22. Juli 2011
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