Witzmannsmühle
Witzmannsmühle ist ein Gemeindeteil des Marktes Dürrwangen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Witzmannsmühle Markt Dürrwangen | |
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Höhe: | 434–446 m ü. NHN |
Einwohner: | 23 (2017)[1] |
Postleitzahl: | 91602 |
Vorwahl: | 09856 |
Geografie
Der Weiler liegt am rechten Ufer der Sulzach dem Weiler Angerhof gegenüber und ist von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Die Staatsstraße 2220 führt nach Matzmannsdorf (4 km nordöstlich) bzw. nach Dinkelsbühl zur B 25 (7,5 km südwestlich). Die Kreisstraße AN 53 führt am Angerhof vorbei nach Dentlein am Forst (4,6 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Haslach zur AN 41 (0,8 km südlich).[2]
Geschichte
Durch den Ort verlief die Fraischgrenze, die sich an der Straße Dinkelbühl-Bechhofen orientierte. Nördlich der Straße war das ansbachische Oberamt Feuchtwangen zuständig. Dort befand sich eine Mahl- und Schneidmühle, die die Reichsstadt Dinkelsbühl als Grundherrn hatte. Südlich der Straße war das ansbachische Oberamt Wassertrüdingen zuständig. Dort befand sich eine Wirtschaft mit Zollstätte, die das oettingen-spielbergische Oberamt Dürrwangen als Grundherrn hatte.[3][4] Die Fraisch wurde auch vom Oberamt Dürrwangen beansprucht, die Reichsstadt Dinkelsbühl wollte sie auf ihrem Anwesen geltend machen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es 4 Anwesen. Grundherren waren das Oberamt Dürrwangen (1 Wirtschaft mit Zollhaus, 2 Halbhöfe) und die katholische Kirchenpflege der Reichsstadt Dinkelsbühl (1 Mühle).[5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort teils dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen, teils dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[6]
Infolge des Gemeindeedikts wurde Witzmannsmühle 1809 dem Steuerdistrikt Dürrwangen und der Ruralgemeinde Halsbach zugeordnet.[7] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde sie in die neu gebildete Ruralgemeinde Haslach umgemeindet.[8] Am 1. Mai 1978 wurde Witzmannsmühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Dürrwangen eingegliedert.[6]
Baudenkmal
- Haus Nr. 9: Ehemalige Mühle, ehemals erdgeschossiger Putzbau des 18. Jahrhunderts, Aufstockung und Satteldach 1844.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Witzmannsmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 275 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 231.
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
- Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, S. 413 (Digitalisat).
Weblinks
- Witzmannsmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. November 2021.
- Witzmannsmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Witzmannsmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Gemeindeteil Witzmannsmühle auf der Website duerrwangen.de
- Witzmannsmühle im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Witzmannsmühle (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- Johann Bernhard Fischer: Wizmannsmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 195 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 275.)
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 476f.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 563.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 532.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 537.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 104 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 73 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1166, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1098 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1163 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1201 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1036 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 762 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 326 (Digitalisat).