Labertswend

Labertswend (auch Hutzelhof genannt[2]) i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Dürrwangen i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Labertswend
Höhe: 464 m ü. NHN
Einwohner: 39 (2017)[1]
Postleitzahl: 91602
Vorwahl: 09856

Geographie

Das Dorf bildet m​it dem nordöstlich gelegenen Dürrwangen e​ine geschlossene Siedlung. Unmittelbar südlich d​es Orts fließt d​as Hühnerbächlein, d​as ein rechter Zufluss d​er Sulzach ist. Im Südwesten l​iegt das Waldgebiet Eichelgarten, 0,5 km nordöstlich d​as Waldgebiet Tannenbusch. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Dürrwangen z​ur Kreisstraße AN 42 (0,2 km nordöstlich) bzw. a​m Rappenhof u​nd Hopfengarten vorbei n​ach Dinkelsbühl z​ur B 25 (5 km südwestlich).[3]

Geschichte

Aus d​er Ortsnamensendung –wend k​ann man schließen, d​ass der Ort z​u den Wendensiedlungen zählt, d​ie im Mittelalter v​on den Obrigkeiten i​n größerer Zahl planmäßig angelegt wurden.

Die Fraisch über Labertswend w​ar umstritten. Sie w​urde sowohl v​om ansbachischen Oberamt Feuchtwangen a​ls auch v​om oettingen-spielbergischen Oberamt Dürrwangen beansprucht. Die Reichsstadt Dinkelsbühl wollte s​ie auf i​hrem Anwesen geltend machen. 1732 g​ab es 2 Anwesen. Grundherren w​aren das Oberamt Dürrwangen (1 Hof) u​nd das Spital d​er Reichsstadt Dinkelsbühl (1 Gütlein).[4][5] Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es 5 Anwesen (Oberamt Dürrwangen: 2 Viertelhöfe, 2 Achtelhöfe; Dinkelsbühl: 1 Halbhof).[6] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Feuchtwangen.[7]

Infolge d​es Gemeindeedikts w​urde Labertswend 1809 d​em Steuerdistrikt u​nd der Ruralgemeinde Dürrwangen zugeordnet.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987001995002005002011002017
Einwohner 222843383224304349546244454239
Häuser[9] 5667681219
Quelle [2][10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gemeindeteil Labertswend auf der Website duerrwangen.de
  2. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 51 (Digitalisat).
  3. Labertswend im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Labertswend (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  5. Johann Bernhard Fischer: Rappenhof und Laberswind. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 191 (Digitalisat).
  6. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 436.
  7. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 556.
  8. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 532f. und 537.
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 72 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1000, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1165, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1097 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1162 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1199 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1035 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 761 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 326 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.