Winfried Wendland
Leben
Nach Beendigung seiner Steinmetzlehre 1922 studierte er an der Baugewerkschule und an der Kunstschule in Berlin. Er war in mehreren Architekturbüros tätig, bevor er 1928 freier Architekt wurde. Noch vor der Machtergreifung wurde er 1931 NSDAP-Mitglied. Ab 1933 war er Professor für Kirchenkunst an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin und wurde 1934 Kustos der Hochschule für Bildende Künste.
Im selben Jahr schreibt Wendland in der „Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst“: „Darum wird also auch unsere Einstellung eine ganz neue sein, denn das, was bisher Kunstwerk war, war eine ästhetische Angelegenheit irgendwelcher reichen Leute, aber niemals symbolhafte Sprache, die aus der Weltanschauung entspringt.“[1]
Wendland nahm während der nationalsozialistischen Zeit eine Reihe von Ämtern wahr: „Referent für NS-Kunst“ im preußischen Kultusministerium, Reichsreferent für Bildende Kunst der Deutschen Christen, Mitbegründer des evangelischen Reichsamtes für kirchliche Kunst; Mitglied des Kampfbund für deutsche Kultur; Geschäftsführer des Vereins für religiöse Kunst; Initiator der Berliner Ausstellung Deutsches Siedeln und symbolisches Bauen sowie um 1938 Geschäftsführer des Vereins für religiöse Kunst.
1941 wurde er zum Kriegsdienst einberufen und geriet in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 zurückkehrte. Von 1949 bis 1953 arbeitete er im Bauamt des evangelischen Konsistoriums Berlin-Brandenburg und wurde 1953 Kirchenbaurat in Potsdam. Diese Position behielt er bis 1966. Von 1962 bis 1976 wirkte er als Leiter des Kunstdienstes der evangelischen Kirche.
Werk
Bauten und Entwürfe
- 1932Wilhelmshorst bei Michendorf[2] Friedhofskapelle in
- 1933Chicagoer Weltausstellung Mitarbeit bei der Mailänder Werkbundausstellung auf der Triennale und der deutschen Kirchenkunstabteilung der
- 1933–1934 Friedhofskapelle in Teltow[3]
- 1936Kirche im Johannesstift in Berlin-Spandau Umbau der
- 1936–1937 Dorfkirche in Wilhelmshorst bei Michendorf[4]
- 1937–1938 Kapelle auf dem Martin-Luther-Kirchhof in Berlin-Tegel[5]
- 1937–1938 Heilandskirche in Halle an der Saale
- 1938–1940 Evangelisches Gemeindehaus Lübars
- 1949–1953 Umgestaltung der Stadtkirche in Meyenburg, Prignitz[6]
- 1951Dorfkirche in Liepe (Barnim)[7] (Lage ) Wiedererrichtung der
- 1953Prützke bei Kloster Lehnin[8] Umgestaltung der Dorfkirche in
- 1953–1955 Pfarrkirche St. Michael in Ludwigsfelde[9]
- 1953–1956 Dorfkirche in Katerbow (Gemeinde Temnitzquell) bei Neuruppin[10] (Lage)
- 1956Stadtkirche St. Andreas in Teltow[11] Umbau der
- 1956–1957 Umgestaltung der Dorfkirche Langerwisch bei Michendorf[12]
- 1956–1957 Umgestaltung der Dorfkirche in Rietz bei Kloster Lehnin[13]
- 1956–1958 Umgestaltung der Dorfkirche Wildenbruch bei Michendorf[14]
- 1957Dorfkirche Damsdorf bei Kloster Lehnin[15](Lage) Umgestaltung der
- 1960Zühlen bei Rheinsberg[16] (Lage) Umgestaltung der Dorfkirche in
- 1960–1961 Umgestaltung der Dorfkirche in Zechow bei Rheinsberg[17] (Lage)
- 1962–1964 Umgestaltung der Dorfkirche in Glindow bei Werder (Havel)[18]
- 1963–1964 Umgestaltung der Dorfkirche in Lentzke bei Fehrbellin[19] (Lage )
- 1965Dorfkirche in Reckahn bei Kloster Lehnin[20] Umgestaltung der
- 1966Götz bei Groß Kreutz[21] Umgestaltung der Dorfkirche in
- 1966–1967 Restaurierung der Dorfkirche in Werder bei Jüterbog[22]
Schriften
- Nationalsozialismus und Kunst. Berlin um 1930.
- Kunst und Nation. Berlin 1934.
- Kunst im Zeichen des Kreuzes. Berlin 1934.
- Die Kunst der Kirche. Berlin-Spandau 1940.
- Kirchenbau in dieser Zeit. Berlin 1957.
Literatur
- Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945 (= Die Zeit des Nationalsozialismus. Bd. 17153). Vollständig überarbeitete Ausgabe. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-17153-8, S. 592f.
Weblinks
Einzelnachweise
- s. Hans Prolingheuer: Hitlers fromme Bilderstürmer. Kirche und Kunst unterm Hakenkreuz, Dittrich Verlag, Köln 2001, ISBN 978-3-920862-33-0, S. 53.
- Nr. 09190808 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09191266 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09190773 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Homepage der Kirchengemeinde (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09160324 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09175517 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09190345 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09105801 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09171304 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09190402 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09190255 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09190370 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09190538 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09190132 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09170442 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09170441 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09190170 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09170297 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09190355 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09190181 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)
- Nr. 09105544 des Brandenburgischen Denkmalverzeichnisses (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive)