Wilsickow
Wilsickow ist ein Ortsteil der amtsfreien Gemeinde Uckerland im Landkreis Uckermark in Brandenburg.[1]
Wilsickow Gemeinde Uckerland | |
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Höhe: | 35 m ü. NHN |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2001 |
Postleitzahl: | 17337 |
Vorwahl: | 039752 |
Geografie
Der Ort liegt acht Kilometer ostsüdöstlich von Strasburg und neun Kilometer westsüdwestlich von Pasewalk. Auf der Gemarkung Wilsickow befinden sich zudem die Wohnplätze Ausbau Wilsickow und Hohen Tutow sowie die Wüstung Neuhof. Die Nachbarorte sind Hohen Tutow im Norden, Starkshof im Nordosten, Brietzig und Nechlin Ausbau im Südosten, Werbelow im Süden, Milow im Südwesten, Grünhagen im Westen sowie Jahnkeshof im Nordwesten.[2]
Geschichte
Wilsickow wurde 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche scheint älter und stammt wohl schon aus früherer Zeit. Der Ort entwickelt sich nachfolgend als Gutsdorf. Die Herren von Aldenflieth (Oldenflieth/Oldenfleth) veräußern Wilsickow 1466 an Friedrich und Christoph von Arenstorff.[3] Ab Mitte des 17. Jahrhunderts tritt der Adelsfamilie von Holtzendorff-Vietmannsdorf, die bereits mit Jagow weitere Güter in der Uckermark besitzt, als Grundbesitzer in Wilsickow auf. Erster Vertreter des um 1297 urkundlich nachweisbaren Geschlechts ist der Landesdirektor der Uckermark, Henning Joachim von Holtzendorf (1668–1748). Der Urenkel Louis, auch Ludwig (1752–1851) genannt und aktiver Kirchenpatron,[4] und dessen Sohn Karl (1824–1888) setzen die genealogische Linie fort.[5] Sein Besitztum ist 1879 im damals erstmals amtlich publizierten Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer für die Provinz Brandenburg dokumentiert, Wilsickow inklusive Neuhof und Wassermühle, 927 ha.[6] Ein Wilsickower wurde schriftstellerisch tätig und verfasst die Familiengeschichte Die Holtzendorff in der Mark Brandenburg und Kursachsen. Axel von Holtzendorff auf Wilsickow ist gutsituierter[7] Ritterschaftsrat und Hauptmann a. D., ihm folgt als Gutsherr der Hauptmann Dietrich von Holtzendorff, der auch als Schatzmeister des Familienverbandes[8] fungiert und Ehrenritter des Johanniterordens ist. Bis zur Bodenreform wird dann Dietrich von Holtzendorff (1881–1957) als Grundbesitzer[9] geführt, er war mit Ehrengard von Hertzberg verheiratet.[10] Ihre Nachfahren leben wieder in Wilsickow.[11]
Die Sanierung der Kirche wurde 1992 abgeschlossen.[12]
Literatur
- Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nördlichen und östlichen Uckermark. Geschichte – Architektur – Ausstattung. In: Bernd Janowski und Dirk Schumann (Hrsg.): Kirchen im ländlichen Raum. 1. Auflage. Band 7. Lukas Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-196-9, Altkreis Prenzlau, S. 396 ff. (542 S.).
Weblinks
- Wilsickow im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Gemeinde Uckerland – Ortsteile – Bewohnte Gemeindeteile – Wohnplätze. In: service.brandenburg.de. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, abgerufen am 10. Februar 2022.
- BrandenburgViewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
- L. Freiherr v. Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten. Hrsg.: Verein von Gelehrten und Freunden der vaterländische Geschichte. 2. Auflage. Erstes Supplement oder des ganzen Werkes fünfter Band. Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1842, S. 4–5 (google.de [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
- Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin. 1841. 1841. Auflage. Vermischte Nachrichten. Geschenke an Kirchen, Nr. 50. Selbstverlag, Potsdam 10. Dezember 1841, S. 324 (google.de [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser (Uradel). 1900. In: "Der Gotha" Standardwerk der Familienkunde. Erster Jahrgang Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. Justus Perthes, Gotha Januar 1900, S. 428–431 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
- P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 146–147, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
- Rudolf Martin (Hrsg.): Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Königreich Preußen. Nachtrag, Berlin, Brandenburg, Rheinprovinz, Schlesien, Westfalen. 3. Auflage. Erster Band. Sächsische Maschinensatz-Druckerei G.m.b.H., Berlin, Werdau 1913, S. 34 (d-nb.info [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A. 1941. Teil A. Adelige Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichgestellter Geschlechter (Deutscher Uradel). 41. Auflage. Justus Perthes, Gotha Oktober 1940, S. 176–177 (d-nb.info [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
- Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher. Band VII. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. In: Mit Unterstützung von Staats-und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Letzte Ausgabe-Niekammer-Reihe. Verlag Niekammer’s Adreßbücher G.m.b.H., Leipzig 1929, S. 94 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
- Walter v. Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel) 1971. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels, von 1951 bis 2014. Band XI, Nr. 49. C. A. Starke, 1971, ISSN 0435-2408, S. 286–287 (d-nb.info [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
- Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz v. Groß-Zauche u. Camminetz: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel) 1998. In: Stiftung Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA. Band XXV, Nr. 117. C. A. Starke, 1998, ISBN 978-3-7980-0817-5, ISSN 0435-2408, S. 209–210 (d-nb.info [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
- Märkische Oderzeitung, 2./3. Oktober 2006, S. 11.